So wird eine Frau Glück empfinden
Frauen wird seit Jahrhunderten vorgeschrieben, was sie zu tun oder zu lassen haben. Ob sie arbeiten sollen oder dürfen, was sie anziehen dürfen oder nicht, wo sie hingehen oder was sie sagen. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Auch wenn diese veralteten Verhaltensmuster leider noch in manchen Gedächtnissen verankert sind, haben wir grosse Fortschritte macht. Allerdings gibt es eine Sache, bei der wir uns erlauben, sie Frauen vorzuschreiben. Nämlich das Streben nach Glück, nicht nur das Erstreben von Zufriedenheit. Leider müssen wir erkennen, dass manche Frauen ihr Glück ungesunder Weise in den falschen Orten oder Mitteln suchen.
Der Mensch braucht Glück. Wenn etwas passiert, das wir geniessen, wenn wir jemanden sehen, denn wir lieben, wenn wir etwas erreicht oder gemeistert haben wird in unserem Körper Serotonin ausgeschüttet und unser Belohnungszentrum wird aktiviert. Dieses Zentrum, oder auch Dopamin-Zentrum genannt, leuchtet, wenn unsere Dopamin-Raketen produziert werden und schlussendlich im genannten Bereich des Gehirns andocken. Wenn sich eine Frau verliebt oder eine Beziehung eingeht, geschieht natürlich dasselbe - sogar im Übermass. Der Körper wird von Glücksgefühlen überschwemmt und die Glückshormone werden nur so ausgeschüttet. Wir denken, wir haben das Glück des Lebens gefunden und hören auf, weiter danach zu suchen. Das Leben scheint erfüllt, es wurde alles erreicht und der Traum ist in Erfüllung gegangen. Nur ein kleinster Reiz und eine minimale Anmerkung schütten tonnenweise Serotonin aus.
Aber stellen wir uns jetzt mal zwei Achsen vor. Eine durchquert unsere Ohren, die andere durchquert unsere Augen in Richtung Hinterkopf. Die Achsen liegen nun aufeinander und blockieren unser Gehör und unsere Augen. Genau das passiert nämlich, tatsächlich auch mittlerweile mit biologischen Studien bewiesen, wenn man verliebt ist. Wenn der Effekt der ersten gemeinsamen Zeit langsam schwindet, lockern sich die Achseln und folgendes passiert: Unsere Augen sehen die ersten Makel des Partners und unsere Ohren hören die ersten potenziellen Auseinandersetzungen. Nun muss folgendes passieren: Es wird abgewogen, ob man sich von der im wahrsten Sinne des Wortes rosaroten Brille hat blenden lassen, oder ob der Partner mit seinen kleinen Makeln, die natürlich jeder hat, akzeptiert wird. Wenn Mann und Frau nun einsehen, dass auch die Makel geliebt werden, folgt der entscheidende Schritt. Nämlich das Arbeiten an der Beziehung, Gespräche und Kompromisse - also die Existenz der Beziehung wird auf gesunde Weise gesichert. Diese Bindung ist die höchste emotionale Messlatte in einer Beziehung und bietet Komfort, Akzeptanz, Wohlbefinden und Behaglichkeit. Falls es nicht gelingt, wird früher, oder sogar sehr viel später, eine schmerzhafte Trennung erfolgen.
In beiden Fällen jedoch wird immer der folgende Teufelskreis beginnen. Der Mensch will in jeder Phase seines Lebens sein Dopamin-Zentrum aktiv halten, dies ist ein menschlicher Mechanismus. Allerdings werden bei einer Trennung Dopamin Raketen, genau aus diesem Mechanismus heraus, produziert - sie schiessen aber ins Leere und somit bleibt die Produktion von Serotonin aus. Bei einer langjährigen Beziehung werden die Glückshormone zwar immer noch vorhanden sein, jedoch werden die einmalig aufregenden kleinen Reize und Aufmerksamkeiten zu schönen, aber rituellen Bräuchen. Die Stärke des empfundenen Glücks, wird nie mehr so sein, wie sie am Anfang war.
Genau aus diesem Grund darf eine Frau niemals ihr Glück nur an einer Person festmachen. Vollkommenes Glück, dessen Stärke und Intensität niemals schwindet, ist die Selbsterfüllung. Dazu gehört die Beschäftigung mit Dingen, die man liebt oder die Investition in das eigene Wohlbefinden, in die innere Ruhe, in die Bildung oder in eigene Hobbys. Nur die Frau, die das Glück in sich selbst gefunden hat, kann von Trennungen oder Auseinandersetzungen ungeschädigt hervorgehen. Eine Frau, die mit sich selbst und mit ihrem Leben erfüllt ist, kann die Erweiterung des eigenen Glücks mit einem Partner gesund geniessen und wird sich von der Schwäche ausbleibender Aufregungen nicht beirren lassen.
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