Kolumne Nr.3: Im Single-Dschungel

am . Veröffentlicht in Liebe

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„Die Mittdreissigerin“ als ich diesen Ausdruck in meiner Lieblingsserie Sex and the City zum ersten Mal hörte, entspannte ich mich vor der Couch und dachte ich hätte noch unendlich viel Zeit dahin zu gelangen. Mittlerweile bin ich angekommen, ok mit 1-2 Jahren Reserve. Doch ich geniesse diesen Abschnitt, mein Leben besteht aus mehr Luxus als noch in den Zwanzigern, beruflich komm ich richtig in Fahrt und privat bin ich temporärer, glücklicher Single. Die Umstellung wieder allein zu sein verlief relativ schmerz- und nahtlos.

Nach Feierabend ein Entspannungsbad und anschliessend gemütlich mit einem Glas Rotwein, ohne Fernseh-Streit-Diskussionen den ultimativen Herzschmerz-Film reinziehen. Mein Leben ist schön, ich bin ungebunden, ich bin glücklich, ich geniesse die spannenden Filmmomente, bis sich dieses nervige Tic-Tac meiner Uhr nicht mehr ignorieren lässt. Nein, es handelt sich nicht um das stylische Designer-Teil an der Wand, sondern um diese besch… überflüssige, (ich glaube eigentlich immer noch nicht das es sie gibt) innere Uhr oder den schlafenden Wecker der Frau. Ich hielt diese absurden Statements jahrelang für total nervtötend und abgedroschen und jetzt befinde ich mich inmitten dieses Zirkels oder treffender formuliert Zyklus. Ständig wird man als Single-Mittdreissigerin unverblümt und vor allem ungewollt gefragt, ob man denn keine Kinder oder Heirat wolle - oder auf den Punkt gebracht: Alte such dir schleunigst einen Mann, es klappt vielleicht nicht gleich auf Anhieb. An dieser Stelle vielen, vielen Dank für all die übertriebenen, liebgemeinten Empfehlungen aber Danke ich verzichte, zumindest noch.

Es ist schon erstaunlich wie schnell man sich danach selber hinterfragt ob allenfalls was schief läuft, wenn diese Ziele nicht erreicht werden oder bewusst auch nicht gesucht werden. Was wäre wenn, oder doch nicht, oder sollte ich, wäre allenfalls besser wenn ich, oh hätte ich bloss nicht - diese Floskeln versuche ich zurzeit krampfhaft von mir fern zu halten und mich auf das wesentliche, reduzierte zu beschränken – das Jetzt! Eine gute Freundin meinte kürzlich, du befindest dich in der Blüte deines Lebens, mach was draus. Und das tue ich, ich reise in den Dschungel.

Nun ja Ferien in den tropischen Regenwäldern von Südamerika oder Südost-Asien wären durchaus sehr wünschenswert, aber ich befinde mich seit einem Jahr im Single-Dschungel. Meine Schwester prophezeit mir schon länger, dass ich anlässlich meines aktuellen Lebensstils mit 45 zum Puma mutiere. (Cougar ist die englische Slang-Bezeichnung für ältere Frauen, die einen wesentlich jüngeren Mann entweder für eine Beziehung oder als Sexualpartner suchen – Quelle wikipedia)

Auf meinen Ausgeh-Streifzügen begegne ich hinterhältigen Schlangen die versuchen mir die Augen zu verdrehen, wie es einst auch Mogli aus dem Dschungelbuch erfahren musste und die dann aber so schnell wieder davonschleichen wie sie hergekommen sind. Teilweise stosse ich auch auf Chamäleons, die mit ihrem äusseren Erscheinungsbild wirklich umwerfend, beeindruckend und mysteriös wirken doch inhaltlich nur spärlich was hergeben. Und oftmals bin ich aber von einer Horde Affen umgeben, die einfach ein bisschen spielen wollen und am nächsten Tag ihre Bananen anderen Kameradinnen verschenken.

Wenn ich es mir genau überlege passt die Definition des Pumas oder eher des schwarzen Panthers eigentlichen auch ganz gut zu mir. Meist halte ich mich im Hintergrund, schleiche und streife unauffällig durch das Revier, doch wenn mein Interesse und der Jagdinstinkt erst geweckt sind, dann mutiere ich wirklich zur Raubkatze.

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Bildquelle: pixabay.com