Was gegen nächtliche Wadenkrämpfe hilft

Gerade hat man noch ruhig geschlafen und entspannt, dann entstehen plötzlich in den Muskeln Krämpfe und lösen grosse Schmerzen aus. Oft sind die Beine betroffen, insbesondere die Waden. Und häufig kommen diese Muskelkrämpfe in der Nacht vor und unterbrechen so den Schlaf. Dafür kann es zahlreiche Ursachen geben. Jedoch verbirgt sich meist ein Magnesiummangel hinter den nächtlichen Wadenkrämpfen. Frauen leiden tendenziell öfter darunter. Allerdings steigt das Risiko ebenso mit dem zunehmenden Alter.
Wie generell Wadenkrämpfe auftreten
Allgemein ziehen sich bei einem Krampf bestimmte Muskeln zusammen. Wenn die groaaen Wadenmuskeln betroffen sind, verhärten sich diese durch Krämpfe. Oft bleiben sie für ein paar Tage hart. Selbst der Zehenbeuger, welche beim Unterschenkel an der Rückseite beginnt, ist meist betroffen. Für die nächtlichen Wadenkrämpfe ist es tatsächlich möglich, eine Krampfneigung zu entwickeln. Das heisst, dass die entsprechenden Muskeln sich immer wieder an der gleichen Stelle zusammenziehen.
Weshalb ein Defizit an Magnesium Wadenkrämpfe bewirkt
Im Körper hat Magnesium unterschiedliche Aufgaben. Es fungiert zum Beispiel als Gegenspieler von Kalzium. Denn Kalzium ist dafür verantwortlich, die Muskulatur anzuspannen, während Magnesium sie im Anschluss wieder entspannen soll. Wenn dem Körper Magnesium fehlt, bewirkt das Kalzium, dass durch die Nerven das unwillkürliche Zusammenziehen der Muskeln beginnt. Dann entsteht der Krampf. Daher stellen häufige Wadenkrämpfe ein klassisches erstes Anzeichen für einen Mangel an Magnesium und einen allgemein unausgeglichenen Elektrolythaushalt dar.
Weshalb diese Wadenkrämpfe in der Nacht vorkommen
Dabei spielt noch der körpereigene Mechanismus eine wichtige Rolle. In den Ruhephasen fällt der Magnesiumspiegel des Körpers auch natürlicherweise. Jedoch kann dieser ebenso zu tief fallen, woraufhin im Schlaf bei einer unbewussten Bewegung Muskelkontraktionen verursacht werden können. Im Normalfall erfolgt die Unterbrechung der Nachtruhe erst dann, wenn der Muskel bereits verhärtet ist und sich starke Schmerzen bilden.
Wie ein Defizit an Magnesium zustande kommt
Im Normalfall gibt es neben dem Nährstoffmangel jedoch auch noch weitere Ursachen.
Erhöhter Bedarf
Durch eine Schwangerschaft ist eine höhere Aufnahme an Magnesium erforderlich. Vor allem im letzten Trimester gilt der Bedarf an dem Nährstoff als besonders gross. Selbst sportliche Personen müssen mehr Magnesium zu sich nehmen, da die Muskeln den vorhandenen Nährstoff im Körper beim Trainieren schneller verbrauchen.
Erhöhte Ausscheidung
Von einer höheren Ausscheidung von Magnesium können auch Sportler betroffen sein. Beim Training werden nämlich durch das Schwitzen Mineralstoffe ausgeschieden. Allerdings ist es ebenso möglich, dass verschiedene Arzneimittel die Ausscheidung von Magnesium beschleunigen.
Gehemmte Aufnahme
Aufgrund von bestehenden Erkrankungen kann es passieren, dass Magnesium vom Körper nicht vollständig aufgenommen wird.
Überlastete Muskeln bei Sportlern
Wer viel Sport treibt und zwischendurch den Muskeln keine Erholungsphasen gönnt, hat ein hohes Risiko für Wadenkrämpfe in der Nacht.
Unterbelastete Muskeln bei Nicht-Sportlern
Erfolgt überhaupt kein Training, kann man auch verstärkt an Wadenkrämpfen leiden. Dabei spielt es ebenso eine Rolle, dass die Muskeln bei Untätigkeit zu einer Verkürzung tendieren.
Schlechte Körperhaltung
Bei einer falschen Körperhaltung stehen immer die gleichen Muskeln unter Spannung. Das kann auch Muskelkrämpfe auslösen.
Falsches Schuhwerk
Wenn die Beine und Füsse durch unpassende Schuhe einseitig belastet werden, begünstigt das Wadenkrämpfe. Das betrifft unter anderem Schuhwerk mit sehr hohen Absätzen.
Einseitige Ernährung
Nur wenn man sich ausgewogen ernährt, erhält der Körper sämtliche Magnesium und andere Nährstoffe.
Flüssigkeitsdefizit
Wird zu wenig getrunken, können schwere gesundheitliche Folgen auftreten. Wadenkrämpfe in der Nacht stellen nur eine davon dar.
Erste Hilfe gegen Muskelkrämpfe
Auch wenn Wadenkrämpfe oft überfallartig sind, wenden viele Menschen jedoch trotzdem instinktiv das passende Mittel dagegen an, indem die Dehnung der Wadenmuskulatur erfolgt. Dabei ist das Bein auszustrecken, die Ferse nach vorne zu drücken und die Zehen in Richtung Körper zu ziehen. Es kann ebenso helfen, aufzustehen und vorsichtig umherzugehen, die Beine auszuschütteln oder den entsprechenden Muskel einfach leicht zu massieren.
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