Verstopfung erfolgreich therapieren
Mindestens jeder zehnte Erwachsene leidet an einer Verstopfung. Kinder klagen noch häufiger wegen eines harten Stuhls über Schmerzen im Unterbauch beim Pressen auf der Toilette. Schuld daran sind moderne Lebensumstände, die uns zu Abführmitteln greifen lassen. Doch davor muss gewarnt werden. Jeder Betroffene kann schonender zu einer besseren Lebensqualität beitragen.
Verstopfung teilweise Folgeerscheinung bestimmter Erkrankungen
Einige gesundheitliche Leiden begünstigen die Entstehung einer Verstopfung. Dazu zählen beispielsweise chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder tumoröse Erkrankungen. Sie verursachen Engstellen im Darm, so dass der Stuhl trotz gleichbleibender Darmtätigkeit länger im Darm verweilt. Wo er sich staut, härtet er aus und verklumpt. Andere Erkrankungen wie Diabetes beeinflussen den Stoffwechsel sowie die Darmtätigkeit negativ. Bei Parkinsonpatienten arbeitet der Darm mit der Zeit immer träger. Insgesamt steht eine Verstopfung also häufig mit einer angeschlagenen Gesundheit im Zusammenhang.
Wenig Bewegung und einseitiges Essen begünstigen Verstopfung
Wer sich regelmässig bewegt, kurbelt seinen Stoffwechsel und die Verdauung an. Doch leider sitzen wir heutzutage über Stunden am Laptop oder Computer, um unserer Arbeit nachzugehen. Wenn wir den Abend dann auch noch gemütlich vor dem Fernseher verbringen und fettige Chips knabbern, brauchen wir uns über eine Verstopfung nicht zu wundern. Denn hier kommen gleich zwei Ursachen für das Darmleiden zusammen. Neben dem Mangel an Bewegung trägt nämlich auch die falsche Ernährung dazu bei, dass die Nahrung nicht zügig verstoffwechselt wird und überdurchschnittlich lange im Darm verbleibt. Ziehen wir Fleisch, Wurst, Käse und Weizenmehlprodukte einer ausgewogenen Ernährung mit Nahrungsmitteln aus Vollkornmehl und einem hohen Anteil an Gemüse vor, fehlen unserem Organismus die Ballaststoffe. Bevor wir uns aus Bequemlichkeit Abführmitteln zuwenden, sollten wir unsere Lebens- und Ernährungsweise umstellen. Eine Besserung unseres Problems tritt schon nach kurzer Zeit ein. Wichtig ist, dass wir bei unserem neuen Lebensstil bleiben, um die Verstopfung gar nicht erst wieder zu provozieren.
Weitere Massnahmen zur Vermeidung einer Verstopfung
Damit sich der Stuhl im Darm nicht verhärtet, hilft es ausserdem, ausreichend zu trinken. Vielen Menschen verhilft zudem die morgendliche Tasse Kaffee mit ihrer anregenden Wirkung zum Gang auf die Toilette. Auch alte Hausmittel wie Leinsamen, Flohsamenschalen und Backpflaumen, bei Bedarf vor dem Verzehr in Wasser eingeweicht, sind bewährte Hilfen, wenn es mit dem Gang auf die Toilette für einige Tage nicht klappen will. Wenn sich im Darm ein Druck ankündigt, der das Bedürfnis zum Toilettengang weckt, sollten wir mit diesem nicht allzu lang warten. Sonst vergeht uns schon bald der Drang und die Verstopfung ist vorprogrammiert. Wer weiss, dass er gelegentlich unter Problemen beim Stuhlgang leidet, sollte sich möglichst immer zur selben Tageszeit auf die Toilette begeben. Auch Kindern lässt sich so das unproblematische Entleeren des Darms antrainieren. Zudem klappt es bei ihnen dann auch schneller mit der Sauberkeit.
Verstopfung behandeln
Bringen die vorbeugenden Massnahmen gegen eine Verstopfung keinen Erfolg, bleibt die Möglichkeit, die Darmtätigkeit durch andere Methoden anzuregen. Erfolgversprechend beispielsweise ist ein Klistier, das in der Apotheke erworben werden kann. Diese Therapie kannten bereits unsere Vorfahren. Sie ist gut verträglich, wenn sie wie vom Hersteller auf der Packungsbeilage empfohlen richtig angewendet wird. Daneben stehen den Betroffenen natürliche Präparate zur Verfügung, die zum Beispiel auf der Basis von Sennesblättern angeboten werden. Doch ebenso wie chemische Mittel sollten auch diese nicht zu häufig angewendet werden. Einige Abführmittel rufen nämlich nach längerem Gebrauch Mineralstoffmängel hervor, andere führen zu Blähungen. Wer aufgrund einer chronischen Erkrankung häufig oder ständig auf Abführmittel angewiesen ist, sollte die Anwendung mit dem behandelnden Arzt besprechen und gelegentlich seinen Mineralstoffhaushalt kontrollieren lassen, um weitere gesundheitliche Folgen vorzubeugen. Ist der Darm durch einen Tumor oder durch Narben verengt, kann ein chirurgischer Eingriff die Durchlässigkeit für den Stuhl verbessern. Das Risiko für eine erneute Verstopfung ist somit dauerhaft deutlich gemindert.
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