Schwache Blase? - 5 Tipps gegen Blasenschwäche bei Frauen
Blasenschwäche im Alter ist ein verbreitetes Problem. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Wenigstens jede zehnte Frau jenseits der Wechseljahre leidet darunter. Die Dunkelziffer liegt nach Expertenschätzungen jedoch vermutlich höher, da viele Frauen aus Scham ihre Blasenschwäche verheimlichen. Dabei gibt es Möglichkeiten, einer Harninkontinenz vorzubeugen und gegen sie vorzugehen.
Tipp 1: Gezielt trainieren!
Ein schwacher Beckenboden ist die häufigste Ursache für Inkontinenz bei Frauen. Vorangegangene Schwangerschaften und Geburten, aber auch andere Faktoren, wie Übergewicht oder Östrogenmangel nach den Wechseljahren, können eine Beckenbodenschwäche begünstigen.
Durch gezieltes Training kann der Schwächung des Beckenbodens vorgebeugt werden. Und auch bei bereits bestehenden Problemen lohnt sich das Training. Wird die Muskulatur trainiert und dadurch gestärkt, lässt sich eine leichte Blasenschwäche häufig gut in den Griff bekommen. Geeignet sind verschiedene Sportarten und Trainingsformen. Viele davon sind gerade auch für die sportliche Betätigung im Alter gut geeignet. So sind etwa Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Walken empfehlenswert. Auch Yoga oder Pilates enthalten Übungen, die die Beckenbodenmuskulatur fordern und fördern.
Abgesehen von der Stärkung der Muskulatur wirkt Sport noch einem weiteren Risikofaktor für Blasenschwäche, nämlich dem Übergewicht, entgegen.
Tipp 2: Ausreichend trinken!
Wer weniger trinkt, muss seltener zur Toilette. In der Hoffnung, dass dann auch seltener „etwas daneben geht“, trinken von einer Blasenschwäche betroffene Frauen oftmals wenig. Das ist allerdings ein Fehlschluss. Tatsächlich wirkt sich der Flüssigkeitsmangel negativ auf die körperliche und geistige Fitness aus. Und Blasenschwäche kann sich dadurch sogar verschlimmern. Die Blase wird durch den stark konzentrierten Urin gereizt und nicht ausreichend gespült. Das begünstigt Blaseninfektionen, die eine verstärkte Inkontinenz begünstigen können.
Tipp 3: Liebe machen!
Eine Blasenschwäche bedeutet häufig auch für das Liebesleben eine Belastung. Viele Frauen fürchten ungewollten Urinverlust beim Sex. Aus Angst und Scham verzichten sie ganz auf Sex oder können ihn nicht mehr entspannt geniessen. Dabei bietet ausgerechnet Sex ein exzellentes Training für den Beckenboden. Ein aktives Liebesleben kann also hilfreich sein im Kampf gegen Harninkontinenz. Ängste und Hemmschwellen lassen sich durch offene Gespräche mit dem Partner oftmals überwinden. Ungewollte Urinabgänge beim Sex sind übrigens gar nicht so selten und können auch bei jungen Frauen ohne Blasenschwäche vorkommen.
Tipp 4: Blasentraining!
Ständig zum Klo, damit bloss nichts in die Hose geht? Das ist verständlich, aber nicht hilfreich. Dass die Blase sich füllt und ausdehnt, ist wichtig für eine gesunde Wahrnehmung des Harndrangs. Durch zu häufige Gänge zum WC kann diese Fähigkeit verlernt werden und das verschlimmert die Harninkontinenz.
Stattdessen kann die Blase trainiert werden, indem der Gang zum WC immer wieder ein wenig hinausgezögert wird.
Tipp 5: Blasenschwäche medizinisch abklären lassen!
Leider ist Blasenschwäche auch beim Arztbesuch nach wie vor ein Tabuthema. Dabei kann es wichtig sein, die Problematik medizinisch abklären zu lassen. Denn nicht immer handelt es sich um eine normale Alterserscheinung. Behandlungsbedürftige Probleme wie Erkrankungen oder Schäden an Nerven, eine Beckenbodenabsenkung oder Fisteln an Blase oder Harnröhre können ebenfalls Inkontinenzprobleme verursachen. Zudem haben Ärzte je nach Schweregrad der Inkontinenz die Möglichkeit, Hilfsmittel zu verschreiben.
Eine Scheu, die Problematik beim Arzt anzusprechen, ist unbegründet. Inkontinenz ist ein verbreitetes Problem und gehört für Ärztinnen und Ärzte zum Alltag.
Bildquelle: Jas Min / unsplash.com