Frau mit 50 und der Wechsel
Frau mit 50 und der Wechsel ist für junge Frauen kein Thema. Niemand kann sich vorstellen, was dann wirklich passiert und es interessiert auch niemanden. Die Frage und Umstände nehmen erst dann einen Stellenwert ein, wenn es so weit ist.
Die ersten Anzeichen
Der Wechsel kann bereits mit 40 beginnen, jedoch ist er bei den meisten Frauen um die 50. Er kann sich unterschiedlich ausdrücken. Teilweise beginnt es mit Hitzewallungen in grösseren Abständen. Sie sind auszuhalten und klangen wieder ab. Danach dachte man, es sei wieder vorbei, alles nicht so schlimm. Dann kam der Aussatz der Periode, nicht schleichend, nein zack-zack. Plötzlich war es vorbei.
Die Hitzewallungen wurden stärker und die Perioden der Entspannung liessen nach. Ein Freund wurde zu Rate gezogen. Er sagte: "Es ist in der Natur so, du bist nun nicht mehr zu gebrauchen und deshalb wirst du nun schnell abbauen. Sieh es ganz pragmatisch".
Nach ein paar Monaten war es kaum noch auszuhalten und bedurfte einer medikamentösen Behandlung. Die Hitzewallungen stellten eine sehr starke Beeinträchtigung dar. Man fühlt sich nicht mehr wohl in seiner Haut und möchte nur noch raus!
Gespräche mit Freundinnen
Es geht nicht allen Frauen gleich. Manche Frauen haben gar keine Beschwerden, manche geringe. Etwa ein Drittel aller Frauen haben sehr starke Beschwerden. Auch halten diese Veränderungsbeschwerden unterschiedlich lange an. Ich traf eine Frau, die litt bereits über 10 Jahre. Dass es einfach so weitergeht nach dem Wechsel ist ein Irrglaube. Die Haut wird dünner. Besonders ist dies im Gesicht zu bemerken und an den Händen. Die Haare werden dünner oder auch weniger. Sie fallen aus. Der Sex verändert sich. Man glaubt, alles geht nicht mit rechten Dingen zu, so viel Veränderung?
Der Wechsel ist ein Schwelle
Die Erkenntnis, zu der ich gekommen bin ist die: Der Wechsel ist tatsächlich eine Schwelle in einen anderen Zustand. Und weil es Schwelle heisst, sind hier auch andere Gemütszustände und körperliche Veränderungen wie die Hitzewallungen auszuhalten. In späterer Folge wird es hoffentlich wieder ruhiger.
Um den Wechsel auch mental zu erleben, hat sich die Natur die Schlafstörungen einfallen lassen. Sie kamen am Beginn und liessen einen die Nächte zum Tag werden. Pünktlich um 3 Uhr wachte ich auf und konnte nicht mehr einschlafen. Johanniskraut hilft in solch einem Fall, sagte eine Freundin. Sie schwört darauf, während bei mir die Schlafstörungen mit der Einnahme von Hormontabletten aufhörten.
Bessere Ernährung kann helfen
In der Zeit der Umstellung kann gesunde Ernährung helfen. Viele Vitamine und Mineralstoffe sollten zugeführt werden. Eine basische Grundhaltung ist zu empfehlen. So riet ein Doktor: "Essen Sie nichts Süsses, sondern Kartoffeln. Und essen Sie nur noch 3 Mal am Tag". Die Überlegung mit der Reduzierung der Mahlzeiten hat tatsächlich etwas gebracht. Der Körper muss nämlich immer Energie aufwenden, wenn er verdaut. In diesem Zusammenhang kamen die Wallungen. Hier hat man also ein gewisses Kontrollinstrument, welches die Sache erträglicher macht.
Die Wechseljahre werden unterschätzt
Abschliessend sei bemerkt, die Wechseljahre werden unterschätzt. Frauen sind in dieser Zeit nicht so leistungsfähig, auch wenn sie es gerne wären. Es ist ein Tabuthema. Denn wer traut sich das zu sagen? Niemand möchte seinen Arbeitsplatz verlieren, wenn es nur noch wenige Jahre bis zur Pension sind. Also die Frauen werden dieses Thema nicht anschneiden und für die Männer ist das Thema sowieso unangenehm und auch ein wenig unheimlich. Für sie sind schon aus biologischer Sicht Frauen im Wechsel nicht mehr so interessant. Was also bleibt ist die eigene Auseinandersetzung und das Erstaunen darüber, wozu der eigene Körper fähig ist und wie sehr er sich verändert.
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