Die Tage werden kürzer, der Balkon hüllt sich in Tristesse ein. Die verblühten Sommerblumen bieten keinen schönen Anblick und die Dekoration der vergangenen Monate passt nun auch nicht mehr. Doch mit wenig Aufwand lässt sich der Winter-Balkon in eine heimelige Oase verwandeln.

 

Klar Schiff machen

 

Bevor es an die Arbeit geht, heisst es, den Balkon von den Überbleibseln des Sommers zu befreien. Die Einjährigen gehören in den Biomüll, nachdem eventuell für den nächsten Sommer etwas Saat abgenommen wird. Diese kann in der Wohnung nachtrocknen und in luftdichte Gefässe verpackt bis zum nächsten Frühjahr kühl und dunkel aufbewahrt werden. Fehlt den Balkonmöbeln ein neuer Anstrich? An trockenen Tagen sind Renovierungsarbeiten durchaus möglich, schneller trocknet die Farbe aber in der nächsten Saison. Also werden die Stühle gestapelt und erhalten eine Abdeckhaube. Der Tisch wird nass abgewischt, damit er für die Winterdekoration eine ansprechende Basis bietet. Zum Schluss müssen Laub und herabgefallene Blüten vom Balkon entfernt werden, damit der Boden bei Nässe seinen Grip behält.

 

Stauden und Gehölze dick einpacken

 

Stauden und Gehölze zählen zu den mehrjährigen Pflanzen. Die winterharten können im Freien verbleiben. Damit ihre Wurzeln nicht durchfrieren, erhalten sie einen Winterschutz. Dazu werden die Kübel und Töpfe warm eingepackt. Am besten funktioniert das mit einer Noppenfolie und Bastmatten, die von einem Band zusammengehalten werden. Die Samenstände von Stauden dürfen übrigens ruhig überwintern, weil sie mit Raureif überzogen einen attraktiven Blickpunkt auf dem winterlichen Balkon bieten. Erst im Frühjahr, wenn sich der Neuaustrieb zeigt, benötigen die alten Triebe einen Rückschnitt. 

 

Kübelpflanzen einräumen

 

Die meisten Kübelpflanzen stehen bereits im Winterquartier. Auch die robusten wie die Hanfpalme, der Oleander und die Strauchmargerite müssen nun vor dem Frost geschützt werden. Damit sie keine Schädlinge einschleppen, die sich auf andere Pflanzen ausbreiten, werden sie einer gründlichen Kontrolle unterzogen. Nach Möglichkeit sollten die Kübelpflanzen hell und kühl stehen, beispielsweise im Treppenhaus. Fehlt dort der Platz, können sie in der Wohnung überdauern, müssen aber so weit wie möglich ins Licht gerückt und weiterhin regelmässig gegossen werden. Ansonsten sollte das Giessen eher sparsam erfolgen. 

 

Lücken in Blumenkübeln und -kästen füllen

 

Blumenkübel und -kästen sehen recht verlassen aus, zwischen den Gewächsen klaffen einige Lücken. Der Handel bietet unzählige Immergrüne und sogar Blühpflanzen an, die sich gern als Partner zu ihnen gesellen und starke Fröste überdauern. Dazu zählen der Efeu, Zwergkoniferen und die Christrose, deren dezente Blüten bis in das neue Jahr Farbe bekennen. 

 

Im Winter nicht auf Ziergräser verzichten

 

Eigentlich gelten Ziergräser als absolute Herbst-Highlights. Auch der winterliche Balkon profitiert von ihnen. Ihre filigranen Halme präsentieren im abgetrockneten Zustand stimmungsvolle Szenarien. Damit das Herz der Pflanzen nicht nass wird, werden diese unterhalb der Blütenstände zusammengebunden. Im Frühjahr werden die Triebe abgeschnitten. 

 

Bloss nicht alles Grau in Grau sehen

 

Der Winter ist keinesfalls ein trister Monat, auch wenn nicht jeden Tag der Schnee glitzert. Immergrüne bieten dem Balkon ebenso wie Schmuckgehölze mit aussergewöhnlichen Rindenfärbungen und Ziergehölze mit leuchtend roten, orangen, pinken oder weißen Beeren einen stimmungsvollen Rahmen. Beispiele hierfür sind das Pfaffenhütchen, die Stechpalme und der Hartriegel, die allesamt für einige Jahre im Kübel verbleiben und durch regelmässige Formschnitte vom allzu üppigen Wachstum abgehalten werden können. 

 

Zeit für die Winter-Dekoration

 

Jetzt ist der winterliche Balkon fast fertig. Nur noch die passende Dekoration fehlt. Viele Materialien hat die Natur zu bieten, unter anderem Tannenzweige, Moos und Zapfen. Der Rest lässt sich im Haushalt oder auf dem Flohmarkt finden. Ein altes Weckglas beispielsweise wird mit einer Lage Moos und einer Stumpenkerze bestückt. Von außen schmücken es ein breites Band und ein Lärchenzweig. Ohnehin ist Licht ein wichtiges Mittel, Gemütlichkeit auf dem Balkon aufkommen zu lassen. Also raus mit Lichterketten, Teelichtern, Kerzen und Laternen!

 

Bildquelle: Anastasia538 / pixabay.com