Hübscher Garten trotz Heuschnupfen
Vom Heuschnupfen geplagten Menschen kribbelt es bereits in der Nase, wenn sie bloss an das Gärtnern denken. Tatsächlich können bestimmte Pollen bei ihnen Symptome wie eine laufende Nase, tränende Augen, Kopfschmerzen und auch Hautausschläge auslösen. Kaum jemand von ihnen möchte sich in der Heuschnupfen-Saison mehr Allergenen als notwendig aussetzen. Das muss er auch nicht. Denn für einen schmucken Garten stehen zahlreiche Gewächse zur Verfügung, die sich entweder ganz ohne Pollen präsentieren oder als reizfrei gelten.
Züchter setzen für Allergiker auf sterile Pflanzen
Immer mehr Menschen möchten sich den Traum von einem eigenen Garten erfüllen, zumal dieser allgemein als Rückzugsort vom Alltag und als beliebte Wellnessoase gilt. Hier leben Hobbygärtner ihre Kreativität aus und entspannen beim Säen, Pflanzen und Jäten. Doch wenn eine Niesattacke die nächste jagt, wird das Gärtnern zur Belastung. Da die Zahl der vom Heuschnupfen Betroffenen jährlich deutlich zunimmt, haben sich einige Züchter etwas einfallen lassen, um auch diese Zielgruppe für den Kleingarten zu gewinnen. Sie spezialisieren sich auf die Zucht von sogenannten sterilen Pflanzen. Das sind solche, die keinen Pollen besitzen und deshalb als Allergieauslöser nicht infrage kommen.
Umweltschützer gehen auf die Barrikaden
Umweltschützern sind derartige Gewächse ein Dorn im Auge. Schliesslich locken ihre Blüten Insekten an, diese finden auf ihnen aber keine Nahrung. Das Aussterben der Arten setzt sich weiter fort. Deswegen möchten sie die Kultivierung pollenfreier Blumen und Blütensträucher verbieten. Doch gibt es einen Kompromiss?
Heuschnupfen ist nicht gleich Heuschnupfen
Zu bedenken ist, dass vom Heuschnupfen Betroffene nicht auf alle Pollen gleich stark reagieren. Bei dem einen löst der Flug der Birke einen Heuschnupfen aus. Beim anderen sind es Hasel, Erle oder Weide. Insofern kommt es darauf an, nur bestimmte Arten im Garten zu meiden. Allerdings treibt der Wind auch die Pollen des beim Nachbarn oder in der Strasse nebenan gepflanzten Baumes bis in den eigenen Garten. Letzteren steril zu halten, bringt also nicht viel. Besser ist es, einen Kompromiss einzugehen, denn vollständig von der Umwelt abschotten kann sich niemand.
Im eigenen Garten auf Allergieauslöser verzichten
Wer im Wege eines Allergie-Tests die Auslöser für seine Beschwerden herausgefunden hat, kann diese in der eigenen Wohlfühloase meiden. Anstelle der Haselnuss-Hecke baut der Haselnuss-Allergiker eine Rhododendron-Hecke an. Statt Korbblütler wie die Margerite setzt er die Clematis, die Lupine und den Klatschmohn ins Staudenbeet ein. Wenngleich auch sie Pollen aufweisen, werden sie von Allergikern im Allgemeinen gut vertragen. Weitere Beispiele für reizfreie Pflanzen sind der Rittersporn, der Storchschnabel, Lilien sowie Azaleen. Zur Raumbildung mit regionalen Bäumen lassen sich unter anderem der Feldahorn und die Linde nutzen.
Pollen aus der Umgebung frühzeitig abfangen
Das Anpflanzen von Hecken verändert das Kleinklima im Garten positiv. Die Sonne erwärmt den Garten tagsüber schneller und bis zum späten Abend halten sich die angenehmen Temperaturen länger, was das Wachstum der Pflanzen beschleunigt und höhere Ernteerfolge einbringt. Weiterhin sorgen Hecken dafür, dass sie Schadstoffe aus der Umgebung vom Eindringen in den eigenen Garten abhalten. Dies können Insektizide sein, die der Bauer auf dem Feld hinter dem Gartenzaun ausbringt. Gleichzeitig halten die stark verzweigten Triebe einer Hecke auch Pollen auf. Die verfangen sich im Blattwerk und werden mit den nachfolgenden Regen einfach abgespült. Damit dieses System funktioniert, bedarf die Hecke einer regelmässigen Pflege. Von Zeit zu Zeit muss sie ausgelichtet werden. Sonst verkahlt sie von unten. Durch einen fachmännischen Rückschnitt hingegen treibt sie von unten her immer wieder neu aus.
Auf Kreuzreaktionen achten
Wenngleich Heuschnupfen-Patienten häufig nur auf wenige bestimmte Blütenpollen reagieren, können artverwandte Arten Kreuzallergien auslösen, die mit ähnlichen unangenehmen Symptomen einhergehen. Im Zuge einer Neu- oder Gartenumgestaltung sollten sich die Betroffenen von ihrem Arzt oder einem Heilpraktiker beraten lassen, damit sie auch diese Arten meiden.
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