Warum Frauen noch so viel mehr Hausarbeit erledigen

am . Veröffentlicht in Wohnen

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Auch wenn Männer generell mehr Zeit für Aufgaben im Haus aufwenden als alle Geschlechtsgenossen der früheren Generationen, erledigen dieser in der Regel keine normalen weiblichen Hausarbeiten wie Kochen oder Putzen. Die Frauen werden hierbei immer noch deutlich negativer beurteilt, wenn diese ein unordentliches Haus haben möchten und die Hausarbeit vernachlässigen. 

Warum beschäftigt die Thematik Hausarbeit aber die Frauen so sehr und was ist hieran so ärgerlich? Offensichtlich ist dies der Fall, weil verschiedene Aufgaben wirklich keiner gern jeden Tag macht. Weder Frauen noch Männer mögen es, die Toilette zu putzen oder schimmliges Obst aus der Schublade des Kühlschranks zu holen. Andere Hausarbeiten gleichen jener des Helden Sisyphos aus der Antike. So wird das Geschirr nur gespült, um sich bereits wenige Stunden schon wieder in der Spüle aufzutürmen. Das Staubsaugen oder das Waschen und Abnehmen der Gardinen gilt zudem als „unmännlich“. Nur beim Müll heraustragen, scheint es dem Ehemann vorbehalten zu sein, jene einzige Aufgabe von der Frau fernzuhalten.

Rätselhaft ist heutzutage, dass die Hausarbeit nicht denselben Trends zu folgen scheint, wie viele andere Themen im Kampf um die Gleichberechtigung. Im Verlauf der letzten 50 Jahre sind vor allem in den Industrieländern immer mehr Frauen arbeiten gegangen und das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern hat sich stetig verringert und die Männer verbringen zugleich immer mehr Zeit mit den Kindern. In den 1980er Jahren schien sich die „Hausarbeitslücke“ zu grossen Teilen zu schliessen. Die Männer räumten dabei mehrheitlich ein, dass sie im Haushalt mehr schaffen sollten als vorher – aber nachdem diese wohl nur halbherzig das Zimmer gesaugt und ein feuchtes Tuch über den Tisch führten, folgerten sie, dass es Zeit für ein Bier mit dem Nachbarn war. In Grossbritannien leisteten gemäss der Hinweise des Office for National Statistics im Jahre 2016 Frauen im Schnitt fast 60 Prozent mehr unbezahlte Hausarbeit als die Männer. Selbst in Schweden als eine Festung der Gleichberechtigung, in der die Väter in moderner Strickware eine Vollzeit-Vaterschaft wählten, ohne dass dies den Sinn für ihre Männlichkeit beeinträchtigt– mussten Frauen im Schnitt 45 Minuten am Tag mehr Zeit für die unbezahlte Hausarbeit einbringen.

Nach der Geburt bleibt generell die Frau längere Zeit zu Hause und sie übernimmt dann den Haushalt. Andererseits ist es nicht selbstverständlich, dass ein Mann die komplette Hausarbeit ausführt, wenn dieser in Elternzeit geht. Das Bügeln ist beispielsweise eine solche Tätigkeit, die in aller Regel die Frauen übernehmen, auch wenn diese arbeiten und ihr Mann mit dem Kind weiterhin zu Hause bleibt. Oftmals entwickeln sich innerhalb der Phase, in welcher die Kinder noch klein sind, Erfahrungen, Gewohnheiten und Kompetenzen, welche auch später weiter beibehalten werden. Wenn das Kind dann grösser ist und die Mutter wieder in ihren Beruf einsteigt, übernimmt der Mann wieder mehr Hausarbeit, aber dennoch ist die Verteilung der unbezahlten Hausarbeit vor allem nach dem ersten Baby weniger ausgewogen als vorher – auf Kosten der Frau.

In kinderlosen, heterosexuellen Beziehungen teilen sich die Partner die unbezahlte Hausarbeit aufgrund von Vorlieben und Fähigkeiten auf. Häufig schlägt sich in dieser Aufgabenverteilung nieder, was diese als Kinder von ihren eigenen Eltern beigebracht bekommen haben. So mussten viele Frauen früher oft sie der Mutter in der Küche helfen, im Vergleich zu den Brüdern. Dabei kann die Mutter viele Tipps und Tricks zeigen und die Hinweise für später geben, wenn die Tochter einen eigenen Haushalt mit ihrer Familie führen muss.

Aber nicht nur was Mädchen und Jungen von der Mutter beigebracht bekommen unterscheidet sich erheblich, sondern auch wie. Die Mädchen machen hierbei oft die Erfahrung, dass ihnen verschiedene Werkzeuge einfach aus der Hand genommen werden, anstatt zu zeigen, wie etwas funktioniert. Daraus entstehen verschiedene Befähigungen, was sich auf die Rollenverteilung in der späteren Beziehung auswirkt.

 

Bildquelle: Skitterphoto / pixabay.com

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