Keine Angst vor der Bitte um Hilfe
Es ist vielleicht vielen nicht bewusst, dass es einer gehörigen Portion Selbstvertrauen bedarf, bei der Bewältigung der Aufgabe andere Kollegen um Hilfe zu bitten. Gerade Frauen tun sich damit schwer in der irrationalen Befürchtung, genau das könnte so ausgelegt werden, dass sie als Frauen ihren Job nicht alleine schaffen können. Was wir alle brauchen, das ist ein etwas unverkrampfter Umgang in allen Genderfragen, das Bewusstsein, dass gute Arbeit im guten Team zeitnah erledigt werden kann, dabei brauchen Männer die Unterstützung anderer Männer und Frauen, Frauen brauchen die Zuarbeit anderer Frauen und Männer.
So stehen sich Frauen im Prozess der Gleichberechtigung und der beruflichen Karriere zuweilen selbst im Wege, weil sie es vermeiden, vor allem Männer um Hilfe zu bitten, was oftmals genau ihr Job ist. In der Konsequenz scheitern Frauen manchmal daran, die nötigen Arbeiten in der richtigen Weise zu delegieren, was aber ihrer Arbeitsplatzbeschreibung angemessen ist.
Wer sich selbst seiner Fähigkeiten bewusst ist, hat kein Problem damit, andere Kollegen um Mithilfe oder Unterstützung zu bitten in dem Wissen, dass bald er selbst derjenige sein wird, der seinen Kollegen wieder fruchtbare Komponenten der Arbeit zutragen wird. Deshalb ist es falsch, dass es viele Frauen bewusst vermeiden, die Unterstützung der Kollegen einzufordern in der Angst, dass ihnen diese Aktion als persönliche Schwäche ausgelegt werden könnte.
In ihrem Aktionismus legen manche Frauen noch eine Schippe drauf und versuchen ihre "Unersetzbarkeit" zu beweisen, indem sie unbedingt dem bisher extremsten "Workoholiker" den Rang ablaufen wollen und nach vorhersagbarer Zeit zusammenbrechen.
Was unterscheidet Frauen wirklich von Männern?
Männer haben eine biologische Funktion, die ist meistens kurz und schmerzlos und zuweilen recht lustvoll. Letzteres wird auch einigen Frauen zuteil, aber ihre biologische Funktion greift viel weiter. Sobald sich der Fötus im Bauch der Frau entwickelt, dominieren mütterliche Instinkte nicht zuletzt auch durch Hormone jede Handlung der Frau, beim emotionalen Tauziehen zwischen dem Bau der Familie und den bisherigen Karriere-Ambitionen ist dann sehr bald ein klarer Sieger auszumachen.
Dabei können wir der Natur getrost ihren Lauf lassen, gegen sie anzukämpfen wäre ein zerstörerischer Frevel. Aus der kurzen Arbeitspause, in der sich Frauen auf ihr Kind konzentrieren, gehen Frauen als Persönlichkeit auf jeden Fall gestärkt hervor. Das Mass an Lebenserfahrung und Menschenführung, das sie in ihrer Zeit als Mütter hinzugewonnen haben, können und sollten Frauen unbedingt wieder einbringen in der Fortsetzung ihres beruflichen Werdegangs.
Es ist alles eine Frage der inneren Einstellung
Wer etwas riskiert, kann scheitern. Letzteres um jeden Preis vermeiden zu wollen, ist falsch. Jeder Misserfolg bringt Erkenntnis und stärkt uns im Erfolg beim nächsten Lebensexperiment. Nichts im Leben geht immer nur geradlinig bergauf. Vielmehr ist unser Erfolg ein Abbild eines Börsencharts, in dem es immerzu viele Auf- und Abwärtsbewegungen gibt, die aber hoffentlich von einem generellen Aufwärtstrend unterlegt sind.
Dieses Bild vor Augen fällt es uns viel leichter, kleine Rückschläge anzunehmen, ohne dass wir uns gleich immer in Selbstmitleid zerfleischen müssen. Frauen sind per se genauso erfolgreich wie Männer, vorausgesetzt, sie glauben an sich selbst. Dazu gehört unbedingt etwas Mut zur Lücke. Frauen neigen dazu, vielleicht ist es eine genetische Disposition, immer alles hundertprozentig perfekt machen zu wollen. Dabei wissen alle, dass das gar nicht möglich und auch nicht nötig ist. Was hier hilft, das ist, die Dinge etwas lockerer zu nehmen, Aufgaben zu delegieren, ohne dann in überbordendem Kontrolleifer diesen Kollegen hinterher zu rennen, um deren Arbeit kritisch in der Luft zu zerreissen, denn so machen wir uns keine Freunde und brauchen Hilfe das nächste Mal nicht mehr zu erwarten.
Keine persönliche Entwicklung ohne Fehlschläge
Es gibt verschiedene Studien zum Thema "Selbstmitgefühl". Das ist eine besondere emotionale Ressource, die immer dann angezapft wird, wenn man in seiner Arbeitswelt einen deftigen Rückschlag erfährt. In der Folge baut man sich selbst ein relativ belastbares emotionales Sicherheitsnetz auf, das in seinem Rückhalt zum Teil noch gewaltiger sein kann als die pure Selbstachtung. Daraus resultiert dann die in der modernen Gesellschaft so wichtige Führungsstärke, Verantwortung zu übernehmen und optimale Entscheidungen für alle Beteiligten innerhalb angemessener Zeiträume zu treffen.
Beim Selbstmitgefühl geht es vor allem darum, die eigenen Schwächen zu erkennen und weitgehend zu tolerieren in einem gesunden Masse, das wir auch so bei unseren Freunden oder Verwandten bereitwillig ansetzen. Versöhnliche Toleranz gegenüber unseren eigenen Unvollkommenheiten macht uns den Weg frei, privat wie auch beruflich Experimente zu wagen und dabei zu gewinnen.
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