Heizungsluft schadet dem Körper

Erwischt uns im Winter ein Husten oder Schnupfen, gehen wir davon aus, dass wir uns draussen nicht warm genug angezogen hätten. Dabei bergen warme Innenräume ebenso Risiken für Erkältungen. Heizungsluft macht unseren Körper anfällig für Viren und andere Keime.
Draussen nasskalt und ungemütlich, in der Wohnung mollig warm und ungesund
Gern schieben wir dem nasskalten Wetter die Schuld zu, wenn wir uns erkälten. Doch die Heizungsluft in der Wohnung, im Büro und in den Läden beim Einkaufen greift unsere Gesundheit mindestens so an. Das liegt daran, dass sie besonders trocken ist. Unsere Schleimhäute in der Nase, im Rachen und im Hals trocknen aus. Die darauf befindlichen Flimmerhärchen bewegen sich kaum noch. Dabei wäre es ihre Aufgabe, Eindringlinge wie Viren und Bakterien schnellstmöglich wieder auszuschleusen. Da dies bei trockener Heizungsluft nicht gelingt, vermehren sich die Keime und wir erkälten uns.
Heizungsluft bietet Viren Wohlfühlklima
Ohnehin bevorzugen viele Viren eine eher trockene Umgebung zum Überleben. Bei warmer Heizungsluft fühlen sie sich besonders wohl und ihre Lebenszeit verlängert sich enorm. Während dieser vermehren sie sich um ein Vielfaches. Kein Wunder, dass wir uns schneller anstecken, wenn jemand in unserem Umfeld niest oder hustet. Deswegen empfiehlt es sich, etwa stündlich durch kurzzeitiges Lüften für einen ausreichenden Luftaustausch in den häufig genutzten Räumen zu sorgen.
Auch die Haut leidet
Doch nicht nur unsere Schleimhäute, auch die Haut leidet unter trockener Heizungsluft. Wir spüren, dass sie im Winter spannt und juckt, unabhängig davon, ob wir auf etwas allergisch reagieren oder nicht. Das kommt daher, dass ihr durch die Heizungsluft die Feuchtigkeit entzogen wird und somit die Elastizität verloren geht. Je älter wir werden, desto schneller spüren wir diesen Effekt. Um diesen Unannehmlichkeiten vorzubeugen, lohnt es, die Haut mit Produkten zu versorgen, die Feuchtigkeit spenden und binden, beispielsweise mit Cremes, die Urea enthalten. Zusätzlich hilft auch hier, die Luftfeuchtigkeit durch das regelmässige Lüften zu erhöhen.
Brennenden Augen vorbeugen
Nicht nur die während der Arbeitszeit eingeschaltete Neonleuchte strapaziert unsere Augen. Auch die Heizungsluft führt dazu, dass wir in den Augen ein Jucken und Brennen verspüren, weil es ihnen an Tränenflüssigkeit fehlt. Um unsere Augen zu entlasten, sollten wir den Blick insbesondere im Winter gelegentlich weg vom PC und aus dem Fenster in die Natur richten. Seichte Bewegungen von stehen gebliebenen Grashalmen, die der Wind bewegt oder von kahlen Zweigen an den Bäumen helfen besonders gut, den Sehnerv zu entspannen und Reizungen der Bindehaut zu vermeiden.
Kopfschmerzen vorprogrammiert
Obwohl uns ein warmes Zimmer im Winter besonders gemütlich erscheint, leiden wir schneller unter Kopfschmerzen. Das liegt daran, dass im Raum der Gehalt an Kohlendioxid besonders hoch ist, insbesondere dann, wenn sich mehrere Personen in ihm aufhalten. In der Folge leidet die Leistungsfähigkeit, wir fühlen uns gereizt und abgeschlagen. Auch hiergegen hilft das mehrmalige Lüften am Tag bei weit geöffneten Fenstern. So findet der Luftaustausch selbst in den hinteren Ecken statt und die Schimmelbildung wird verhindert.
Zusätzliche Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in beheizten Räumen
Zwar führt das Lüften zu einem Gasaustausch und zur Verbesserung des Wohlbefindens. Allerdings sorgt es gleichzeitig dafür, dass sich die Heizungsluft noch schneller erwärmt und die Luftfeuchtigkeit im Raum weiter sinkt. Dagegen hilft es, Luftbefeuchter an den Heizungen anzubringen oder mit Wasser gefüllte Schälchen aufzustellen, am besten auf dem Fensterbrett oberhalb der Heizungen. Eine weitere Massnahme zur Verbesserung der Luftqualität und zur Erhöhung der Luftfeuchte ist das Aufstellen von Grünpflanzen. Insbesondere die Blätter von Zimmerfarnen, Sansevieria und Drachenbäumen besitzen grosse Verdunstungsflächen. Gleichzeitig sind Zimmerpflanzen in der Lage, Schadstoffe aus der Luft zu filtern und sie bieten unseren Augen beruhigende Blickpunkte. Gründe gibt es also genug, Zimmerpflanzen sowohl in unsere Wohnräume als auch ins Arbeitsumfeld zu integrieren.
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