Kaum eine Frau bleibt Monat für Monat von den leichten bis mittelschweren Schmerzen in bei Regel verschont. Doch welche Schmerzen sind noch normal und ab wann steckt eine schwere Erkrankung dahinter? Immer wieder hört man den Begriff Endometriose, der in der Bevölkerung verharmlost wird. Frauen, die darunter leiden, werden nicht selten als wehleidig bezeichnet. Doch eine Endometriose sollte auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Bei der Endometriose handelt es sich um eine chronische Erkrankung aus dem Bereich der Gynäkologie. Es wachsen dabei Herde der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter. Die Herde werden von den Hormonen gesteuert und durch den Zyklus werden Blutungen ausgelöst. Wie es bei einer Regelblutung üblich ist, kann das Blut dieser Herde aber nicht abfliessen und es können sich Zysten, Verwachsungen und Entzündungen bilden. Diese Erkrankung ist zwar gutartig, aber sehr schmerzhaft und betrifft in den meisten Fällen die Eileiter, die Eierstöcke, den Darm, die Blase oder die Harnleiter. Zudem können sich die Herde der Endometriose auch auf weiter entfernten Organen wie der Lunge bilden. Man sieht, diese Erkrankung ist alles andere als harmlos, jedoch wird sie meist zu spät erkannt. 

Endometriose als zweithäufigste Erkrankung bei Frauen 

Meist leiden Frauen unter sehr starken Regelschmerzen. Durch die Einnahme der Pille werden die Schmerzen kurzfristig gelindert. Sobald jedoch die Pille wieder abgesetzt wird, geht es wieder los mit den Schmerzen. Bei einer Blutuntersuchung werden zumeist erhöhte Entzündungswerte festgestellt, die aber oftmals nicht richtig gedeutet werden. Ist die Diagnose Endometriose klar, raten viele Frauenärzte erst einmal abzuwarten, wie sich das Ganze weiterentwickelt. In den seltensten Fällen wird sofort operiert. Ändern sich die Beschwerden nicht, wird meist zu einer Bauchspiegelung geraten, bei der auch bereits bestehende Zysten entfernt werden können. 

Warum leidet Frau unter solchen starken Schmerzen? 

Die Schmerzen bei einer Endometriose sind zumeist primär bedingt. Dies bedeutet, dass sich die Gebärmutterschleimhautwucherungen genauso wie die Gebärmutterschleimhaut verhält. Zum Beginn der eigentlichen Regelblutung werden durch die Wucherungen Nervenenden gereizt. Diese können unter Umständen zu Schmerzen beim Urinieren, beim Stuhlgang und auch beim Sex führen. 

Warum werden Frauen mit einer Endometriose schwer schwanger? 

Dies kann an Verklebungen der Eileiter durch die Entzündungen hängen. Dadurch wird die Beweglichkeit der Eileiter gestört und es kommt nur erschwert zu einem Eisprung. 

Was kann Frau gegen die Endometriose tun? 

Ist die Diagnose eindeutig und leidet die Frau unter starken Schmerzen bzw. wird ihr Kinderwunsch dadurch beeinträchtigt, muss auf jeden Fall mit einer Behandlung begonnen werden. Bei einer Behandlung der Endometriose werden die Herde der gesprengten Gebärmutterschleimhaut mithilfe der sogenannten Knopfloch-Operation entfernt. In den meisten Fällen kommt es zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden. 

Wann sollte die Frau zum Arzt gehen? 

Leidet die Frau unter starken Regelschmerzen, die die Lebensqualität deutlich beeinflussen oder besteht über einen längeren Zeitraum ein unerfüllter Kinderwunsch, dann ist ein Arztbesuch anzuraten. Gleiches gilt auch, wenn die Frau beim Geschlechtsverkehr dauerhaft unter Schmerzen leidet. Die Frau sollte sich in einem solchen Fall zuerst an ihren Frauenarzt wenden, der sie dann unter Umständen an ein zertifiziertes Endometriose-Zentrum überweist.

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