Bei Kaffee streiten sich die Geister. Während die einen nach einem ausgiebigen Abendessen sich einen Espresso gönnen, lassen die anderen bereits ab den Nachmittagsstunden die Finger gänzlich von Kaffee. Experten möchten nun verraten, ab wann es wirklich ratsam ist auch den geliebten Kaffee zu verzichten.

Viele kennen sich das Gefühl vom sogenannten Nachmittagstief. Ein Kaffee direkt nach dem Mittagessen kann hier wahre Wunder vollbringen. Jedoch ist hier Vorsicht geboten, denn bei einigen Menschen kann dieser Kaffee schon zu Lasten der Nachtruhe gehen. Die wenigsten von uns nehmen Stunden nach dem Kaffeegenuss die Wirkungen von Koffein nicht mehr bewusst wahr. Dennoch ist das Koffein immer noch aktiv im Körper und kann so die Nachtruhe nachhaltig stören. 

Der Abbau von Koffein

Zumeist dauert es zwischen 15 und 45 Minuten, bis man den Effekt von Koffein nach dem Kaffeegenuss wahrnimmt. Man fühlt sich dann wacher. Jedoch dauert es deutlich länger, bis das Koffein wieder aus dem Körper verschwunden, also vollkommen abgebaut ist. Laut Expertenmeinung beträgt die Halbwertzeit des Koffeins vier bis sechs Stunden. Im Klartext bedeutet dies, dass vier bis sechs Stunden nach der Tasse Kaffee noch immer ca. die Hälfte des Koffeins in unserem Körper bzw. in unserem Blut ist. Jetzt müssen nochmals vier bis sechs Stunden vergehen, bevor auch der Rest des Koffeins vollständig abgebaut ist. Trinkt man also am Morgen gegen 10 Uhr eine Tasse Kaffee mit ca. 100 mg Koffein, dann hat man am Abend gegen 22 Uhr immer noch ca. 25 mg Koffein im Blut, das aktiv ist. Daher muss man sich also nicht wundern, wenn man nach dem Nachmittagskaffee kein Auge in der Nacht zubekommt. Trinkt man seinen Kaffee gegen 16 Uhr, dann sind etwa 6 Stunden, also zur Schlafenszeit, immer noch rund 50 mg Koffein in unserem Körper. Diese 50 mg entsprechen in etwa dem Koffeingehalt eines Energydrinks. 

Die unterschiedlichen Reaktionen auf Koffein

Jeder Körper reagiert anders auf Koffein bzw. jeder Körper baut das Koffein anders ab. Hierbei hat das Alter einen entscheidenden Einfluss. Bis heute ist jedoch noch nicht eindeutig klar, woran es liegen mag, dass Koffein im Alter eine stärkere Wirkung auf den Organismus als in jungen Jahren. Eines ist jedoch sicher, älteren Menschen fällt es grundsätzlich schwerer einzuschlafen als jungen Menschen.
Einen weiteren wichtigen Einfluss auf die Sensibilität von Koffein hat die Tatsache, wie viel Koffein konsumiert wird und wie oft man Kaffee trinkt. Im Laufe der Jahre hat sich der Körper bei starken Kaffeetrinkern so an das Koffein gewöhnt, dass diese Menschen deutlich größere Mengen Koffein brauchen, bis bei ihnen ein spürbarer Effekt des Wachbleibens eintritt. 

Jeder sollte seine Kaffeegewohnheiten kritisch hinterfragen

Damit man feststellen kann, wie das Koffein auf den eigenen Körper wirkt, muss man sich selbst ganz genau beobachten. Bei einigen hat Koffein eventuell keine Auswirkungen auf das Schlaferlebnis, selbst wenn man direkt nach dem Abendbrot einen kräftigen Espresso trinkt. Experten sagen dazu, wenn man nachts gut schlafen kann und sich am Tage ausgeruht fühlt, spricht nichts gegen den Kaffeegenuss am Abend. Menschen, die Probleme mit dem Einschlafen haben, sollten spätestens 10 Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee mehr konsumieren. Eine klare Richtlinie, die dies vereinfacht ist die, wenn man sich sagt, dass man ab dem Mittagsessen keinen Kaffee mehr trinkt. Unter Umständen ist das Problem des schlechten Einschlafens somit gelöst. Sollte dies nicht der Fall sein, dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen und die Ursachen des schlechten Schlafs abklären lassen. 

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