Die Sucht nach Zucker und Süssem
Dass Fett fett macht, wissen alle. Was man damit erreichen kann, hast du vielleicht schon einmal gesehen. Hast du schon einmal die amerikanischen Pyramiden besichtigt? Man wundert sich, was dort drüben noch aufrecht auf zwei Beinen herumgehen kann. Das ist nicht Fett-Fett, das ist Zucker-Fett. Eine ganz andere Struktur. Wenn du in diese Wabbelschwabbelmassen einmal mit dem Zeigefinger hineinpiekst, dann versinkst du. Wie das zustande kommt, ist klar. Der typische Zucker in den Vereinigten Staaten von Amerika heisst Cola. Heisst wabbelweisses Brot. Heisst herrliche Eiscreme. Zucker in Unmassen stimuliert im Übrigen seit frühester Jugend – also schon mit vier Jahren – ein Hormon, das stopft Fett in die Fettzellen. Und siegelt sie zu. Was einmal drin ist, kann nicht mehr raus. Da kannst du Marathon laufen – und nimmst nicht ab. Deswegen gibt es amerikanische Pyramiden. Derzeitiger Rekord: 635 kg. Jon Brower Minoch musste tatsächlich mit einem Gabelstapler transportiert werden. Er starb im Jahr 1983 im Alter von 42 Jahren.
Anfänger essen Fett, Könner essen Zucker. Der Überflieger natürlich beides.
Nun zur süssen Wissenschaft
Wie mästet man in Wesentlichen Schweine? Mit Kohlenhydraten, ganz natürlich: mit Mais und Kartoffeln. Und illegal: mit Hormonen. Sie machen das Schwein den ganzen Tag hungrig, lassen Pfunde wuchern und sperren das Fett in den Fettzellen ein. Wie mästet man Menschen? Im Prinzip genauso. In Deutschland raten die Ernährungsexperten immer noch: Spart Fett. Esst mehr Kohlenhydrate. Und so mästen sie die ganze Nation. Mästen? Glaubst du nicht? Dann wirf einen Blick nach Übersee: In den Vereinigten Staaten von Amerika schrumpfte die Fettaufnahme seit dem Jahr 1960 von 42 auf 36 Prozent der täglichen Kalorien. Nur: die Menschen nahmen zu. Mutierten zur üppigsten Gesellschaft auf unserem Planeten. Da wachten die Wissenschaftler dann endlich auf. Sie sagten sich: Da stimmt doch was nicht. Die Leute essen im Prinzip weniger Fett und werden dicker und dicker. Das passt doch nicht ins Bild. Sind vielleicht doch Kohlenhydrate an den wuchernden Pfunden schuld? Ja. Sind sie. Eigentlich wird es Zeit, dass der Gesundheitsminister warnt: Der Verzehr von Fertigprodukten, Zucker und Weissmehl gefährdet die Gesundheit.
Das Auf und Ab des Blutzuckerspiegels
Sie haben einen Blutzuckerspiegel. Den hat jeder Mensch. Und den kann man messen. Er liegt idealerweise so bei 80 Milligramm Zucker (Glukose) pro Deziliter Blut. Wenn du nun etwas isst, steigt der Blutzuckerspiegel an, sagen wir auf 150 Milligramm Zucker im Blut – und deine Bauchspeicheldrüse wacht auf. Schickt ihre Arbeiter namens Insulin aus, die den Zucker dahin bringen, wohin er gehört: in die 70 Billionen Körperzellen zur Energie-Gewinnung, zum Muskel, zum Gehirn, zum Herz, zu den Nerven, den roten Blutkörperchen… Nach zwei Stunden hat der Blutzucker wieder einen normalen Wert. Idealerweise. Leider nicht normalerweise. Denn jahrelange Kohlenhydratmast macht die Zellen gegen das Insulin resistent. Bereitet den Körper vor auf eine Volkskrankheit namens Diabetes. Blöderweise denken die Menschen bei Insulin immer nur an Zucker – und das ist den meisten egal. Nur Insulin heißt auch Fett.
Insulin sperrt das Fett auf den Hüften ein
Wer ständig sein Insulin lockt – mit Fertigprodukten, Brot, Süssem, Softdrinks –, nimmt unweigerlich zu. Insulin stopft dir Fett in die Fettzellen. Wir glauben immer, dass Insulin für die Zuckerverwertung nötig ist. Stimmt ja auch. Aber viel wichtiger für uns ist, dass Insulin Fett in die Fettzellen stopft. Und sie versiegelt. Was dann einmal drin ist, kann bei hohem Insulinspiegel nicht mehr raus. Denn solange Insulin im Blut ist, bleibt das Fett auf den Hüften liegen. Es kann gar nicht abgebaut werden – ein Gesetz der Natur.
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