Zu alt für ein Kleidungsstück?

am . Veröffentlicht in Tipps

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Es gibt ja einige, oft wenig schmeichelhafte Redewendungen, die den Fall beschreiben, dass sich eine Frau zu jugendlich aufmacht. Hinten Lyceum, vorne Museum, ist da sicher noch eine der netteren Bemerkungen. Da heute Frauen ja nicht mehr dem klassischen Muster folgen müssen, bis 30 unter der "Haube" sein zu müssen und dort auch bis ans Ende ihres Lebens zu bleiben, auch nur exakt einen Beruf im Leben ausgeübt zu haben, haben sich eigentlich doch auch die Regeln bezüglich dessen, was man in welchem Alter zu tragen hat, als überholt erwiesen. Was ist "passend", wenn eine Frau 45 oder 63 ist? Das ist doch schwer zu sagen!

 

Ringelshirts - immer gut für die Laune

Wenn eine Frau sich der Welt grundsätzlich als fröhlicher Mensch präsentieren will, spricht doch nichts dagegen, auch mit über 50 noch zum Ringelshirt zu greifen. Im Gegenteil: Selbst wenn das Gesicht schon ein paar Falten aufweist, die Haare langsam grau werden, kann es doch ganz charmant sein, den Kontrast zu nutzen oder ihn sogar noch zu betonen, den eine solche Kombi bietet. Ersatzweise könnten hier auch Punkte oder Hawaii-Muster genannt werden, eigentlich alles, was vielleicht latent als "jugendlich" geführt wird. Aber Jugendlichkeit ist eben auch eine Frage der inneren Einstellung und weniger des realen Alters.

 

Wie die eigene Tochter gekleidet sein - ist das wirklich so erstrebenswert?

Natürlich gibt es heute auch manche seltsame Blüte, eine Art Überidentifizierung von Müttern mit ihren Kindern. Dabei kann schon einmal das Phänomen heraus kommen, dass die Mutter die gleichen Hip Huggers um ihre vielleicht nicht mehr gar so schlanken Hüften drapiert wie die Tochter. Damit will sie zeigen, dass sie und ihre Tochter, die die gleichen Jeans, aber sehr viel schicker aussehend, spazieren führt, eins sind, ein Herz und eine Seele sozusagen. Für solche Frauen gibt es kein grösseres Kompliment als das anderer Leute, die staunend bemerken, dass sie die Ältere nie für die Mutter, sondern für die ältere Schwester, gehalten hätten - nie und nimmer. Aber - stimmt das so auch wirklich, müssen zwei Generationen auch wirklich die gleichen Kleidungsstücke tragen?

 

Den eigenen Stil entwickeln

Wer Glück oder einfach einen guten Geschmack hat, wird schon relativ früh den eigenen Stil erarbeitet haben. Dieser muss gar nicht unbedingt "klassisch" sein, sondern kann Versatzstücke aus vielen Stilen in sich bergen. Ein bisschen Hippie in Form einer Batikbluse oder einer Weste mit Stickereien, dazu Jeans, das ist eine ganz eigene Kombi, die man auch im höheren Alter mit Bravour tragen kann. Und wer sich schon mit 25 Jahren im Blazer wohl fühlt, wird dies vermutlich auch mit 60 Jahren noch tun. Hier muss man also weder von jugendlich noch von "zu jugendlich" sprechen - es geht vielmehr um den persönlichen Stil.

 

Nicht krampfhaft gewollt, sondern gewünscht

Wer sich von Definitionen und Fremdbildern frei macht, hat die Chance, seinen eigenen Stil zu entwickeln und ihn auch ständig nach Laune zu verändern. Ein "Das darf ich nicht tragen" sollte es dabei nicht geben, sondern eher der Laune geschuldete Outfits. Wer morgens voller Freude erwacht, weil die Sonne scheint und ein nettes Treffen wartet, der darf diesen Tag gerne auch mit viel Schmuck, auch unechtem, begrüssen und feiern und die extra grossen Ohrringe aus der Schublade holen. Worum es am Ende in der Mode wie im Leben ganz allgemein doch geht, ist, dass man sich wohl und stimmig fühlt. Lass die anderen doch ruhig gucken oder die Stirn runzeln - I feel good! Und mal ehrlich: Gibt es etwas Schöneres, als dies zu sagen?

Bildquelle: luxstorm / pixabay.com