Jetzt kommt die Saison der Datteln

am . Veröffentlicht in Ernährung

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Eine gesunde Ernährung ist die Grundlage für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden sowie für ein langes erfülltes Leben. Dazu gehört die Vielseitigkeit der Ernährung und auch die Inanspruchnahme dessen, was uns die Natur saisonal und lokal bietet. Spätsommer und Herbst liefern uns ein sehr reichhaltiges Angebot an vitaminreichen Beeren und Obst. Und aus den südlichen Ländern wird das heimische Angebot noch von einer guten alten Bekannten ergänzt: Die Rede ist hier von frischen Datteln, die es von September bis Januar zu kaufen gibt.

Die Dattel zählt zu den Beeren und ist die Frucht eines Tropenbaums, von dem es übrigens mehr als 400 Sorten gibt. Weibliche Dattelpalmen ab 30 Jahre produzieren die besten Datteln. Die zur Trocknung vorgesehenen Beeren werden schon in halb reifem Zustand geerntet, um dann von der Sonne oder auch in künstlicher Wärme getrocknet zu werden. Aber auch tiefgefrorene Datteln sind sogar ganzjährig erhältlich.

 

Warum sind Datteln so gesund?


Weil Datteln viel Trauben- und Fruchtzucker enthalten, sind sie sehr nahrhaft und sättigend. Daher werden sie auch als das "Brot der Wüste" bezeichnet. Ihr ballaststoffreiches Fruchtfleisch enthält die Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen sowie neben Vitamin C und A auch B-Vitamine.

Darüber hinaus enthalten Datteln die Aminosäure Tryptophan, aus der unser Körper das Hormon Melatonin synthetisiert. Wer also ein gesundes Schlafmittel sucht, braucht am späteren Abend nur ein paar Datteln essen. Die enthaltenen Ballaststoffe binden an ihre grosse Oberfläche Toxine und schwämmen so die Giftstoffe aus unserem Körper. 

Kalium ist als Elektrolyt auch für die Weiterleitung von Nervenimpulsen und damit für das Nervensystem unverzichtbar. Es sorgt zum Beispiel für eine zuverlässige Herzfrequenz und einen stabilen Blutdruck. Die B-Vitamine, Carotin, Lutein und Zeaxanthin sorgen in der Netzhaut für eine optimale Lichtfilterfunktion und schützen uns vor einer Degeneration der Makula (gelber Fleck in der Augennetzhaut). Tannine, Flavonoide und Polyphenole sind als Antioxidantien bekannt und verhindern Infektionen und Entzündungen.

 

Der Ursprung der Dattel


Die Dattelpalme ist vor allem in den Ländern am Persischen Golf heimisch. Ihre Nutzung lässt sich dort mehrere Tausend Jahre zurückverfolgen. Alle Bäume aus der Familie der Palmengewächse lieben Sonne und Wärme, brauchen gerade im Sommer aber auch ausreichend Wasser. Daher wird die Dattelpalme heute meistens in Palmengärten kultiviert, die Anbaugebiete reichen von Nordafrika bis Pakistan. Die grössten Produzenten sind Ägypten, Iran und Saudi-Arabien. Es gibt aber auch viele wilde Populationen im Bereich des Jordans oder im Grenzgebiet zwischen Irak und Iran. 

Bei uns sind vor allem die braunroten Sorten bekannt, wovon die Königsdattel aus Tunesien, Algerien oder Marokko ihrem Namen alle Ehre macht. Die gelblichen "Golddatteln" schmecken angenehm nach Honig. Neben diesen süssen Sorten gibt es auch stärkehaltige Datteln, die etwas mehlig und trocken sind. 

Israel gehört übrigens zu den Hauptexporteuren der Dattel. Die beliebtesten und zugleich auch am häufigsten angebauten Sorten sind die "Medjoul" und die "Deglet Nour". Sie schmecken etwas nach Karamellzucker und werden traditionell noch am Zweig angeboten. Die frische "Hayani" Dattel sollte unbedingt sehr kalt gelagert werden. Nur von Juli bis Oktober erhält man die frische exklusive "Barhi" Dattel aus Israel.

 

Und noch eine kleine Kuriosität


Es geschah vor Kurzem in den ALDI-Filialen, wo Datteln und Feigen unter der Kennzeichnung «Schweiz» eine gewisse Verwirrung stifteten, denn weder diese Dörrfrüchte noch ihre Verpackungen mit der Aufschrift «Schweiz Suisse Svizzera» hatten auch nur das Geringste mit der Schweiz zu tun. Wer sich aber die Mühe machte, eine Verpackung um 180 Grad zu drehen, fand ihren Ursprung in Algerien, was mehr Sinn machte. Abgepackt worden waren sowohl die Datteln als auch die Feigen allerdings in der Slowakei, was wohl jemandem so ähnlich klang wie Schweiz? Jedenfalls scheint dies des Rätsels Lösung zu sein, immerhin realistischer als eine neue sensationelle Züchtung, die allen Widrigkeiten des Schweizer Winters trotzen könnte.

 

Bildquelle: DesignQuartier_Potsdam / pixabay.com