Schönheits-OP nur im Winter?

am . Veröffentlicht in Beauty

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Mehrere Millionen Schönheitsoperationen werden jedes Jahr weltweit durchgeführt. Die Schweiz nimmt dabei den Spitzenrang ein, denn hier werden bezogen auf die Bevölkerungszahl die meisten Eingriffe vorgenommen. Besonders begehrt ist schon seit vielen Jahren die Fettabsaugung.

Aber das Spektrum der ästhetisch-chirurgischen Eingriffe ist vielseitig, Tendenz steigend: Schamlippen, Nase, Brust oder Gesicht, wirklich alles lässt sich per Skalpell optimieren. Brustvergrösserungen sind zum Beispiel der Dauerbrenner unter den chirurgischen Interventionen. Gleich danach folgt die Liposuktion (Fettabsaugung), Blepharoplastik (Straffung der Augenlider), Eigenfetttransplantation, stammzellenverstärkte Fettunterspritzung oder Nasenkorrektur. 

Dabei ist der Trend zu beobachten, dass grössere ästhetisch-plastische Operationen lieber in der kalten Jahreszeit veranlasst werden. Das hängt damit zusammen, dass die danach eventuell erforderliche Kompressionskleidung unter der Winterbekleidung besser zu verbergen ist. Aber ist es auch aus medizinischer Sicht ratsam, derartige Eingriffe im Winter vorzunehmen? 

 

Winter - Zeit der Schönheitsoperationen


Aus dem Blickwinkel des Arztes kann jede ästhetische Behandlung grundsätzlich jederzeit durchgeführt werden. Dennoch können das Wetter und die Temperatur durchaus Einfluss auf die Wundheilung nehmen. Bestimmte minimalinvasive Behandlungen oder Nachsorgemassnahmen werden daher sogar unter Anraten des Arztes eher im Winter durchgeführt. Welche das sind und welche anderen Aspekte noch bei der Schönheits-OP im Winter beachtenswert sind, haben wir an dieser Stelle einmal aufgelistet.

 

Welche ästhetischen Behandlungen sollte man eher im Winter durchführen?


Da sich die Gefässe bei grosser Hitze weiter öffnen, kann sich dies negativ auf die Wundheilung auswirken. Schweiss und Staub können in die Wunde eindringen und zu Entzündungen führen. So gesehen birgt die Winterzeit in der Tat etwas bessere äussere Bedingungen zur Heilung. Nach einer Liposuktion beispielsweise muss die Patientin in der Regel bis zu sechs Wochen Kompressionswäsche tragen, was bei hochsommerlichen Temperaturen tatsächlich eine Zumutung ist. 

Nach Eingriffen zur HautstraffungCouperose oder Rosazea (Beseitigung von Äderchen im Gesicht), gegen Besenreiser und Altersflecken vertragen die behandelten Körperstellen wochenlang kein Sonnenlicht, insbesondere keine UV-Strahlung. Daher besteht während der Sommermonate eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich frische Narben leichter entzünden können. Gleiches gilt auch für die Entfernung von Krampfadern (Stripping). Es ist allein schon aus ästhetischen Gründen besser, nach dem Eingriff, der zunächst zu riesigen Hämatomen führt, über den Stützstrümpfen lange Hosen zu tragen. Da in den ersten Tagen nach der OP das oder die Beine noch nicht richtig gewaschen werden können, möchte man stärkeres Schwitzen lieber vermeiden. 

Alle diese Fragen sollten im Vorfeld einer Operation mit dem behandelnden Arzt eingehend besprochen werden. Der optimale Zeitpunkt der OP ist zum Beispiel auch für Allergiker sehr wichtig, denn auf dem Höhepunkt des Heuschnupfens ist eine Korrektur der Nase ziemlich kontraproduktiv.

 

Gibt es Argumente, die gegen ästhetisch-plastische Eingriffe im Winter sprechen?


Wenn der Sommer zu Ende geht, sind drastische Herbsteinbrüche meistens mit einer schnellen Verbreitung von Infektionskrankheiten verbunden. Dies gilt umso mehr für das nasskalte, windige Wetter im Winter, das sogar Grippe-Epidemien im Schlepptau haben kann. Wessen Abwehrsystem durch den Kampf gegen derartige Keime bereits geschwächt ist, sollte nicht auch noch der Belastung durch eine Operation ausgesetzt werden. Jeder Eingriff birgt Risiken, weil es auch bei besten Hygienemassnahmen nicht zu vermeiden ist, dass Keime durch die Luft auf die offene Wunde fliegen. Ein intaktes Immunsystem kann diese Angriffe gut abwehren. Ist die Patientin aber bereits durch einen grippalen Infekt geschwächt, kann sich der Keim im Krankenhaus katastrophal auswirken.

Diese Überlegung ist auch dann zu tätigen, wenn die Patientin durch eine andere, gegebenenfalls chronische Erkrankung geschwächt ist. Daher ist die Anamnese, also das vertrauensvolle Arzt-Patient-Gespräch, im Vorfeld jeder Operation eine der wichtigsten Aktionen.

 

Bildquelle: WerbeFabrik / pixabay.com