Pflege trockener Gesichtshaut
In der Pubertät ist trockene Gesichtshaut in gewisser Weise ein Geschenk, weil sich in diesem Fall kaum lästige Pickel oder Mitesser bilden. Aber mit zunehmendem Alter bringt trockene Gesichtshaut auch ihre Probleme mit sich, dazu gehören unter anderem die Falten, die in diesem Fall "viel zu früh" in Erscheinung treten. Eine der einfachsten Hilfestellungen für unsere Haut ist die regelmässige Zufuhr einer Feuchtigkeitscreme, was aber nur dann gut funktioniert, wenn hinter der Ursache der trockenen Haut nicht eine ernsthafte Erkrankung steckt. Für trockene Gesichtshaut gibt es immerhin viele Gründe: Da können z. B. Allergien oder Hormonschwankungen eine Rolle spielen, aber auch die ständige Exposition bestimmter Gase oder Staub oder Sonnenstrahlung wären eine mögliche Ursache.
Mögliche exogene Ursachen
• Starke Temperaturänderungen in kurzer Zeit (Hitze und Kälte) können zu einer deutlich erhöhten Verdunstung von Feuchtigkeit über die Hautoberfläche führen, was man in der Tat dann auch als Hauttrockenheit empfinden kann.
• Niedrige Luftfeuchtigkeit in Kombination mit Wind ist sozusagen eine fatale Kombination, die unsere Haut schnell austrocknen lässt, was man meistens zuerst an den empfindlichen Lippen spürt.
• Die Chemie der vielen "zivilisierten" Produkte wie z. B. Shampoo, Spülung, Gesichtsgel, Seife & Co. können massiv zur Trockenheit der Gesichtshaut beitragen. Hier sollte man darauf achten, dass der pH-Wert der Haut nicht deutlich unter 5,5 absinkt.
• Mit Ultraviolettstrahlung torpediert nicht nur die Sommersonne unsere Haut.Der regelmässige Besuch des Solariums wirkt sich noch um ein Vielfaches schlimmer aus auf die Haut, gerade mit einem Fokus auf deren Austrocknung, Faltenbildung und beschleunigter Alterung. Es war nicht einfach nur ein Spleen betuchter Damen der höheren Gesellschaft, als der Aufenthalt in praller Sonne für eine elegante Dame verpönt war und daher entsprechende Schutzvorkehrungen wie z. B. ein stilvolles Sonnenschirmchen in Aktion kamen. Die lang anhaltende Reinheit der weissen Haut (was wir heute mit jugendlichem Aussehen bezeichnen) war einst das Kapital einer Frau, das ihren gesellschaftlichen Aufstieg erst ermöglichte.
Endogene Wirkungen
Unser Körper äussert seine gesundheitlichen Probleme auch oft über die Haut, falsche Ernährung kann hier eine Schlüsselursache sein.
• Hypovitaminosen bzw. Vitaminmangel ist eine Folge ungenügender Versorgung unseres Organismus mit Vitaminen. Insbesondere einen Mangel an den Vitaminen A und E sowie der B-Gruppe spüren wir im wahrsten Sinne des Wortes auf unserer Haut. Daher kann eine verbesserte Vitaminversorgung möglichst aus "natürlichen Quellen" schnell und effizient zu einer Verbesserung unserer Haut führen. Gerade nach der vitaminarmen Winterzeit, und dazu gehört eigentlich auch noch der Frühling, ist unser Körper sozusagen vollkommen entkräftet. Dies führt auch ganz vermehrt zu trockener Haut, was sich oftmals auch als starkes Hautjucken ausdrückt.
• Die Veränderungen der Haut mit dem Alter: Weibliche Sexualhormone haben grundsätzlich eine schützende Wirkung auf die Haut. Sie regulieren u. a. die Erneuerung der Zellen, sorgen für eine kontinuierliche Arbeit der Fettdrüsen, was besonders wichtig ist, damit auch gerade die Gesichtshaut nicht austrocknet. Aber die Menge dieser Jungbrunnenhormone beginnt bereits ungefähr ab dem 35. Lebensjahr langsam abzunehmen und dann, nach der Menopause, lässt die Produktion dieser weiblichen Sexualhormone ganz drastisch nach. In der Konsequenz brauchen Frauen ab 35 tatsächlich andere Pflegemittel für ihre Gesichtshaut, um diesen Veränderungen entgegen zu wirken.
• Bei vielen Menschen entwickelt sich im Alter einen Diabetes. Zuckerkrankheit beeinträchtigt den gesamten Körper, besonders im Bereich der Füsse äussern sich schon zu Beginn die Symptome. Aber auch die Gesichtshaut bleibt davon nicht verschont. Sie dünnt dadurch deutlich aus und wird damit insgesamt wesentlich empfindlicher.
Pflege trockener Gesichtshaut
Pflegecremes können grundsätzlich in zwei Kategorien eingeteilt werden: "Fett in Wasser" und "Wasser in Fett". Der Unterschied besteht im Wesentlichen in der prozentualen Zusammensetzung von Fett und Wasser. Die erste Gruppe könnte man einfach so beschreiben: 1 Fettmolekül wird umringt von vielen Wassermolekülen. Bei der zweiten Gruppe gilt die Umkehrung: Einzelne Wassermoleküle werden in Fette eingebettet.
Die "Fett in Wasser" Cremegruppe hat die Eigenschaft, sofort nach dem Auftragen in die Haut einzuziehen, ohne dabei Reste zu hinterlassen. Diese Pflegecreme ist aber nicht besonders gut geeignet für trockene Haut. Die andere Pflegecreme aus der Gruppe "Wasser in Fett" ist dagegen genau richtig für trockene Haut. Diese Creme wird nicht so schnell von der Haut aufgesogen, dafür schützt sie die Gesichtsfettpölsterchen und gibt noch andere wichtige Bestandteile, z. B. Vitamine, ständig weiter und auch tiefer in die Haut ab.
Es gibt eine einfache Regel, diese Cremes sofort unterscheiden zu können. Zunächst ist es ja gesetzlich vorgeschrieben, die Inhaltsstoffe auf der Packung auszuweisen. Wenn also hinsichtlich der Menge bzw. auch der Reihenfolge an erster Stelle Wasser steht, bedeutet dies, dass es sich um eine "Fett in Wasser" Variante handelt. Steht umgekehrt das Fett an erster Stelle, dann haben wir es mit einer "Wasser in Fett" Variante zu tun. Und genau diese ist dann richtig bei trockener Gesichtshaut.
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