Lust auf Veränderung? Nein, der Kleiderkasten muss nicht aussortiert werden und ein neues Haarstyling ist auch nicht erforderlich. Es geht um die eigenen vier Wände. Mehr Gemütlichkeit zieht ein und schon ein paar kleine Veränderungen sind Balsam für die Seele.

Goodbye Hygge – welcome Mys

War das nicht der gefühlt längste Winter aller Zeiten? Obwohl bereits der meteorologische Frühling begonnen hat, spielt das Wetter nicht mit. Wolken, Wind und Regen wechseln sich ab und die Temperaturen klettern auch nur langsam hinauf. Dazu kommt, dass die Pandemie uns noch immer fest Griff hat und deshalb gilt es noch durchzuhalten und es sich im Eigenheim so richtig gemütlich zu machen. 

Ein Blick nach Skandinavien zeigt, dass es im Norden deutlich länger kalt und dunkel bleibt, doch die Bewohner alles andere als unglücklich sind. Im Gegenteil, das dänische Glücksrezept der Gemütlichkeit und Zufriedenheit Hygge wurde weltweit kopiert. Wie berühmt und beliebt der Lebensstil Hygge war, erkennt man daran, dass es der Begriff sogar auf die Liste der wichtigen Wörter des Oxford Dictionaries schaffte. Jetzt, einige Jahre später, heisst es jedoch Tschüss Hygge, denn nun steht das Konzept der Schweden im Fokus, wenn es um Gemütlichkeit und Wohnaccessoires geht.

Das schwedische Mys erobert heimische Wohnzimmer

Schenkt man der New York Times Glauben, gehört Hygge der Vergangenheit an und das Mys entspricht dem momentanen Zeitgeist. Doch was müssen wir in den Häusern und Wohnungen verändern, dass, wie in Schweden so ein richtiges Wohlfühlambiente entsteht? Und was unterscheidet eigentlich Hygge von Mys? Auf den ersten Blick gibt es keine allzu grossen Unterschiede. Hygge und Mys bedeuten Gemütlichkeit und Wohlbefinden. Wichtig ist ausserdem, dass ein warmes, heimeliges Flair entsteht, eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Der Aufenthalt in den eigenen vier Wänden macht Spass und jede Sekunde wird genossen. Das Daheimsein wird regelrecht zelebriert und der Wunsch auszugehen oder die Wohnung zu verlassen, rückt immer mehr in den Hintergrund. Zumindest bei schlechtem Wetter oder solange uns die Pandemie noch beschäftigt. Dabei ist Mys keine neue Erfindung der Schweden. Das Wort stammt von mysa ab und wird in Schweden bereits seit dem 17. Jahrhundert verwendet. Die Bedeutung des Verbs hat sich zwar im Laufe der Zeit etwas verändert, aber auch schon damals bedeutete das Wort Zufriedenheit und Wohlwollen.

So wird das Zuhause gemütlich

In fast jeden Haus in Schweden gibt es einen Kamin. Diesen Luxus findet man in unseren Häusern oder Wohnungen immer seltener. Das Mys-Gefühl entsteht aber auch mit Duftkerzen und dicken Kuschelplaids. Auffallend ist die Einrichtung. Eher schlicht, aber umso gemütlicher. Viel Dekoration und grelle Farben sucht man bei Mys vergeblich. Dafür gibt es aber jede Menge warme Naturtöne, moderne Formen und viel Handarbeit. Leder, Leinen und Baumwolle ergänzen sich harmonisch mit Holz und Glas. Wobei betont werden muss, dass Mys und Minimalismus unzertrennbar miteinander verbunden sind. Da reicht die eine elegant geschwungene Vase oder der eine Pflanzentopf in Naturoptik. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr. Vollgestellte Wände und vollgestopfte Vitrinen sucht man genauso vergebens wie viele Bilder an der Wand. Neben den Erdtönen dominiert die Farbe Weiss. Ob in Form von weiss gestrichenen Wänden, Vorhängen, Paneelen oder ob sich das Sofa in einem frischen Weiss präsentiert, die Kombination aus Holz und der Farbe Weiss symbolisiert Weite und erzeugt eine Leichtigkeit, in der sich jeder wohlfühlt. Dazu gutes Essen und eine Tasse Tee, so kann man sich mit Mys das Leben versüssen und die Ferien nach Hause holen. 

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