Orthorexie - wenn gesundes Essen krank macht

am . Veröffentlicht in Ernährung

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Gesundes Essen liegt derzeit voll im Trend und ist für viele schon zu einer Art Religion geworden. Wer ernährt sich gesünder und wo kann man noch mehr ungesundes Essen ausklammern, damit der eigene Körper nur mit angeblich guten Inhaltsstoffen versorgt wird. Soweit, so gut. Bei manchen Menschen kann sich dieses "immer weniger" jedoch zu einem regelrechten Wahn entwickeln. Was kann ich überhaupt noch essen? Und wo kann ich es möglichst sein lassen? Das sind nur zwei Fragen, die sich krankhafte Orthorektiker dauerhaft stellen. Gerade Frauen sind hier natürlich prädestiniert zur Zielgruppe zu gehören - oder besser gesagt - zur Zielscheibe zu werden!

 

Bewusste Ernährung?

 

Sich bewusst ernähren mag auf den ersten Blick nicht falsch sein. Ist es natürlich auch nicht. Doch zu einer ausgewogenen Ernährung gehört auch der Genuss und nicht der Verzicht darauf. Aber gerade diesen Genuss gönnen sich Orthorektiker nicht. Sie leben kulinarisch keusch und ernähren sich nur von ihnen auserwählten Produkten. Zugleich machen sie ihrer Umwelt permanent klar, was man essen darf und vor allem was nicht. Alles muss möglichst Bio sein, alles andere geht gar nicht. Deshalb ist die sogenannte Orthorexie ein neues, modernes Krankheitsbild, das sowohl psychische als auch körperliche Schäden hervorrufen kann.

 

Bio ohne alles

 

Jeder kennt die Diskussionen, die Vegetarier oder Veganer führen, wenn es um "ungläubige Esser" geht. Sie wollen andere bekehren und glauben tatsächlich, dass ihre Ernährungsform die einzig Wahre ist. Orthorektiker haben vorher meistens schon Erfahrungen mit einer veganen Lebensweise, sodass sie sich in dieser Form bei der Nahrungsaufnahme schon sehr beschränken müssen. Der Schritt in die Orthorexie ist somit nicht mehr weit. Der Orthorektiker lehnt grundsätzlich alles ab, was nicht seinen Vorstellungen entspricht. Es muss möglichst alles aus biologischem Anbau sein und darf keine chemischen Zusätze enthalten.

 

Essen ohne Genuss und die Folgen

 

Das ist in der heutigen Lebensmittelindustrie natürlich kaum zu gewährleisten. Zudem grenzen sich Orthorektiker mit dieser Haltung soweit aus, dass sie menschlich kaum noch tragbar sind. Denn niemand möchte permanent eine Nahrungsaufnahme ohne Genuss betreiben. Ein gemütliches Zusammensein unter Freunden ist mit einem Orthorektiker so gut wie nicht mehr möglich. Die Folge ist Einsamkeit bis hin zur ständigen Isolation. Doch auch der Körper bekommt durch diese trügerisch "ausgeglichene Ernährung" nicht die nötigen Zutaten, die er braucht. Anders als bei der Magersucht haben Orthorektiker nicht unbedingt Angst zuzunehmen, sondern viel mehr den Körper mit den falschen Dingen zu belasten. Dies kann bei dauerhafter Anwendung eine komplette Fehlernährung nach sich ziehen, die ihre (sichtbaren) Spuren hinterlässt.

 

Ein schmaler Grat

 

Nicht jeder Vegetarier oder Veganer ist deshalb gleich ein Orthorektiker. Doch die Grenzen sind fliessend und verschwimmen zunehmend. Und wer sich schon soweit gegeisselt hat, dass er sich komplett vegan ernährt, ist von der Orthorexie nicht mehr weit entfernt!

 

Bildquelle: Brooke Lark / unsplash.com

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