Der Beautytrend geht zu tierversuchsfreien Kosmetikprodukten.

Verbraucher haben immer stärker den Wunsch nach Natürlichkeit und Nachhaltigkeit. Das gilt inzwischen auch für die Kosmetik-Branche, in der „Clean Beauty“ zunehmend zum Trend wird. Schliesslich möchte niemand freiwillig Cremes, Nagellack, Lippenstift oder Puder kaufen, die zuvor an Tieren getestet wurden. Und das muss auch nicht sein. Denn mehr und mehr Unternehmen streben danach, den ökologischen Fussabdruck zu verringern. Sie verzichten auf Mikroplastik und Verpackungsmüll. Doch auch ein neues Bewusstsein für die Natur und das Wohl von Tiere entsteht. Viele Labels setzen deshalb auch auf tierversuchsfreie Kosmetik. 

 

Schönheit ohne Kompromisse dank Kosmetik ohne Tierversuche

Frauen lieben Kosmetik. Die Auswahl an Kosmetikprodukten ist schier unendlich. Jedes Produkt verspricht, etwas Besonderes zu sein. Die Prioritäten in der Hautpflege sind dabei enorm hoch. Ganz gleich ob Cremes für die Hautpflege oder Make-up – wichtig ist den Frauen vor allem eine gesunde Haut. Und nicht nur das. Viele Frauen haben sich mittlerweile zu für einen umweltbewussten Lebensstil entschieden. Dieser steht im Einklang mit Tier- und Pflanzenwelt. Die moderne Frau von heute möchte gut aussehen und dabei auch etwas Gutes tun. Tierversuchsfreie Kosmetik ist ein wichtiger Schritt dazu. Pflege- und Kosmetikprodukte ohne den Einsatz von Tierversuchen werden deshalb Pflegeprodukten unter Einsatz von Tierversuchen abgelehnt. Und auch die Kosmetikunternehmen folgen diesem Trend und produzieren inzwischen Kosmetik ohne Tierleid.

 

Was gilt als tierversuchsfreie Kosmetik?

Der Name sagt es schon: Tierversuchsfrei bedeutet, dass ein Produkt nicht in Tierversuchen getestet wurde. Die Gesetzeslage rund um das Thema Tierversuche ist sehr komplex. So greift beispielsweise § 26 des Tierschutzgesetzes. Dieser besagt, dass Tieren ohne vernünftigen Grund weder Schmerzen, Leiden noch Schäden zugefügt werden dürfen. Damit sind auch Tierversuche im Kosmetikbereich verboten. Jedoch sind noch nicht alle erhältlichen Kosmetikprodukte frei von Tierversuchen. Denn der Import derartiger Produkte ist erlaubt.

Tierversuche in der EU sind noch immer umstritten

Tierversuche sind in der EU ein sehr umstrittenes Thema. Die Rechtslage ist vor allem vom Zweck der Versuche abhängig. So verbietet das Tierschutzgesetz Tierversuche in der Kosmetikbranche ganz klar, während im medizinischen Bereich andere Regelungen gelten und Tierversuche hier sogar Pflicht sind. Zudem sind in einigen Ländern auch Tierversuche zum Test von Kosmetikprodukten vorgeschrieben. Und so erlauben etwa 80 Prozent aller Länder weltweit Tierversuche in der Kosmetikbranche. Verpflichtend sind diese aber nicht überall. Die EU setzt sich seit 2018 dafür ein, ein weltweites Verbot für Tierversuche im Kosmetikbereich durchzusetzen.

Noch immer gibt es Schlupflöcher

Auch wenn EU-weite Verbote gegen Tierversuche bestehen, kommen Kosmetikhersteller nicht immer um Tierversuche herum. Das Problem: Möchten sie ihre Produkte in Ländern verkaufen, in denen Tierversuche vorgeschrieben sind, müssen Tierversuche stattfinden. Gerade beliebte Marken der grossen Konzerne sind somit nicht gänzlich tierversuchsfrei. Zwar bemühen sich die Konzerne eigenen Angaben zufolge um den weitgehenden Verzicht auf Tierversuche, ohne kommen sie aber nicht aus. Sie bieten deshalb lediglich Produktlinien an, die nicht an Tieren getestet werden.

 

Der neue Trend am Beautyhimmel – Kosmetik frei von Tierversuchen

Verbraucher werden immer verantwortungsvoller. Die Pflege der Haut soll so natürlich wie möglich sein. Deshalb lassen sie auch nur tierversuchsfreie Kosmetik- und Pflegeprodukte an ihre Haut. Und zwar völlig kompromissfrei. Renommierte Kosmetikhersteller haben sich auf den Verkauf von naturnahen Pflegeprodukten spezialisiert und setzen auf milde Texturen mit hoher Hautverträglichkeit. Weder die fertigen Kosmetikprodukte noch deren Inhaltsstoffe werden an Tieren getestet. 

Woran lassen sich tierversuchsfreie Kosmetika erkennen?

Die Versprechen der Unternehmen, die eine tierversuchsfreie Herstellung ihrer Kosmetikprodukte auf der Verpackung garantieren, sind aber nicht immer zuverlässig. Häufig trifft diese Aussage nämlich nur auf das fertige Produkt, nicht aber auf die Inhaltsstoffe zu. Doch woran lässt sich ein tierversuchsfreies Kosmetikprodukt erkennen?

Siegel und Zertifizierungen geben Aufschluss

Aussagen wie „tierversuchsfrei“ oder „nicht an Tieren getestet“ geben ohne verlässliches Logo keine hundertprozentige Garantie für ein tatsächlich tierversuchsfreies Produkt. Zwar gibt es bislang kein weltweit einheitliches und gültiges Siegel, das eine Garantie für tierversuchsfreie Kosmetika gibt, dennoch haben sich einige Symbole inzwischen etabliert. Verbraucher können auf die folgenden Siegel durchaus vertrauen:

• Beauty Without Bunnies (PETA): Dieses ist ein weltweit bekanntes Siegel, das Tierversuchsfreiheit garantiert. Vergeben wird es von der Tierschutzorganisation PETA. Die weltweit grösste Tierrechtsorganisation hat es sich zum Ziel gemacht, Tierquälerei aufzudecken, die Öffentlichkeit darüber zu informieren und damit jedem Tier zu einem deutlich besseren Leben zu verhelfen. Für Unternehmen besteht die Möglichkeit, sich von PETA zertifizieren zu lassen. Danach kommen sie auf die offizielle Liste für „Kosmetik ohne Tierversuche“. Die Voraussetzungen sind, dass die Produkte und deren Inhaltsstoffe nicht an Tieren getestet werden, kein Export der Produkte in Länder mit Tierversuchspflicht erfolgt und zudem vegane Rohstoffe verwendet werden.
• IHTK (Hase mit schützender Hand): Eines der strengsten Siegel für tierversuchsfreie Kosmetik ist der „Hase mit schützender Hand“. Hauptziel ist es, Tierquälerei zu vermeiden. Hersteller müssen hier komplett auf die Misshandlung von Tieren verzichten. Vergeben wird das Siegel vom Namensgeber, dem Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik e.V. Das Logo ist noch nicht weitverbreitet, denn die Zertifizierung ist nicht einfach. Dadurch hat es aber auch eine hohe Zuverlässigkeit. Wichtigste Voraussetzungen für den Erhalt sind keinerlei Tierversuche, Verwendung von tierversuchsfreien Rohstoffen sowie keine wirtschaftlichen Beziehungen zu Unternehmen, die Tierversuche durchführen oder unterstützen.
• CFI (Leaping Bunny): Das Siegel „Leaping Bunny“ ist ebenfalls international bekannt und kennzeichnet Kosmetik, die ohne Tierleid hergestellt wurde. Die Vergabe erfolgt durch die Gruppe „Cruelty Free International“, weltweit sind bereits mehr als 1.000 Unternehmen mit dem Siegel ausgezeichnet. Die strengen Vorgaben für das Siegel beinhalten keinerlei Tierversuche von Herstellern sowie Mutter- und/oder Tochterunternehmen und Zulieferern. Zudem müssen Unternehmen, die mit dem Siegel ausgezeichnet werden, ein dauerhaftes Überwachsungssystem einrichten. Das gewährleistet eine regelmässige Kontrolle der lückenlosen Einhaltung der Kriterien nach der Zulassung.

Garantiert tierversuchsfrei – Kosmetik aus dem eigenen Garten.

 

Vegan bedeutet nicht tierversuchsfrei

Viele Kosmetikprodukte werden als „vegan“ ausgezeichnet. Doch der Schein trügt. Den vegan bedeutet nicht automatisch tierversuchsfrei. Vielmehr sagt es nur aus, dass keine tierischen Produkte verwendet werden. Ein entsprechendes Label sagt also nichts darüber aus, ob ein Kosmetikprodukt an Tieren getestet wurde.

Eine Alternative zu Kosmetikprodukten aus der Drogerie wären nur natürliche Pflegeprodukte wie Gurkenmaske oder Zitronenpeeling – hier kann wirklich davon ausgegangen werden, dass keinerlei Tierversuche dafür durchgeführt wurden.

 

Bildquelle:

Abb. 1: pixabay.com / mohamed Hassan

Abb. 2: pixabay.com / nicktr