Die leidigen Monatsbeschwerden

am . Veröffentlicht in Körper

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Monatsbeschwerden

Ein merkwürdiges, instinktives Gefühl reisst Sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf, und obwohl noch gar nichts passiert ist, ist da dieser imaginäre Schmierfilm zwischen den Beine. Das starke, nahezu schmerzhafte Ziehen im Unterbauch bestätigt Ihren Verdacht. Der Gang zur Toilette erfolgt im Dauerlauf und dann das erleichterte Aufatmen, wenn Sie feststellen, dass der Slip glücklicherweise noch sauber ist. Migräne, Unterleibskrämpfe, Rückenschmerzen, Übelkeit, Schweissausbrüche, bei manchen geht das Ziehen sogar bis in die Beine hinunter und als ob das nicht reichen würde, kommt noch dieses widerliche unsaubere Gefühl hinzu, als hätte man zwei Wochen nicht geduscht. Das Geruchsgemisch aus Blut und Scheidenflüssigkeit lässt einen vor anderen Menschen zurückschrecken, aus Angst, es könnte diesen ebenfalls in die Nase steigen. Für ein paar Tage ist "Wohlfühlen" aus dem eigenen Wortschatz gestrichen und bei manchen Frauen sind die Monatsbeschwerden so stark ausgeprägt, dass der Alltag gar nicht mehr zu bewältigen ist.

Doch die Monatsbeschwerden wirken sich bei jeder Frau anders aus. Weshalb die Beschwerden so unterschiedlich sind, finden wir vor allem in unserer, durch kulturelle Erziehung und persönliche Erfahrungen geprägten, Psyche. Die Schulmedizin hat nachgewiesen, dass Stress oder Angst die Schmerzsymptome nur noch verstärken, sogar mit zu den Hauptauslösern gehören. Auch in unserer aufgeklärten und emanzipierten Zeit, wird bei der Aufklärung in vielen Familien das Thema "Erbsünde" auf den Tisch gebracht. Zum Glück sind das mittlerweile eher Ausnahmefälle. Doch gerade in der Pubertät, wenn die "Stutenbeisserei" losgeht, ist es besonders schlimm, wenn in den ersten Jahren, in denen noch die Routine im Umgang mit der Regelblutung fehlt, in der Schule ein Malheur passiert. Das heisst, die psychische Haltung dieses Reinigungszyklus ist schon in der Grundhaltung negativ geprägt. Natürlich ist nicht nur unsere Psyche dafür verantwortlich. So treten die Monatsbeschwerden vor allem bei Frauen auf, die besonders früh (mit ca. zwölf Jahren) ihre erste Monatsblutung bekommen haben, bei extrem schlanken Frauen, aber auch bei jenen, deren Menstruationszyklus deutlich länger andauert.

Das erste, was wir über unsere Monatsblutung gelernt haben ist, dass unser Körper ab diesem Zeitpunkt in der Lage ist, ein Kind zu empfangen. Wenn wir dies genau betrachten, so beschränkt sich der eigentliche Zyklus nicht nur auf die Tage, in denen das Blut fliesst, sondern auf den ganzen Monat. Es ist ein ewiger Kreislauf zwischen dem Bereitstellen der Eizelle, ihrer Lagerung, dem Absterben der unbefruchteten Zelle und dem Abstossen der Gebärmutterschleimhaut, die mit der Blutung aus dem Körper sozusagen ausgewaschen wird. Bei diesem Prozess lösen Prostaglandine (= Anhäufung von Mediatorstoffen oder Gewebshormonen) eine starke Kontraktion in der Gebärmuttermuskulatur aus, um das überflüssig gewordenen Gewebe abzulösen, welches durch die Monatsblutung aus unserem Körper gespült wird. Dieses krampfartige Zusammenziehen kann die Monatsbeschwerden verursachen.

Was Sie sich in erster Linie bewusst machen müssen ist, dass die Monatsblutung kein Fluch, sondern vielmehr ein Segen, genauer betrachtet eine lebensrettende Massnahme ist. Würde die Schleimhaut nicht ausgespült werden, würde sie nach und nach in Ihrem Körper verwesen und uns mit Toxinen überschütten. Um also die Hauptverstärker "Angst" und "Stress" aus ihrem Alltag zu verbannen, sollten Sie sich lieber entspannen und Mutter Natur ein kleines Dankeschön schicken. Seien Sie doch mal ehrlich. Als Frau hat man schon genug Stressauslöser im Alltag, als dass man sich damit auch noch seelisch belasten sollte. Weshalb sich nicht an den Sinn der Monatsblutung anpassen und die Tage auch für die seelische Reinigung nutzen? Ein paar legitimierte Wellnesstage zum Wohlfühlen. Entspannende Kamillenbäder haben sich bisher immer als äusserst effektiv erwiesen und sind zudem noch wunderbar für die Haut. Der Schlüssel zur Besserung heisst: Sich wohlfühlen WOLLEN! Und je schöner Sie den Alltag für sich gestalten, umso mehr wird sich auch Ihre Geisteshaltung zu den, zuvor unliebsamen, Tagen ändern. Tatsächlich sind bei vielen, die ihre innere Einstellung zu der Regel verändert haben, die Beschwerden stark abgeklungen und teilweise sogar ganz verschwunden. Doch so eine "Umprogrammierung" braucht natürlich Zeit. Gegen Krämpfe sind Wärme und Magnesium schon immer die wirksamsten Mittel gewesen. Heisse Aufgüsse aus Johanniskraut, Melisse, Mönchspfeffer oder Schafgarbe wirken ebenfalls sehr erholsam. Doch wenn Sie sich richtig wohlfühlen wollen und einen Partner haben, der sich nicht gerade anstellt, ist Sex das nahezu ultimative Heilmittel. Nicht nur, weil die Beckenmuskulatur dabei gelockert wird, sondern vor allem wegen der Glückshormone, die dabei in Massen freigesetzt werden.

Bildquelle: Uwe Schlick / pixelio.de