Ein Dübel hält die Welt zusammen

am . Veröffentlicht in Indoor

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Wenn eine Frau ein Bild aufhängen will, nimmt sie irgendeinen Nagel und klopft ihn mit ihrem Schuh so lange in die Wand, bis er schief ist, der Schuh, so das Klischee. Damit das endlich ein Ende hat, haben wir uns heute mal das Thema "Dübel" vorgenommen, denn viele trauen es sich nicht zu, einen Dübel richtig in die Wand zu setzen, obwohl das eigentlich ganz einfach ist.

 

Was ist überhaupt ein Dübel?

Der gemeine Dübel ist meistens jene kleine graue oder braune Plastikhülse mit einer rauen, geriffelten Oberfläche und zwei kleinen Plastikstiften, die sich an der Seite etwas schräg zur Seite hin abspreizen. Letztere erzeugen einen Widerhakeneffekt, d. h. der Dübel lässt sich relativ leicht (oftmals ohne Hammer) in ein Loch in der Wand hineindrücken, vorausgesetzt es wurde richtig gebohrt, aber beim Versuch, ihn wieder herauszuziehen, verhaken bzw. bohren sich dann die kleinen Stifte seitlich in die Wand.

Der Dübel im Wandloch hat nun die gute und praktische Eigenschaft, dass man hier eine passende "Holzschraube" hineindrehen kann, wobei sich die Schraube dabei ihr eigenes neues Gewinde in den Plastikdübel schneidet und dabei gleichzeitig den Dübel in seinem Querschnitt weitet und immer fester im Wandloch presst. Aus diesem Grunde können z. B. auch Bilderhaken, die in einen Dübel hinein gedreht werden, dauerhaft sogar sehr grosse Lasten tragen.

 

Was heisst hier richtig Bohren?

Nehmen wir z. B. einen sehr häufig verwendeten (etwas grösseren) 10er-Dübel. Sein Durchmesser beträgt eben 10 mm. Deshalb braucht er auch ein Loch in der Wand mit 10 mm Durchmesser. Klingt einfach, ist es aber nicht immer. Übrigens, wer die Schraube oder den Haken in eine Holzfläche eindrehen möchte, braucht keinen Dübel, das gilt auch für Spanplatte. Es empfiehlt sich aber, mit einem einfachen kleinen Handbohrer (notfalls mit einer spitzen Schere) sozusagen ein kleines dünnes Bohrloch anzudeuten. So findet die Schraube viel leichter ihren Ansatzpunkt, um ihr Gewinde ins Holz einzuschneiden.

Ist die Wand sehr weich oder bröselig (z. B. eine alte, feuchte Rigipswand) kann es manchmal besser sein, das Loch erst mal mit 9,5 mm zu bohren. Mit ein paar leichten Hammerschlägen lässt sich dann der 10er-Dübel recht fest einbringen. Für solche "Pappwände" braucht man keinen Steinbohrer (Widia) in die Bohrmaschine einspannen. Ein Metall- oder Holzbohrer reicht da in der Regel völlig aus. Bei kleinen Dübeln (3 oder 4 mm) kann man oft auf die Bohrmaschine ganz verzichten. Hier kann man den passenden Bohrer sozusagen pur in die Hand nehmen und ihn unter leichtem Drehen mit dem Hammer in die Wand treiben. Meistens hat man es aber mit harten Ziegelwänden zu tun, dann geht es nicht ohne Schlagbohrmaschine mit Steinbohrer. Ein sogenannter Bohrhammer, der mit einem extra Aufsatz nur für grössere Bohrmaschinen vorgesehen ist, ist in der Tat dann erforderlich, wenn man extrem feste Stahlbetonwände hat, wie sie typischerweise in Bunkern vorkommen.

 

Hilfe, ich habe falsch gebohrt

Wer zu klein bohrt und den Dübel nicht hineinkriegt, bohrt einfach die nächste Grösse. Wer aber zu gross gebohrt oder die Wand ausgebrochen hat, braucht Geduld. Keine Angst, wir müssen jetzt keinen Topf Gips anrühren, von dem wir nicht wissen, was wir mit dem Rest machen sollen. In jedem Baumarkt gibt es mehr oder weniger grosse Tuben mit fertiger Spachtelmasse, die sich viele Monate lang so hält. Es ist wirklich sinnvoll, solch eine Paste im Haushalt immer vorrätig zu haben. Denn diese kommt nun zum Einsatz, wobei man den Dübel trotzdem in das viel zu grosse Loch steckt und den ganzen Ringraum drum herum mit dieser Paste ordentlich (glatt) auskleidet, ein Spachtel oder ein Messer kann hier hilfreich sein. Und jetzt kommt die Geduld ins Spiel, denn wer nach 15 Minuten meint: "Ist doch fest", der irrt sich gewaltig. Also jetzt bitte keine Schraube mehr hineindrehen, sondern warten, am Besten bis morgen. Erst nach richtig guter Aushärtung hält das Konstrukt den enormen Druck der Schraube aus, aber dann sitzt die Sache auch wirklich fest, und man kann dort auch ein schweres Regal an die Wand andübeln.

Also, einfach mal ausprobieren und diese paar Hinweise beherzigen. Wenn es dann hält, kommt Stolz auf bei jeder Frau, die das alles alleine kann.

Bildquelle: Claudia Hautumm / pixelio.de