Was steckt hinter dem Fogging?

am . Veröffentlicht in Wohnen

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Manchmal dauert es nur ein paar Tage, in Einzelfällen ist es schon nach Stunden da. Sogar die gerade frisch renovierte Wohnung kann davon betroffen sein. Es geht um einen dunklen, fast schwarzen Staubfilm, der sich wie ein inhomogenes Tuch über die Wände und Decken sowie über die Möbel und Fenster legt. Die "schwarze Wohnung" wird von Fachleuten auch als Fogging oder Magic Dust bezeichnet.

 

Mögliche Ursachen

 

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "beschleunigten Schwarzstaubablagerungen", die vor allem in den Heizperioden auftreten und eine bezeichnende Affinität ausgerechnet zu neuen beziehungsweise neu renovierten Wohnungen haben. In manchen Fällen sind es nur paar graue Stellen über den Heizkörpern oder an der Decke, aber in den schweren Fällen muss man grosse, zusammenhängende Flächen der schwarzen Ablagerungen in mehreren Räumen zur gefälligen Kenntnis nehmen. Auch macht der "Black Smoker" nicht Halt vor verschlossenen Schränken. 


Dieses Phänomen konnte in der Schweiz noch nicht wissenschaftlich bis ins letzte Detail erklärt werden. SVOC (Semi Volatile Organic Compounds) ist die Kurzbezeichnung für schwerflüchtige organische Verbindungen, die die Forscher als eine der primären Ursachen des schattigen Phänomens vermuten. Die sogenannten Weichmacher stellen sehr wahrscheinlich einen grossen Anteil daran. Diese Stoffe werden heute bewusst Farben oder Versiegelungslacken beigemischt, noch Monate nach dem Anstrich können sie ihrem Trägermaterial entweichen. 

 

Aber warum tritt diese Verdunkelung gerade nach der Renovierung auf?

 

Unmittelbar nach einer Renovierung ist die Ausdünstungsrate der SVOC aus frischen Farben und Lacken, Klebstoffen, Teppichböden, Tapeten und auch aus Kunststoffoberflächen in die begrenzte Raumluft maximal. Die relativ grossen Moleküle (Aromaten) treten darüber hinaus auch aus den frischen Baustoffen aus, haften sich elektrostatisch an Staubteilchen der Luft an und werden von kühlen oder mit Ladungen behafteten Flächen geradezu angezogen, eben so, wie die Flaumfeder von einem geriebenen Glasstab. Eine besondere Beachtung fand in den Untersuchungen die Gruppe der Phthalate. 


In einigen Institutionen wurde auch darüber spekuliert, ob auch Kosmetika und Haushaltschemikalien wie Reinigungs- und Pflegemittel Quellen für das Fogging sein könnten.

 

Ist Fogging gefährlich?

 

Zwar wird der dunkle Wandbelag durch Fogging nicht direkt als gefährlich eingestuft, aber Schimmelbefall tritt zum Beispiel ähnlich dunkel in Erscheinung und kann vom Laien nicht eindeutig als solcher erkannt und unterschieden werden. Und auch Russ ist gesundheitlich sehr bedenklich. Insofern kann Fogging "indirekt" gefährlich sein, wenn zum Beispiel ein Schimmelpilz als Fogging verharmlost und nichts dagegen unternommen wird.

 

Wie lassen sich diese Ablagerungen entfernen?

 

Fogging-Ablagerungen lassen sich im Prinzip mit Kunststoffreinigern oder Spülwasser abwaschen. Wer damit motiviert auf der Tapete loslegt, erreicht in aller Regel ein wenig befriedigendes Ergebnis. Selbst nach Überstreichen kommt der dunkle Belag bald wieder durch. Es ist daher zu empfehlen, stets lösungsmittelfreie Farben zu verwenden, die auch keine Weichmacher enthalten. 

 

Bildquelle: ErikaWittlieb / pixabay.com