Moderne Wohnung oder Altbau?

am . Veröffentlicht in Wohnen

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Wenn ein Umzug ins Haus steht und man die Auswahl hat, wie die nächste Mietwohnung wohl sein soll, dann ist es manchmal gar nicht so einfach, die richtige Entscheidung zu treffen. Moderne Wohnung oder Altbau? Beides hat seine Vorteile und seine Reize. 

 

Moderne Wohnung


In der Schweiz hat die Moderne eine große Tradition. Schon allein, dass man den Architekten Le Corbusier auf einem Schweizer Geldschein findet, ist in Europa einzigartig und zeigt den Stellenwert, den die Schweiz der Moderne und der Architektur einräumt. Der Begriff der Moderne ist in den verschiedenen Fachbereichen ein anderer. In der Architektur umfasst die Moderne einen Stilkomplex, der mit Architekten wie Frank Lloyd Wright, Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier, oder Oscar Niemeyer verbunden ist. Diese Architektur fand viele Nachahmer, gerade in der Schweiz. Die Wohnungen der Moderne sind dabei nicht einfach nur pragmatische Kästen, die möglichst pragmatisch viele Leute unterbringen sollten, sondern haben vom Grundriss her wohlüberlegte Details. 
Eine Wohnung der Moderne zeichnet sich durch viele Glasflächen und einen offenen Grundriss aus. Fließende Übergänge erzeugen Großzügigkeit. Die Bewegung bleibt flüssig, die Zimmer sind oft durch mehrere Türen betretbar. Eine Zirkulation in der Bewegung kann entstehen, man kann in der Wohnung rundherumgehen. Dieses Rundherumgehen macht die Wohnung größer, als wenn sie nur aus Zimmern mit Sackgassen bestehen würde. 
Eine moderne Wohnung ist aber auch recht nieder von der Raumhöhe. Zwischen 2,20 Meter und 2,60 Meter ist Standard. Der Vorteil liegt dabei in den Heiz- und Betriebskosten, welche niedrig gehalten werden können. Allerdings kommt es bei diesen Bauten auf das Baujahr an. Bauten aus dem 20. Jahrhundert sind nicht so gut isoliert. Sie wurden aber, gerade in der Schweiz, schon oft nachgerüstet und entsprechen heutzutage den wärmetechnischen Standards.
Die großen Fensterflächen gleichen die niedere Decke aus. Die Sicht richtet sich nach Außen in das Grün oder den Stadtraum. Dem Stil gemein ist, dass er gänzlich mit der Tradition bricht. "Less is More" - ist dabei das Prinzip, welches angewandt wird und gerade dem pragmatischen Schweizer entspricht.

 

Wohnung mit Baujahr ab 2000


Wohnungen, die gerade erst gebaut wurden, haben meist einen sehr hohen Dämmwert und verbrauchen sehr wenig Energie. Es kann durchaus sein, dass man die Fenster nicht mehr öffnen darf, sondern durch die passive Wohnraumbelüftung der gesamte Luftaustausch stattfindet. Mitunter erzeugt dies bei manchen Menschen Beklemmungen. 
Von der Architektur sind hierbei viele Anlehnungen an die Ideen der Moderne geblieben, jedoch haben sich auch andere Entwicklungen in mehr künstlerische Konzeptionen, wie durch den Einfluss der Architekten Herzog & de Meuron, etabliert. Es gibt viele gute zeitgenössische Architekten, und viele gute Wohnbauten in der Schweiz.

 

Altbau – Jahrhundertwende 


Ein altes Zinshaus wiederum hat meist nur kleine Fenster. Damit ist ein Altbau meist im Inneren dunkler. Ist er aus Ziegel gebaut, so hat er eine wohlige Wärme, die eine Betonwand nie erreichen kann. Die Räume sind höher. 3 Meter Deckenhöhe ist keine Seltenheit, und lässt einen atmen. Meist hat ein Altbau höhere Betriebskosten. Mitunter ist der Bau schlecht gedämmt, beziehungsweise hat gar keine Isolierung, sondern nur eine dicke Mauer. Man kann hier kein Pauschalurteil abgeben, ob dies besser oder schlechter ist. 
Ein altes Haus hat auch eine Geschichte. Diese Geschichte spürt man, wenn man in dem Haus oder der Wohnung lebt. Vieles kann sich hier schon abgespielt haben: Tragödien, Feste, Liebschaften und Morde. Todesfälle und Kindergeburtstage. Vielleicht wurden hier auch Personen versteckt? Wenn man eine alte Wohnung betritt, dann spürt man die Energie, die sie ausstrahlt. Sie kann positiv oder negativ sein, und hat mit der Vergangenheit des Hauses zu tun und damit, wie man mit diesen Schwingungen selbst in Resonanz tritt.

 

Bildquelle: jarmoluk / pixabay.com