Minimalismus – Trend und Lebensstil

am . Veröffentlicht in Living

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Wer hat nicht schon mal gedacht, weniger wäre mehr. Wenn der Überfluss zum Überdruss führt, spätestens dann hat der Gedanke an den Minimalismus etwas Verführerisches. Ganz ohne Ballast leben, unbeschwert sein zu können, das duftet nach Freiheit - nach Leichtigkeit im Sein. Beim Minimalismus beschränkt man sich bewusst auf das Nötigste und lebt mit einem Minimum. Mit Marie Kondos Erfolg ging eine Idee um die Welt. 

Doch das Prinzip: "Weniger ist mehr", gibt es ja sehr viel länger. Die Fastenzeit bedeutet einen Verzicht auf Zeit. Nicht nur Christen profitieren von den positiven Wirkungen, die eine solche Zeit implizit bereithält. Auch Muslime praktizieren in der Zeit des Ramadans den bewussten Verzicht. Es gibt das Sabbatical, das Berufstätige nutzen, um für ein Jahr einmal aus dem Job auszusteigen. Einmal innehalten, sich besinnen, den Blick wieder weiten, um klarer zu sehen, viele berichten davon, wie gut das tut. Es ist wie ein Entrümpeln der Seele. Ein Sprichwort besagt: Du kannst leichter reisen, mit weniger Gepäck. Übertragen auf unsere Reise durchs Leben, lohnt es sich von Zeit zu Zeit zu prüfen, ob es etwas gibt, dass losgelassen und verabschiedet werden kann.

Im Laufe unseres Lebens entwickeln wir uns weiter. Dinge, die früher für uns wichtig waren, verlieren ihre Bedeutung für uns und wir müssen sie nicht weiter mit durch unser Leben schleppen. Oft nehmen sie Platz weg, bedürfen unserer Aufmerksamkeit und Zeit. Wenn diese Sachen uns nicht erfreuen, wenn wir sie nicht nutzen, sondern sie zum Ballast geworden sind, dann ist es an der Zeit, sie wegzugeben. Das kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Wenn die Sachen noch gut sind, können sie verkauft oder verschenkt werden. Für andere Menschen können sie durchaus noch nützlich sein. Meist fällt das Loslassen in diesen Fällen leichter. Nachdem dies geschehen ist, tritt häufig eine Form von Erleichterung ein. In diesen Momenten gelangt oft erst in unser Bewusstsein, wie belastend das Gerümpel für uns war. Unsere Körper reagieren darauf. Die Anspannung weicht aus dem Körper, die Schultern sinken runter, die Schritte werden leichter. Es ist wie ein Neubeginn. 

 

Vorteile der minimalistischen Lebensweise

 

Alles, was aus unserem Umfeld verschwunden ist, muss nicht von uns mehr gereinigt, gepflegt und untergebracht werden. Es steht nicht wie ein Mahnmal da und erzeugt ein schlechtes Gewissen, weil es ja mal benutzt werden sollte. Das können Bastelmaterialien sein, die herumliegen und dann doch nie zum Einsatz kommen oder ein Sportgerät, das ungenutzt im Weg rumsteht und eigentlich nur nervt.

 

Die hilfreichen Kriterien der Entscheidungen

 

Ganz praktisch stehen wir vor der Frage: Wie kann eine Entscheidung leicht getroffen werden? Ein Kriterium kann sein, sich zu entscheiden, was man unbedingt behalten möchte. Das sind Sachen, die man liebt oder braucht und benutzt. Alles andere kann raus.

Wenn das geschafft ist, dann sind wir nicht für die Dinge da, sondern die Dinge für uns. So sollte es sein, oder? Wem das Zeug über den Kopf wächst, der fühlt sich leicht überfordert. Das erzeugt nicht nur ungute Gefühle, sondern kann sogar das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken. Der Minimalismus bietet ein wirksames Konzept an, ein leichteres und gesünderes Leben führen zu können. Wie kommt man zum Ziel? Scheibchenweise oder Schritt für Schritt. Man könnte es mit dem Trainieren eines Muskels vergleichen. 

 

Mit Minimalismus zum Glücklichsein

 

Wer das Konzept des Minimalismus in sein Leben integriert, hat weniger Zeug und kann leichter aufräumen und besser Ordnung halten. Ordnung bietet Sicherheit. Wer sich sicher fühlt, hat weniger Stress. Die Folge: Wer weniger Stress hat, lebt gesünder und wer gesünder ist, der hat gute Chancen, glücklicher zu sein.

 

Bildquelle: Sarah Dorweiler / unsplash.com

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