Darum beenden Frauen die Beziehung

Noch vor 30 Jahren war es für die meisten Frauen undenkbar, ihren Partner zu verlassen oder gar die Scheidung einzureichen. Viel zu gross war die Angst vor gesellschaftlicher Ächtung, dazu kam, insbesondere bei Müttern, oftmals noch die komplette finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann oder Partner. Trotz aller Fortschritte im Ehe- und Familienrecht, vor allem Mütter trennten sich im Regelfall nur bei massiver häuslicher Gewalt.
Dies hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Laut einer aktuellen Studie von „Elite-Partner“ sind es mehrheitlich die Frauen, die langjährige Beziehungen beenden bzw. die gerichtliche Scheidung beantragen. Oft genug trifft diese Entscheidung die zukünftigen Expartner völlig überraschend.
Die häufigsten Gründe für ein Beziehungsende
Fremdgehen des Partners
Dieser Trennungsgrund hat über Generationen nichts von seiner Aktualität eingebüsst und steht nach wie vor an der Spitze. Ein Seitensprung verletzt und zerstört jegliches Vertrauen. Fast schon traumatisch kann sich dabei eine längere Affäre oder mehrmaliges Fremdgehen auswirken. Die Vorstellung, der geliebte Partner, mit dem man so vieles geteilt und über den man alles zu wissen geglaubt hatte, führt ein Doppelleben, ist insbesondere für Frauen unter 30 ein absolutes No-Go. Aber selbst Frauen über 50 entschliessen sich in diesem Fall oftmals noch zu einem Neustart.
Das grosse Schweigen
Glückliche Paare können stundenlang buchstäblich über Gott und die Welt miteinander reden. Dies können gemeinsame Erlebnisse, Zukunftspläne oder auch Ängste und Probleme sein. Das Teilen von Gefühlen schafft Nähe und Vertrauen und kann selbst eine langjährige Partnerschaft neu beleben.
Gerade in längeren Partnerschaften beklagen Frauen die Sprachlosigkeit ihrer Männer. Gespräche, wenn diese überhaupt noch diese Bezeichnung verdienen, kreisen um den Wocheneinkauf, die Kinder oder das Haushaltsbudget. Der einst vor Gedanken übersprudelnde Göttergatte verkriecht sich nur noch hinter seiner Zeitung oder widmet sich der neuesten Smartphone-App. Spätestens wenn das Natel oder die gute alte Fernbedienung auch noch das Wochenende dominieren, ist für die Frau von heute Schluss mit lustig.
Hilfe, mein Partner eng mich ein
Das wissen wir alle: Zu Beginn einer Beziehung kann man gar nicht genug Zeit miteinander verbringen. Jede Minute ohne den geliebten Partner scheint vergeudete Zeit. Doch ist es völlig normal, wenn sich diese Bedürfnisse im Laufe einer Beziehung wandeln. So schmeichelhaft die ständige Präsenz des geliebten Mannes in den ersten Monaten des frisch Verliebtseins auch sein mag, irgendwann möchte frau ihren eigenen Bereich zurückhaben. Wenn wir unsere Freundinnen nicht mehr ungestört treffen dürfen oder womöglich unser geliebtes Hobby aufgeben sollen, weil unser Schatz sich damit so gar nicht anfreunden kann, dann ist die Trennung meist vorprogrammiert.
Dieser Punkt betrifft oftmals noch sehr junge Beziehungen, denen die Entwicklung von der ersten Verliebtheit in die Bindungsphase nicht gelingt. Im Gegensatz zum landläufigen Vorurteil sind es nicht die Frauen, die ihre Partner zu stark einengen. „Klammeräffchen“ sind überwiegend männlich und gehören der Generation der 40 bis 50-Jährigen an.
Im Bett dominiert die Routine
Die viel zitierte Sexflaute, einstiger Scheidungsgrund Nummer eins unserer Väter, gewinnt für moderne Frauen zunehmend an Bedeutung. Wer ständig die Initiative ergreifen muss, nur um das immerfort gleiche Standardprogramm ohne echte Zärtlichkeiten „geniessen“ zu können, verliert irgendwann das Interesse am gemeinsamen Liebesspiel. Vernachlässigt der einst so hinreissend duftende Geliebte womöglich auch sein Äusseres und verweigert standhaft den regelmässigen Umgang mit Duschgel und Deo, kennen Frauen jeglichen Alters nur noch die Flucht nach vorn und fordern die Trennung.
Das liebe Geld
Dass man, zumindest auf Dauer, nicht von Luft und Liebe leben kann, ist hinreichend bekannt. Obwohl die Frau von heute keinen klassischen Ernährer mehr sucht, darf der Partner doch gerne einen beruflichen Status erreicht haben. Insbesondere die Gründung einer Familie erfordert mehr denn je das berufliche Engagement beider Eltern, sollen ein schönes Heim und gemeinsame Ferien kein unerschwinglicher Luxus bleiben. So muss das „starke Geschlecht“ jetzt sehr tapfer sein, aber als Ernährerin für beruflich allzuwenig Engagierte sehen wir uns wirklich nicht!
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