Ist viel oder wenig Heizen gesund?

am . Veröffentlicht in Living

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Wenn die einen es gerne wohlig warm in der Wohnung haben und andere stickige Heizluft nicht vertragen, dann ist Zeit für eine Grundsatzdiskussion. Was ist letztendlich gesünder, bei Eiseskälte die Heizung voll aufzudrehen oder warm anzuziehen und Fenster aufzumachen? Und mit welcher Methode lässt sich eher eine Erkältung oder Grippe verhindern?

 

Auswirkungen von starkem Heizen

 

Recht bald, nachdem wir die Heizung anmachen oder den Kamin anfeuern, verspüren wir wohlige Wärme. Jeder kennt es, innere Ruhe kehrt ein, wir entspannen uns und fühlen uns plötzlich sehr müde. Sogar unsere Reaktionszeit verlangsamt sich. Oft ist aber auch irgendwann die Nase verstopft, es kratzt im Hals, wir räuspern uns oder husten.

Die Erklärung dafür liefert die Yale University School of Medicine, auch Bakterien und Viren lieben warme Luft. Entsprechend leben Krankheitserreger in der zunehmend trockenen Luft länger und vermehren sich fleissig. Weiter wirbelt erwärmte Luft Staub und Kot von Hausstaubmilben auf, der vom Boden nach oben steigt. Trotz trockenem Rachen strengt sich unser Körper an, die vielen Keime abzuwehren. Und diese Versuche des Immunsystems, schnell Allergien, Bronchitis und Grippe zu unterbinden, verlangen ihm Kraft ab.

 

Welche Heizung ist die beste?

 

Um Staub zu reduzieren, lohnt es sich, gründlich Boden und Heizkörper von Staub zu reinigen, sobald es kalt wird. Leider entsteht auch durch Verbrennung von Heizöl, feuchtem Holz oder Holz mit Petroleum Feinstaub mit Russ. 

Während beim Auto der Auspuff allen Feinstaub durch verbrannten Diesel entsorgt, öffnen wir in der Wohnung einige Fenster. Sogleich fühlen wir uns durch die frische Luft mit Sauerstoff munter und das Immunsystem erstarkt. Beim Lüften entweicht zudem fast ein Eimer voller Feuchtigkeit. Dieser entsteht zu Hause trotz Heizen durch Atmen, Kochen und Duschen. Auch Giesswasser und nasse Wäsche erzeugen feuchte Luft. Deshalb genügen fünf Minuten Stosslüften nicht, besser sind zehn Minuten oder eine Viertelstunde. Während Heizkörper effektive Klassiker sind, bevorzugen Allergiker, Asthmatiker und schnell Fröstelnde oft eine Fussbodenheizung mit Wasser, elektrische Bodenheizung oder rauchfreie Infrarotheizung. Gesundheitliche Vor- und Nachteile haben alle Heizungen, da müssen alle individuell abwägen.

 

Kann man sich durch häufiges Lüften erkälten?

 

Es ist umgekehrt, trockene Heizungsluft greift Schleimhäute an. Das führt zu Atemwegserkrankungen, gereizten Augen und Haut. Hingegen befreit sich ein aktives Immunsystem durch regelmässiges Lüften, gesunde Ernährung und Schleimauswurf besser von Krankheitserregern, die Erkältung auslösen. Auch etwas Sport oder eine warme Dusche fördern die Durchblutung und machen fit. 

Meistens heizt weniger, wer sich mehr bewegt. Aber selbst Dauerhocker kommen durch warme Kleidung mit wenig Heizen klar. Gegen Unterkühlung genügt ein Baumwoll-T-Shirt mit Leggins und darüber dicke Kleidungsstücke, wie schicke Rollkragenpullover oder ein elegantes Wollkleid. Beim Lüften tragen manche noch eine passende Mütze, weil über den Kopf am meisten Wärme entweicht. 

Auch Sportmediziner empfehlen gesunde Ernährung und niedrige Raumtemperaturen für eine bessere Gesundheit. Ebenfalls spricht sich der Facharzt und Professor Dr. Stephan Vavricka in Zürich dafür aus, lieber mehr Kleidung anzuziehen. Es gilt, dass mollige und muskulöse Menschen mehr Kälte vertragen als sehr dünne.

 

Wie viel Grad sollten Innenräume haben?

 

Menschen können mit 15 bis 20 Grad gut auskommen. Als angenehm empfinden die meisten Temperaturen von 18 bis 20 Grad in Wohnräumen. So besteht keine Überhitzung, die Erkältungen fördert. Man beachte, dass Heizen am meisten Energie verbraucht und den grossen CO2-Ausstoss verursacht. Als Richtwert fürs Wohnzimmer gelten 19 oder 20 Grad, für die Küche 18, Bad 20 oder 21 Grad und Schlafzimmer 15 bis 17 Grad.

Die Wahrheit über Heizung aufdrehen ist also, dass es zwar angenehm ist, wenn alle Räume gleich warm sind, aber nicht notwendig. Und stets entsteht am meisten Feuchtigkeit, wo man sich am häufigsten aufhält. Dort lohnt es sich vor allem, in regelmässigen Abständen Fenster zu öffnen, was das Immunsystem trainiert. Wer jedoch keine Fenster öffnet, lässt feuchte Luft in kältere Räume hineinziehen, wo sie an Wänden oft Schimmel bewirken. Eine Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent gilt als optimal.

 

Fazit

 

Wir Menschen haben verschiedene Vorlieben. Generell gilt, weniger heizen und mehr Kleidung anzuziehen ist gut fürs Klima und spart Heizkosten. Schliesslich verbrauchen wir mit jedem Grad weniger Raumtemperatur bereits sechs Prozent weniger Energie. Ausserdem greift trockene Heizungsluft Schleimhäute an, was Heiserkeit, Halsschmerzen und Erkältung bewirkt. Hingegen unterstützen regelmässiges Lüften und gesunde Ernährung das Immunsystem. Auch etwas sportliche Bewegung fördert die Durchblutung und hält das Herz-Kreislaufsystem fit.

 

Bildquelle: Julian Hochgesang / unsplash.com

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