5 Anzeichen für Wochenbettdepressionen

Ungefähr 15–20% der Frauen leiden nach der Geburt an einer postnatalen Depression. Dabei ist es wichtig, die Anzeichen früh zu erkennen. 5 der häufigsten Anzeichen sehen wie folgt aus:
1. Stimmungstiefs
Die Wochenbettdepression gehört zu einer der häufigsten Wesensveränderungen, die im Rahmen einer Schwangerschaft auftritt. Das Risiko liegt bei durchschnittlich 10 bis 15 % bei der ersten Schwangerschaft. Für Frauen, die schon einmal unter postnatalen Depressionen gelitten haben, ist das Risiko bei jeder weiteren Schwangerschaft umso höher. Das erste Anzeichen, welches Sie nicht ignorieren sollen, sind wiederholt auftretende Stimmungstiefs. Begleitet werden diese Gefühlswechsel häufig von Weinkrämpfen, für die rein äusserlich betrachtet kein konkreter Anlass vorhanden ist. Ursache für diese Stimmungstiefs sind häufig mit der rasanten Umstellung der Hormone nach der Geburt zu begründen. Der Körper benötigt Zeit, um diese Hormonumstellung zu bewältigen, woraufhin die Gefühlslage zwischen Freude und unerklärbarer Traurigkeit schwanken kann.
2. Antriebslosigkeit
Die erste Zeit mit einem neugeborenen Baby ist begleitet von einem teilweise sehr hektischen Alltag, bei dem im Idealfall beide Elternteile an einem Strang ziehen. Leidet die Mutter unter postnatalen Depressionen, zeigt sich diese Erkrankung unter anderem in Antriebslosigkeit. Diese Unfähigkeit das Bett zu verlassen oder die Versorgung des Babys zu gewährleisten, geht über das zu erwartende Mass an Schonung nach einer spontanen Geburt oder einem Kaiserschnitt hinaus. Wichtig ist es als Partner diese Antriebslosigkeit nicht in einer verbalen Auseinandersetzung ausarten zu lassen. Frauen, die unter Wochenbettdepression leiden, ist in den meisten Fällen bewusst, dass sie weder den eigenen Erwartungen noch denen des Partners gerecht werden. Streitigkeiten verstärken diese Schuldgefühle und erschweren den Weg zu einer angemessenen Behandlung.
3. Desinteresse
Das dritte Anzeichen ist für alle Beteiligten am schwersten zu begreifen. Dieses Symptom einer unbehandelten Wochenbettdepression zeigt sich anhand eines Desinteresses am eigenen Kind. Die Mütter haben oftmals Schwierigkeiten eine Bindung zu dem Baby aufzubauen. In schweren Fällen weigern sich die Mütter sogar, die Kinder auf den Arm zu nehmen oder sehen sich selbst als Gefahr für die Sicherheit des Kindes. An diesem Punkt ist es ganz wichtig, dieses Anzeichen nicht zu ignorieren, sondern sofort zu handeln. Die richtigen Ansprechpartner sind Frauenärzte ebenso wie Hebammen, welche die Nachbetreuung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus übernehmen. Je früher eine postnatale Depression behandelt wird, umso schneller sind die Mütter in der Lage an einer Beziehung zu ihrem Kind zu arbeiten.
4. Angstattacken
Als Partner sollten Sie wissen, dass selbst Frauen, die sich umfassend über Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensmonate mit Baby informiert haben, eine postnatale Depression nicht unbedingt von alleine erkennen. Prasseln die bereits erwähnten Symptome auf eine Frau ein, die erst kürzlich entbunden hat ein, können Angststörungen die Folge sein. In einigen Fällen treten Panikattacken zum Beispiel in Verbindung mit dem Weinen des Babys auf. Bei diesen Symptomen ist wiederum die schnelle Hilfe des Partners gefragt. Hilfreich ist es, die Partnerin schon bei den anstehenden Arztterminen zu unterstützen. Spielt die Partnerin die Symptome herunter, ist es das richtige Vorgehen, die geschilderten Situationen aus der eigenen Sicht zu schildern. Ärzte können anhand dieser Schilderungen oftmals besser einschätzen, wie gravierend eine Verhaltensänderung nach der Geburt wirklich ist.
5. Schlaflosigkeit
Ein Mangel an Schlaf ist nach einer Geburt durchaus zu erwarten. Depressionen können jedoch ein Gefühl der inneren Unruhe auslösen, welches den Frauen ebenfalls den Schlaf rauben kann. In Verbindung mit unruhigen Babys, die während der Nacht mehrfach gehalten oder gefüttert werden wollen, kommen einige Frauen kaum zur Ruhe. Als Partner diese Entwicklung aufmerksam zu beobachten, erhöht die Chance auf eine schnelle Heilung von den Depressionen. Jede einzelne Stunde Schlaf in der Nacht oder am Tag hilft dem Körper sich selbst zu heilen. In dieser Zeit als Team aufzutreten und sowohl die Partnerin als auch das Kind in der Nacht zu unterstützen, sorgt dafür, dass postnatale Depressionen keinen Keil in die junge Familie treiben.
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