Fasten in unserer Evolution

Auch wenn es für viele Menschen ein moderner Trend zu sein scheint, ist das Fasten tief in unseren Genen verwurzeltet. Schliesslich ist unser heutiger Überfluss an Lebensmitteln in der westlichen Welt ein neuartiger Zustand, an den unsere Körper nicht gewöhnt sind. Stattdessen war die Abwesenheit von Essen und damit das Fasten in unserer Evolution ein Normalzustand. Dies bedeutet nicht nur, dass unsere Körper mit weniger oder gar keinem Essen für eine begrenzte Zeit gut auskommen können. Es bedeutet auch, dass das Fasten von unserem Körper dazu genutzt wird, um Reparationen und Entgiftungen der Zellen vorzunehmen. Es ist ein Mechanismus, der sich laut vielen Wissenschaftlern, ähnlich wie der Schlaf, bei vielen Lebensformen als eine Methode der Regeneration entwickelt hat.

Was spricht für das Fasten?

Die Gründe, aus denen viele Menschen regelmässig fasten, sind vielzählig. In einigen Religionen ist das Fasten ein Weg um Gott und sich selbst näher zu kommen. Andere Menschen fasten, um in einer möglichst kurzen Zeit möglichst viel an Gewicht zu verlieren und besonders an hartnäckigem Körperfett abzunehmen. In den letzten Jahren ist das Fasten jedoch als Booster für die Gesundheit und zur Vorbeugung vieler Krankheiten ins Spotlight gerückt.
Wenn wir fasten, gelangt unser Körper in einen Zustand, der sich Autophagie nennt. Während der Autophagie werden beschädigte Zellen beseitigt und ausgeschieden, was zu der Bekämpfung von einer Vielzahl an Krankheiten führt. Nachdem das Fasten gebrochen wird, werden die beschädigten Zellen durch neue gesunde Zellen ersetzt. In Experimenten an Hefe-Bakterien und Mäusen hat sich das Fasten als wirksam gegen Krebs und viele andere Krankheiten erwiesen. Ausserdem verlängerte es die Lebensdauer der Bakterien und Mäuse.

Welche Arten von Fasten gibt es?

Wer an das Wort "fasten" denkt, der mag zunächst an das Fasten ohne Essen und Wasser über einen längeren Zeitraum denken. Jedoch gibt es viele verschiedene Arten zu fasten, sogar eine, die Essen beinhaltet. Aber spricht das nicht gegen jede Definition vom Fasten? Stimmt, zu fasten bedeutet auf Essen zu verzichten. Jedoch handelt es sich um die sogenannte "Fasting-Mimicking Diet", was sich auf Deutsch als die "Fasten-Imitierende Diät" oder "Fasten-Imitierende Ernährung" übersetzen lässt. Diese Diät wurde vom italienischen Wissenschaftler Valter Longo erfunden, basierend auf seiner Forschung und Studien, die zeigten, dass viele der Gesundheitsvorteile des Fastens auch mit einer geringen Menge an Essen erzielt werden können. Die Kalorien und Nährstoffe, die bei dieser Diät eingenommen werden, müssen jedoch richtig aufeinander abgestimmt sein, um den gewünschten Gesundheitseffekt zu erzielen. Andere Arten des Fastens sind das Trockenfasten, das Wasserfasten und das Intermittierende Fasten, auch Intervallfasten genannt. 
Beim Trockenfasten werden weder Essen noch Wasser konsumiert, während beim Wasserfasten Flüssigkeiten wie Wasser oder ungesüsste Tees erlaubt sind. Das Intervallfasten wird auf täglicher Basis für 12 bis 20 Stunden, je nach eigener Präferenz, vollzogen. Gegessen wird in dem restlichen Zeitfenster von 4 bis 12 Stunden.

Für wen ist das Fasten geeignet?

Generell eignet sich das Fasten für gesunde Menschen unter 70 Jahren, welche nicht untergewichtig sind oder eine Essstörung haben oder diese in der Vergangenheit hatten. Je nachdem, um welche Art des Fastens es sich handelt, sollte ausserdem nur nach Absprache mit dem Hausarzt gefastet werden. Dies trifft auf mehrtägiges Wasserfasten zu sowie auf alle Arten des Fastens für Menschen mit chronischen oder akuten Krankheiten.

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