In unsere Kleiderschränke, Wohnzimmer und auf unsere Küchenregale hat der DIY-Trend ja schon lange Einzug gehalten, nun erobert er schliesslich auch unsere Badezimmerregale. Dabei paart er sich mit einem anderen Trend – dem aktuellen Wunsch nach natürlicher Kosmetik und der Abkehr von der teilweise doch sehr chemischen bis zu mitunter auch schädlichen Massenkosmetik.

 

Vergessenes neu entdecken

Die erste Dokumentation kosmetischer Pflege ist Jahrtausende alt und stammt aus dem alten Ägypten, in dem nicht nur Kleopatra die verwöhnende Wirkung eines Milchbades zu schätzen wusste. Nuss- und Pflanzenöle, Wachs und Honig wurden zur Körper- und Haarpflege verwendet, Kohle diente als frühe Schminke – noch heute benutzen wir Khol-Kajalstifte zur Betonung der Augen. Mit der zu Beginn des 19. Jahrhunderts einherschreitenden Industrialisierung stiegen die Möglichkeiten der Konservierung und künstlichen Herstellung von Inhaltsstoffen rasant an und viele Beautyrezepte schienen überflüssig und gingen verloren. In den letzten Jahren aber ist die Nachfrage nach natürlicher, nachhaltiger und fair hergestellter Kosmetik wieder gestiegen. Diese gibt es aber zum Glück nicht nur teuer im Spezialhandel zu kaufen – Sie können sie selbst herstellen. Wir stellen Ihnen drei Grundrezepte vor.

 

Nur nicht ins Schwitzen kommen – Deodorant

Aluminiumfreiheit ist bei Deodorants in letzter Zeit ja in aller Munde (und in der Werbung täglich präsent). Tatsächlich ist es ein ewiger Streit, ob Aluminium nun wirklich krebserregend ist oder nicht. Unabhängig davon aber ist es Tatsache, dass das Aluminium die Schweissbildung hemmt und damit einen natürlichen Körperprozess unterdrückt. Eine Umstellung auf aluminiumfreie Deodorants führt daher vielleicht in der ersten Zeit zu einem (gefühlt) vermehrtem Schwitzen, das sich aber nach kurzer Zeit wieder legt und erfahrungsmässig sogar weniger wird. In erster Linie sorgen aluminiumfreie Deos dafür, dass keine unangenehmen Gerüche entstehen. Um Ihr persönliches Deodorant selbst herzustellen, brauchen sie nur wenig:

• ca. 125 ml heisses Wasser

• 3 TL Natron

• 1 TL Kokosöl

• ca. 15-20 Tropfen ätherisches Öl nach Belieben

Das (im Handel üblicherweise feste) Kokosöl schmelzen und zusammen mit dem Natron und dem Öl in das Wasser einrühren. In einen Pumpzerstäuber füllen, schütteln und abkühlen lassen.

 

Strahlend schön – Körperpeeling

Wer liebt sie nicht – die verwöhnende Massagewirkung eines pflegenden Peelings? Abgestorbene Hautzellen werden entfernt, die Haut wird gereinigt und erfrischt. Industriell hergestellte Peelings enthalten oft künstliche Kügelchen als Schleifpartikel, doch es geht auch ganz natürlich einfach: mit Salz oder Zucker. Für den Verwöhneffekt fügen Sie nach eigenem Geschmack Kräuter hinzu, z. B. Lavendel zur Entspannung, Rosmarin zur Erfrischung oder Thymian zur heilenden Beruhigung. Das benötigen Sie:

• 100-150 g Öl (z. B. gutes Oliven- oder Sonnenblumenöl)

• ca. 300 g Salz oder 200 g Zucker

• nach Belieben: Kräuter

Die Kräuter klein hacken und mit dem Öl in einen Topf geben. Für ca. eine Stunde erwärmen, dabei nicht kochen! Anschliessend die Kräuter entfernen und das Öl nach und nach zu dem abgewogenen Salz oder Zucker geben und stetig verrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Trennen sich bei der Lagerung die Inhaltsstoffe, einfach vor Gebrauch wieder verrühren. Der Geheimtipp für ultimativ seidig glatte Haut: ein Schuss Honig im Peeling.

 

Ein Spritzer Frische – Körperspray

Gerade jetzt im Sommer ruft die Haut oft nach einem Schuss Frische zwischendurch. Abhilfe schafft da ein Bodyspray, das Haut und Nase verwöhnt und ein Gefühl wie frisch geduscht verleiht. Im Kühlschrank aufbewahrt erfrischt es ganz besonders. Sie benötigen:

• ca. 100 ml Wasser

• 1 unbehandelte Zitrone

• 1 EL gehackte Minzblätter

• 10 ml Apfelessig

Zitrone halbieren und mit Minze im Wasser aufkochen, 10 Minuten köcheln lassen, abkühlen, Essig hinzufügen, durch ein Sieb giessen und in einen Zerstäuber füllen.

Bedenken Sie bitte bei selbst hergestellter Kosmetik, dass keine Konservierungsstoffe enthalten sind. Sie sollten die Produkte daher kühl und trocken lagern und nach Anbruch zügig verbrauchen.

Bildquelle: Barbara Eckholdt / pixelio.de