Kann man sich Glück kaufen?

am . Veröffentlicht in Living

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Über das Thema Glück wurden schon viele Bücher geschrieben. Viele Menschen haben sie gelesen. Ob sie nach der Lektüre glücklicher sind, lässt sich schwer sagen. Fakt ist, dass es einiger Anstrengung bedarf, um das Glück definieren zu können. Erst dann nämlich können wir einschätzen, wie wir es erlangen und was wir dafür investieren müssen. Manchmal können wir das Glück sogar kaufen. 

 

Prioritäten setzen 

 

Geld macht nicht glücklich, lautet ein Sprichwort. An dieser Theorie mag etwas dran sein. Denn wer sich schwach, einsam oder von der Gesellschaft verstossen fühlt, kann noch so reich sein. Glücklich ist er bestimmt nicht. Oft lehrt uns eine bestimmte Lebenssituation, neue Prioritäten zu setzen, beispielsweise wenn wir von unserem Partner verlassen werden, den geliebten Job verlieren oder plötzlich ernsthaft krank werden. Wir müssen umdenken, damit wir "überleben" können. Nachdem wir die Phase der Trauer oder des Schocks überwunden haben, konzentrieren wir uns auf das Wichtige und vernachlässigen alles Unnötige. Das schafft uns Freiraum und lässt unserer Kreativität wieder Spielraum. Ideen können reifen, zu deren Umsetzung wir neue Menschen kennen lernen müssen. Daraus entstehen nicht selten Freundschaften. Wir haben jemanden, mit dem wir reden können und der uns zuhört. Unser gesamtes Leben erhält einen neuen Sinn. Ohne dass wir auf der direkten Suche nach dem Glück waren, haben wir es gefunden. 

 

Werte schätzen lernen 

 

Auch ohne dass sich unser Leben verändert hat, lohnt es sich, hin und wieder über das Glück nachzudenken. Denn oft ist es so, dass wir dem Alltag seinen Lauf lassen, weil alles irgendwie ganz in Ordnung ist. Wir verbleiben aus Bequemlichkeit oder Angst vor etwas Neuem in unserer Komfortzone, obwohl wir uns nicht glücklich fühlen. Dann sollten wir uns fragen, wie wir kurz vor dem Sterben über unser Leben denken würden. Hätten wir ein anderes geführt, wenn wir es noch einmal geniessen dürften und hätten wir anders entschieden? Wie stellen wir uns Glück überhaupt vor? Ist es für uns eher der kurze Freudentaumel, der einem Rauschzustand gleicht? Er schüttet Glückshormone aus und lässt uns im siebten Himmel schweben. Oder wünschen wir uns stattdessen die lang anhaltende Zufriedenheit. Sie lässt uns zur Ruhe kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir meist nicht so viel riskieren. Schon kleine Veränderungen sorgen dafür, dass wir uns freier, eigenständiger und weniger unter Druck gesetzt fühlen. Ausserdem sehnen wir uns nach Geborgenheit, Vertrauen und Liebe. 

 

Geld allein macht nicht glücklich, aber... 

 

Wenn uns jemand eine grosse Summe Geld schenken würde, wären wir wahrscheinlich so irritiert, dass wir es entweder auf die Bank bringen oder für ein Statussymbol ausgeben würden. Das könnte teurer Schmuck sein oder ein schickes Auto. Doch schon bald wären diese Dinge aus der Mode und wir würden uns sicherlich ärgern, dass wir nicht anders investiert haben. Beispielsweise in den Gärtner, der uns das lästige Jäten im Garten abnimmt oder in die Reinigungsfirma, die unsere Wohnung auf Vordermann bringt. Dann nämlich hätten wir mehr Zeit für uns, bräuchten uns nicht mit ungeliebten Aufgaben abgeben und könnten Freunde treffen, die wir aufgrund unseres vollen Terminkalenders schon ewig nicht mehr gesehen haben. Mit Geld kann man sich folglich auch andere Dinge als materiellen Luxus kaufen. Doch was, wenn wir es nicht besitzen? Dann sollten wir unser Leben optimieren. Das Smartphone, der Computer und andere moderne Medien rauben uns täglich viel wertvolle Zeit. Schalten wir sie doch einfach nach Feierabend ab und nutzen die freien Stunden für Aktivitäten, die wir uns schon länger vorgenommen haben, aber aufgrund augenscheinlichen Zeitmangels nie angepackt haben. Vielleicht schreiben wir ein Buch. Uns fällt zum Schreiben kein Thema ein? Dann wählen wir vielleicht das Thema Glück. Das lässt sich auf ganz individuelle Weise beschreiben.

 

Bildquelle: Free-Photos / pixabay.com

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