Liebe oder Karriere?

am . Veröffentlicht in Liebe

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Partnerschaft Karriere

Der spitzenmässige Job in einer anderen Stadt, der gewünschte Studiumsplatz am anderen Ende von Europa oder ein freiwilliges Jahr in Amerika? Das hört sich alles gut an. Das gilt jedoch nur für das berufliche Vorankommen. Wenn Sie aber in Ihrer gewohnten Umgebung gerade total verliebt sind, stellt sich die Frage: Wie soll ich mich entscheiden, damit die Beziehung keinen Schaden nimmt?

Aber läuft es in der Partnerschaft wirklich schlechter, wenn der Karrieresprung den Vorzug erhält? Nicht zwangsläufig. Die Liebe geht nur einen anderen Weg. In Zeiten von Video-Chat und sozialen Netzwerken können sich Paare virtuell doch nahe sein. Die Zuneigung wird so auf andere Art zum Ausdruck gebracht. Ob das einen Hauch von Romantik versprüht, können Paare ja bereits vor der Entscheidung in einen neuen Lebensabschnitt herausfinden.

Im modernen Zeitalter stehen viele Paare für einen Trend, der besonders bei studierten Menschen zu finden ist. Es sind Partnerschaften, in denen sich beide karrieremässig verwirklichen wollen. Jeder möchte seine eigene Karriere machen. Und die Tendenz steigt an.

Das ist der Punkt, an dem die Partnerschaft auf die Probe gestellt wird. Denn es wäre ein Glücksfall, wenn Mann und Frau in derselben Stadt einen ihrem Anspruch geeigneten Arbeitsplatz finden. Arbeitgeber setzen in Karrierepositionen die Bereitschaft voraus, den Lebensmittelpunkt dem Job anzupassen. Dann stehen Paare vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Annehmen oder ablehnen? Wohnort wechseln oder pendeln? Fernbeziehung, ja oder nein?

Doch kann das im beruflichen Alltag funktionieren? Kann es einen familiärer Rückhalt überhaupt noch geben, wenn ein Doppel-Karrierepaar nach Feierabend total erschöpft zu Hause in den Sessel fällt? Ganz wichtig ist es für beide Partner, die Problematik rechtzeitig anzusprechen. Auch wenn beiden das Wochenende heilig ist. Unbehagliche Gefühle, die sich breit machen zu verdrängen, das führt zu nichts. Auch wenn es nur allzu verständlich ist, dass man sich das freie Wochenende nicht verderben möchte.

Das Fazit könnte lauten: Eine Fernbeziehung kann bei Karrierepaaren für das Liebesleben erfüllender sein. Der Alltag frisst die Beziehung nicht auf. Man freut sich aufeinander und hat den Kopf frei für die schönen Dinge des Lebens. Ebenso wichtig ist in einer Beziehung, ganz gleich ob nah oder fern, das gegenseitige Zuhören. Das sollte in der Beziehung oberstes Gebot sein und gelingt auch, wenn beide Partner beruflich sehr gefordert sind - abends beispielsweise bei einem Gläschen Wein auf der Couch.

Bei vielen Karriere-Paaren sieht der Alltag jedoch anders aus. Denn an der herkömmlichen Arbeitsteilung hat sich zwischen Mann und Frau nicht unbedingt etwas geändert - trotz beidseitiger Berufstätigkeit. Demnach kocht immer noch meistens die Frau und kümmert sich zudem um das Kind oder die Kinder. Beim Hausputz verhält es sich nicht anders. Damit ist der Teufelskreis in dem sich die Liebe befindet bereits vorprogrammiert. In so genannten emanzipierten Partnerschaften herrschen also weiterhin antiquierte Vorstellungen über häusliche Pflichten.

So sollte bedacht werden, eine Spitzen-Karriere ist kein Indikator für privates Glück. Es gibt Zeiten, in denen der Beruf Vorrang hat - absehbare Zeiten. Eine stabile Beziehung verkraftet aufreibende Phasen und scheitert nicht, wenn er und sie die gemeinsame Zukunft im Blickpunkt behalten.

Bildquelle: PublicDomainPictures / pixabay.com