Die Krux mit der Schwiegermutter

am . Veröffentlicht in Liebe

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Wie kommt das eigentlich, dass über die Schwiegermutter im Allgemeinen einerseits immer so gescherzt wird, andererseits wird ihr aber auch enormer Respekt entgegen gebracht, und andere wieder bemühen sich gar nicht (mehr) um ein gutes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter mit dem Hinweis darauf, man kann es ihr ja nie recht machen. Was bleibt, ist der Eindruck, dass jede Schwiegermutter im Sinne eines Drachens "noch einen Zahn schärfer" ist, als die meisten Stiefmütter. Ist dieses Vorurteil eigentlich so gerechtfertigt? Immerhin war jede Schwiegermutter doch auch einmal eine sehr nette, attraktive junge Frau, die von jungen Männern begehrt wurde, und die Früchte ihrer Liebesbeziehung sind auf jeden Fall evident, sonst wäre sie ja keine Schwiegermutter. Um die seltsame Metamorphose von der jungen hübschen Dame zur Schwiegermutter zu verstehen, müssen wir im Leben einer Frau und Mutter etwas weiter ausholen.

 

Bedingungslose Mutterliebe

Jede Mutter mit einer normalen Gefühlswelt liebt ihr Baby, ganz egal, ob es gross oder klein, hübsch oder etwas zerknittert ist, ruhig lächelt oder ständig schreit. Die Väter sind diesbezüglich wirklich anders, lieben ihr Kind nur dann, wenn es ruhig und artig in seinem Bettchen schläft oder später gute Schulnoten nach Hause bringt. Die bedingungslose Mutterliebe endet aber nicht automatisch mit dem Abstillen, oder wenn das Kind aufs Töpfchen geht, oder wenn es anfängt zu studieren. Nein, eine Mutter würde sich immer aufopfern für ihr Kind, selbst noch an seinem 60. Geburtstag. Und das erklärt eigentlich schon vieles. Da findet das eigene Kind endlich einen guten Partner, den es auch gern heiraten möchte. Ist das nicht ein Grund zu grosser Freude? Für den Vater vielleicht, aber nicht für eine angehende Schwiegermutter. Da ist zunächst die Komponente Eifersucht. Das Kind verbringt kaum mal Zeit mit seinen Eltern, will immerzu nur noch mit seinem Partner zusammen sein, und offene Gespräche zwischen Eltern und Kind sind erst mal für lange Zeit passé. "Der neue Partner hat mir mein Kind weggenommen", so klingt der ständige Tinnitus im Ohr einer Schwiegermutter, und einen Dieb muss niemand mögen.

Von nun an beobachtet die Mutter ihr Kind sehr kritisch im Sinne folgender Fragestellungen (hier mal am Beispiel eines Sohnes vorgestellt):

• Sieht er heute nicht besonders blass aus?

• Ob er wohl von ihr genug zu essen bekommt?

• Ist das überhaupt gesund, was sie ihm gibt?

• Macht sie ihn glücklich?

• Sie nimmt ihm bestimmt das ganze Geld weg.

• Vielleicht ist sie ihm nicht treu?

• Er trinkt in letzter Zeit mehr als sonst.

• Sie müsste besser auf seine Kleidung achten, sie kann ja nicht einmal einen Knopf annähen.

• Sie verbaut ihm noch seine Karriere.

• Er ist in letzter Zeit so nervös und überlastet.

Diese Liste ernst zu nehmender Schwiegermüttersorgen lässt sich noch beliebig verlängern, und es reicht in der Tat nur ein einziger vom Partner nicht ganz bestandener Punkt davon aus, um für alle Zeiten unten durch zu sein.

 

Was kann da helfen?

Unser Kochrezept für nachhaltige Verbesserungen:

• Erst einmal nehmen wir unsere Schwiegermutter, so wie sie ist, denn sie kann nichts dafür, dass sie so ist, wie sie ist. Das ist reine Natur. Wenn wir unseren Partner lieben, dann lieben wir auch unsere Schwiegermutter dafür, dass sie ihr Kind so sehr liebt. Und das ist dann auch die Basis für den Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

• Wir zeigen ihr unsere Dankbarkeit für die gute Erziehung ihres Kindes. Dabei ist es z. B. hilfreich, anzusprechen, was man an ihrem Kind so gut findet. Aber auf keinen Fall sprechen wir einen Makel unseres Partners an, denn niemand, auch nicht die Schwiegermutter, kann das Rad der Zeit zurückdrehen.

• Wir geben auch unserem Partner immer wieder die Zeit und Gelegenheit, damit er seinen persönlichen Kontakt zu unseren eigenen Eltern ohne unsere Anwesenheit aufbauen kann. Die Solidarität unter Frauen kann eine starke Kraft und eine gute Basis für gegenseitiges Verständnis sein. Allein der Versuch bzw. das Angebot, sich Zeit zu nehmen, um gemeinsam mit seiner Schwiegermutter etwas zu unternehmen, kann Wunder bewirken. Fragen wir doch unseren Partner über die Vorlieben der Schwiegermutter aus.

• Jede Schwiegermutter belehrt ihre Schwiegertochter gern über die Lieblingsgerichte ihres Sohnes. An dieser Stelle sind geduldiges Zuhören und verständiges Lächeln angesagt, um gleich doppelt zu punkten: bei der Schwiegermutter und beim Partner.

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, eine gute Beziehung zur faktisch wichtigsten Frau im Leben eines Mannes aufzubauen. Ganz besonders wichtig ist das, wenn man Kinder hat, die wir nicht in einen offenen Konflikt mit der Oma laufen lassen wollen. Im Übrigen trennen uns ja nur ein paar Jahre von der Lebenssituation, dass wir selbst Schwiegereltern sein werden.

Bildquelle: Salih Ucar / pixelio.de