Keine Panik beim Anflug von Wespen!
Jedes Jahr zur Zeit der Obsternte belagern Wespen unseren Garten. Sie machen sich nicht nur über Äpfel, Pflaumen und Birnen, sondern auch über den Kuchen auf unserer Kaffeetafel und über Gegrilltes her. Beissen wir aus Versehen in eines dieser Lebensmittel hinein oder reagieren wir hektisch, um die Wespe zu verscheuchen, riskieren wir einen schmerzhaften Stich. Der kann unter Umständen lebensgefährlich sein. Insbesondere Allergiker sollten im Spätsommer beim Aufenthalt im Freien vorsichtig sein.
Symptome des Wespenstichs normalerweise nach wenigen Tagen abgeklungen
Wohl jeder kennt das unangenehme Gefühl auf der Haut, das rund um die Einstichstelle des Wespenstachels entsteht. Dieser verbleibt übrigens nach dem Stechen, anders als bei Bienen, an der Wespe. Das bedeutet, dass ein einziges Tier unzählige Male pieken kann. Die meisten Menschen reagieren auf das Gift der Wespen mit Hautrötungen, leichten Schwellungen, die sich erwärmen und mit Schmerzen. Doch wird der Wespenstich umgehend gekühlt oder mit einer Zwiebelauflage versorgt, klingen die Symptome relativ rasch ab. Bereits nach ein paar Tagen ist vom Wespenstich nichts mehr zu spüren.
Vorsicht beim Wespenstich in der Halsgegend oder im Rachenraum
Gefährlicher wird es, wenn die Wespe versehentlich in den Mund gelangt und im Rachenraum sticht. Dann kann die Schwellung zu Luftnot führen. Dasselbe ist möglich, wenn das Insekt sein Gift rund um den Hals abgibt. Ein solcher Zustand kann lebensbedrohlich sein. Deswegen sollte bei einem Wespenstich im Halsbereich und Rachen umgehend der Arzt aufgesucht werden beziehungsweise je nach Befinden der Notarzt informiert werden. Dieser leitet dann entsprechende Gegenmassnahmen ein. Bis zum Eintreffen ist die Einstichstelle äußerlich zu kühlen, beispielsweise durch das Lutschen von Eiswürfeln.
Allergiker sollten Notfall-Set bei der Hand haben
Wer einmal allergisch auf einen Wespenstich reagiert hat, sollte künftig immer ein Notfall-Set zur Hand haben. Dieses muss nach dem nächsten Stich umgehend zum Einsatz kommen. Ansonsten kann es passieren, dass der Organismus mit einem allergischen Schock reagiert. Er sendet in einem solchen Übermass den Botenstoff Histamin aus, dass sich die Blutgefässe extrem erweitern. Dies führt zu einem starken Blutdruckabfall, der einen Kreislaufzusammenbruch verursachen kann. Das Notfall-Set enthält eine Fertigspritze mit Adrenalin. Dieser Wirkstoff ist in der Lage, die erweiterten Blutgefässe wieder zu verengen. Als abschwellendes Mittel kommt ein Antihistaminikum zum Einsatz. Es wirkt der überschiessenden Reaktion des Immunsystems entgegen. Als weiteres Notfall-Mittel kann Kortison verabreicht werden. Bereits vor dem Notfall macht es Sinn, sich über die Anwendung des Sets zu informieren und nahe stehende Personen in dieses Thema einzuweihen.
Immuntherapie möglich
Allergologen behandeln eine Allergie gegen Wespenstiche mit einer spezifischen Immuntherapie. Dabei erhält der Betroffene innerhalb eines Zeitraums von mindestens drei Jahren das Gift der Wespe in kleinsten Dosierungen verabreicht, die nach und nach leicht ansteigen. Dies soll bewirken, dass sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnt. In den meisten Fällen gelingt dem Organismus die Anpassung. Nur etwa fünf Prozent der Patienten reagieren weiterhin empfindlich auf Wespenstiche.
Vorsorge im eigenen Zuhause treffen
Wer sich vor Wespenstichen schützen möchte, kann zu Hause präventive Schutzmassnahmen treffen. So sollten Obst sowie Lebensmittel, die Wespen anlocken, nie offen in der Wohnung herumliegen. Insektenschutzgitter halten Wespen zusätzlich davon ab, durch Fenster und Terrassentüren in die Wohnung zu dringen. Gläser mit Getränken sollten im Freien stets abgedeckt werden. Über Kuchen und andere Speisen können Hauben gestülpt werden. Wespenfallen, bei denen es sich um mit Lockmitteln gefüllte Flaschen handelt, können Wespen zwar vom Tisch fern halten. Allerdings ziehen sie aus der Nachbarschaft noch mehr Wespen an. Ihr Einsatz muss daher abgewägt werden. Beim Anflug einer Wespe darf niemals hektisch reagiert werden. Auch das Wegpusten ist nicht zu empfehlen. Aufpassen sollten Eltern, dass ihre Kinder nicht auf die Wespe schlagen. Haustierbesitzer müssen ihre Hunde und Katzen vom Wespenfangen abhalten.
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