Wege zu einem erholsamen Schlaf

am . Veröffentlicht in Körper

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Wie wichtig ein erholsamer Schlaf ist, haben wir schon längst begriffen. Nicht umsonst besteht eine der wirksamsten Foltermethoden im permanenten Schlafentzug. Vor Kurzem haben Wissenschaftler einen weiteren Nachweis für den direkten Zusammenhang zwischen Gesundheit und ausreichendem Schlaf veröffentlicht. Ein Ergebnis daraus war: Wer regelmässig weniger als 6 Stunden schläft, trägt rein statistisch ein vierfaches Risiko sich zu erkälten. Eine Erklärung dafür ist, dass durch Schlafmangel unser Immunsystem geschwächt wird mit der Folge, dass wir signifikant anfälliger werden für alle Arten von Viren und Bakterien. Ebenso wurde ein klarer Zusammenhang zwischen ausreichendem Schlaf und dem psychischen Wohlbefinden festgestellt. Das mag plausibel sein, be- und verarbeiten wir doch unsere Tagesprobleme und Sorgen jeden Tag auch und gerade im Schlaf. Dieser so profan anmutende Spruch: "Darüber muss ich erst mal eine Nacht schlafen", enthält mehr Weisheit, als wir vielleicht denken. In der Tat versucht unser Gehirn, man darf das auch als unser Unterbewusstsein bezeichnen, im Schlaf alle (aktuellen) Informationen zu bearbeiten und nach optimalen Lösungen zu suchen. Wer also tagsüber fit und belastbar sein möchte, muss sich im Schlaf gut erholen. Nun haben aber sehr viele Menschen so ihre Probleme mit dem Schlaf. Diese einfach nur mit einer ausreichenden Zahl starker Schlaftabletten zu erledigen, kann eine erfolgreiche Massnahme für ein paar Tage sein. Auf Dauer ergeben sich aber sehr gesundheitsschädliche Abhängigkeiten, die das ursprüngliche Problem nur vervielfacht. Es gibt einfache und effektive Wege, sich täglich einen guten und geruhsamen Schlaf zuzuführen.

 

Bestimmte Rituale leiten Schlaf ein

Da wir Menschen Gewohnheitstiere sind, brauchen und lieben wir regelmässige Abläufe. Routine hilft uns dabei, viele Prozesse automatisch ablaufen zu lassen und nichts Wichtiges wie z. B. das Zähneputzen zu vergessen.

Gleiche Zeiten

Wer jeden Tag in etwa zur gleichen Zeit schlafen geht, wird schon nach ein paar Wochen sozusagen automatisch müde, wenn es so weit ist (Stichwort: innere Uhr).

Sauerstoffmangel

Das Schlafzimmer muss vor dem Schlafengehen gut gelüftet werden. Eine mangelhafte Sauerstoffversorgung versucht das Herz, mit einem höheren Puls auszugleichen. In der Folge werden wir dann mitten in der Nacht wach.

Temperatur

Die Zimmertemperatur sollte beim Schlafen nicht deutlich über 18 °C liegen. Aber auch nicht viel tiefer, denn frierend lässt es sich auch nicht gut schlafen. Die Bettdecke passen wir der Jahreszeit so an, dass wir beim Schlafen nicht schwitzen müssen. Sehr gut geeignete Bettwäsche aus Naturstoffen ist z. B. Feinbiber im Winter oder Mako-Satin im Sommer.

Die letzte Mahlzeit

Mindestens 4 Stunden sollten seit der letzten Mahlzeit vergangen sein, bis wir zu Bett gehen. Ein Magen, der "alle Hände voll zu tun hat", lässt uns nicht gut bzw. gar nicht schlafen. Die Umkehrung dieser Aussage machen sich viele Menschen zunutze, die gern abnehmen möchten. Bevor sie am Abend doch noch mal so richtig hungrig werden und ggf. in Sünde verfallen, gehen sie einfach schnell schlafen. Bei Manchen klappt das ganz gut, bei manchen aber auch nicht.

Bewegung

Wer kurz vor dem Schlafen anstrengenden Sport treibt, peitscht seinen Kreislauf erst mal auf Hochtouren. Davon wieder herunterzukommen, dauert eine ordentliche Zeit. Ein längerer, ruhiger Abendspaziergang an frischer Luft, bei dem die Gedanken den Tag noch einmal Revue passieren lassen und bewerten, ist dagegen eine ausgesprochene Einschlafhilfe.

Reizüberflutung

Stundenlanges Fernsehen am späten Abend überflutet uns mit Reizen, die unser Nervensystem nicht zur Ruhe kommen lassen. Dies gilt insbesondere auch für das Internet mit seinen ständig flippenden Werbebannern und aufpoppenden Java-Applikationen, die geradezu die Psyche angreifen, eine erklärte Absicht der Werbebranche. Also, lieber vor dem Schlafen ein gutes Buch lesen, genau so, wie in den guten alten Zeiten eben.

Streitgespräche

Was sich leider nicht immer vermeiden, aber in gewissem Rahmen doch selbst steuern lässt, das sind belastende Gespräche oder Diskussionen, ggf. auch am Telefon (Skype) mit dem Partner, den Eltern oder den Kindern. Das kann schnell mal ausarten zu einem richtigen Streit, und danach wälzt man sich dann im Bett hin und her mit all den tollen Argumenten, die man doch noch so gern angebracht hätte, und die Gedanken kreisen so die ganze Nacht immer wieder um denselben Punkt, nicht auszuhalten.

Gassi gehen

Gesegnet ist jener, der einen Hund zum Freund hat, denn der Hundebesitzer ist quasi zum gesunden Abendspaziergang gezwungen.

Beruhigungstee

Ohne Bedenken kann man es sich zur Gewohnheit machen, am Abend vor dem Schlafen einen (beliebigen) Beruhigungstee zu trinken. Zu bedenken ist dabei aber, dass der Schlaf dann schon mal wegen Harndrangs unterbrochen werden kann.

Planungen für morgen

Vor dem Einschlafen noch mal eben schnell den nächsten Tag durchzuplanen, ist eine ganz schlechte Idee. Hierbei kann man sich ganz schnell in ein lang anhaltendes Grübeln verzetteln. Scarlett O’Hara sagte in Margaret Mitchells Roman "Vom Winde verweht": "Ich denke morgen darüber nach". Und in der Tat: Unser Unterbewusstsein bearbeitet sowieso jedes Problem sehr viel besser, wenn wir aufhören, darüber nachzudenken.

Gerade für eine Frau ist es sehr wichtig, einmal am Abend etwas Zeit ganz allein für sich zu haben. Daher gewöhnen wir unsere Kinder daran, zu ganz bestimmten Zeiten zu Bett zu gehen. Eine Absprache mit dem Partner ist ebenfalls in der Sache sehr hilfreich. Freiraum für die Frau steht ganz und gar nicht im Widerstreit zu den so wichtigen gemeinsamen Aktivitäten.

Bildquelle: Pixabay.com