Über Bauchstraffung nachdenken

am . Veröffentlicht in Körper

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Die Zeit kennt kein Erbarmen und wischt die Jugend weg im Nu. Jugend, sie ist unter anderem gekennzeichnet von glatter Haut mit hoher Dynamik, das heisst, ein junger Mensch kann sich auch mal ordentlich Winterspeck zulegen. Geht er dann im Sommer wieder viel Schwimmen und Laufen, verliert er zusehends an Gewicht, und seine Haut schmiegt sich formschön den neuen Konturen des Sixpacks an, das gilt für junge Männer und für junge Frauen.

Aber etwas ungerecht ist es schon, dass viele Frauen für ihre Schwangerschaft und die Geburt ihres Kindes, die schmerzhaft genug ist, einen hohen Preis zahlen müssen mit Blick auf ihre Figur. Abdominoplastik ist der Fachbegriff für einen chirurgischen Eingriff, den viele Frauen für die postnatale Straffung ihres Bauches durchführen lassen. Diese Operation wird aber oftmals auch leichtfertig dem Arzt abverlangt. Wir möchten hiermit etwas für das Thema sensibilisieren und Vor- und Nachteile derartiger Massnahmen ins rechte Licht rücken.

 

Wenn wir über eine Bauchstraffung nachdenken

 

Es gibt in der Tat viele Situationen, in denen eine Bauchstraffung in Betracht gezogen werden sollte. Wenn sich beispielsweise nach der vierten Schwangerschaft oder nach starkem Gewichtsverlust deutliche Hautlappen im Bauchbereich in hässliche Falten legen und sich auch nach geduldigem Abwarten nicht mehr von selbst zurückbilden, dann sind offensichtlich dynamische Belastungsgrenzen der Haut "gesprengt" worden. 


Wir weisen aber an dieser Stelle extra darauf hin, dass unsere Haut auch langfristige dynamische Prozesse durchläuft, sodass man auch noch nach Jahren mit einer natürlichen Verbesserung der Situation rechnen kann. Im Übrigen sollten schwangere Frauen oder jene, die eine Schwangerschaft planen, auf keinen Fall eine Bauchstraffung vornehmen lassen. Jeder Arzt, der sein Handwerk versteht, würde in diesen Fällen auch dringend davon abraten. 

 

Wie läuft eine Bauchstraffung ab?

 

Das Ziel der Massnahme ist in den meisten Fällen zugleich eine Straffung der Bauchhaut sowie auch der Bauchmuskeln, wodurch im Ergebnis der Bauch schlanker und flacher aussieht. Im Zuge dieser Operation wird auch gleich Fettgewebe mit entfernt. Das kann in Einzelfällen zur Folge haben, dass der Bauchnabel danach eine etwas andere Position haben kann. Bei dieser Operation können auch gezielt Narben am Unterbauch, die zum Beispiel durch einen früheren Kaiserschnitt erworben worden sind, weitestgehend entfernt werden und auch Bauchwandbrüche können verschlossen werden. 

 

Übergewicht nach einer Schwangerschaft

 

Die erste Massnahme gegen Übergewicht muss immer und ganz gezielt eine gesunde, fettarme, zuckerfreie, vitamin- und mineralstoffreiche (ausgewogene) Ernährung sein, die wir mit regelmässigen sportlichen Aktivitäten, bei denen wir auch so richtig ins Schwitzen kommen, ergänzen. Das erfordert tatsächlich ein hohes Mass an Selbstdisziplin. Die Ursachen für Fettleibigkeit liegen allerdings auch manchmal in den Genen, die Veranlagung zu Diabetes sei hierbei erwähnt. Im Zuge dessen kommt es dann zu resistenten Fettansammlungen gerade im Bereich des Ober- oder Unterbauches oder auch an den Oberschenkeln. Egal wie hart dann dagegen antrainiert wird, das Gesicht mag schmaler und die Ärmchen dünner werden, aber die Problemzonen bleiben erbarmungslos bestehen. 


Schwangerschaften und Übergewicht verursachen eine Überdehnung des Hautweichteilmantels insbesondere im Bereich des Bauches. In der Folge bilden sich "Striae", das sind die sogenannten Schwangerschaftsstreifen. Die natürliche Dynamik der Haut wurde überreizt, in der Physik würde man hier von der Überschreitung der "Bruchgrenze" sprechen. Daher ist dann eine vollständige Rückbildung in die alte Form nicht mehr möglich.

 

Wann sollten wir von einer Bauchstraffung absehen?

 

Wir sollten die Elastizität unserer Bauchhaut auch nicht unterschätzen und ihr auf jeden Fall eine Chance zur eigenen Regeneration geben. Wenn das wirklich nicht gelingen will, könnte auch anstatt einer Bauchdeckenstraffung eine "Liposuktion", das ist eine Fettabsaugung, besser geeignet sein. Um diese Frage zu klären, sind im Vorfeld intensive Gespräche mit dem Arzt erforderlich. 


Wenn eine ausgeprägte Dickleibigkeit vorliegt, muss sogar eine Fettabsaugung vor der Bauchstraffung vorgenommen werden. Allerdings sind beide Massnahmen nur dann sinnvoll, wenn der Patient gemeinsam mit seinem Arzt einen Weg gefunden hat, die Dickleibigkeit nachhaltig zu bekämpfen, denn ansonsten bilden sich die Fettzellen sehr schnell wieder neu, und der Patient hat nichts gewonnen.

 

Bildquelle: nimkenja / pixelio.de