Sauna versus Hamam

am . Veröffentlicht in Körper

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 Am 1. März ist der meteorologische Frühlingsbeginn auf der Nordhalbkugel unserer Erde, somit auch in der Schweiz. Den Pflanzen ist ein definiertes Datum vollkommen egal, denn sie entscheiden eigenwillig selbst, wann wohl im aktuellen Jahr Frühlingsanfang ist, manche haben sich schon längst hübsch gemacht. Aber auch für uns Menschen ist es höchste Zeit, dass wir für unsere Gesundheit, für die Figur und auch der Haut etwas Gutes tun. Nutzen wir doch die letzten ungemütlichen Tage für den Besuch einer Sauna. Wenngleich sich auch die klassische finnische Sauna und das türkische Dampfbad sehr stark unterscheiden, bieten sie doch beide ein ähnlich angenehmes, entschlackendes und insgesamt gesundes Ergebnis für unseren Körper.

Der finnische Exportschlager schlechthin

Die finnische Sauna zeichnet sich aus durch relativ hohe Raumtemperaturen zwischen 80 und 100 Grad bei nur ca. 15 % Luftfeuchtigkeit. Damit erreicht sie eine durchaus wahrnehmbare Wirkung bezüglich der Gewichtsabnahme. Die Hitze ist in der Tat eine gewisse Belastung für den Kreislauf, also eine körperliche Anstrengung, die sich unmittelbar aus der Durchblutungsförderung ergibt. Damit einher geht direkt eine Stimulierung des Immunsystems. Die Sauna ist eine besondere Herausforderung für die Mechanismen der Wärmeregulierung des Körpers. Trotz der hohen Aussentemperatur steigt die Körpertemperatur im Kern nur unwesentlich an. Das erreicht der Körper dadurch, dass er gegen den Temperaturgradienten Wärme nach aussen abführen muss. Dazu pumpt das Herz viel Blut in die deutlich geweiteten Gefässe der Peripherie des Körpers. Das starke Schwitzen hat den physikalischen Sinn, dass uns die Schweisstropfen zum Verdunsten Wärme abnehmen.

Der kalte Guss danach bewirkt das Gegenteil. Dadurch ziehen sich die Gefässe zusammen, und ein Teil des Blutes verzieht sich wieder ins Innere des Körpers. Dieser Strömungsvorgang trainiert geradezu die Gefässwände und lässt keinen Raum für Ablagerungen. Natürlich profitieren auch die Haut und die Schleimhäute der Atemwege von der besseren Durchblutung mit zusätzlichen Nährstoffen und Sauerstoff. Gleichzeitig wird das Immunsystem mobilisiert, alles in allem hat die Sauna eine verjüngende Wirkung.

Zu Beginn betritt man die Sauna möglichst mit einigermassen leerem Magen trocken, damit die Haut gut schwitzen kann. Nach dem ersten Saunagang von ca. 10 Minuten erfolgt die Abkühlung z. B. in kühler Winterluft oder unter der kalten Dusche. Ein zweiter gleichartiger Saunagang schliesst sich an. Dann gönnen wir unserem Körper Ruhe und Flüssigkeit, von der wir bei jedem Saunagang ungefähr 1/2 Liter verlieren. 

Kranke Menschen und schwangere Frauen sollten vor dem Besuch einer Sauna ihren Arzt zurate ziehen. 

Hamam ist Wellness für Körper und Seele

Wer eine klassische finnische Sauna nicht so gut verträgt, dem sei empfohlen, es mal in einem Hamam zu versuchen, denn dort steht anstrengendes Schwitzen ganz und gar nicht im Vordergrund. Im türkischen Badehaus herrschen Temperaturen von 40 bis 60 °C, allerdings verzeichnen wir hier eine hohe Luftfeuchtigkeit nahe 100 Prozent. 

Im Mittelpunkt steht hier eine intensive Wasch- und Massageprozedur. Wenn der "Tellak" im Hamam seinen Job gut macht, stellt sich schnell ein angenehmes Gefühl der Erholung ein. Der Tellak ist eine Art Bademeister mit einer speziellen Ausbildung, die es ihm ermöglicht, die Gäste mit Einseifungen, Körperpeelings und Massagen zu verwöhnen. Zwischendurch werden die Gäste immer mal wieder mit Wasser übergossen, was den Kreislauf gut anregt. Es ist gerade der ständige Wechsel zwischen den unterschiedlich temperierten Wassergüssen und den belebenden Massagen, der zugleich zur Belebung und zu tiefer Entspannung für Körper und Geist führt. 

Der Besuch der türkischen Sauna hat einen recht festgelegten Ablauf, er dauert ungefähr 2 bis 3 Stunden. Aber auch hier beginnt alles mit Schwitzen auf einem sehr warmen Stein (ca. 20 Minuten lang). Danach darf die Haut ein Peeling mittels eines festen Handschuhs aus Ziegenhaar geniessen. Der nächste Schritt ist eine leichte Seifenschaum-Massage, die direkt in eine Ölmassage übergeht, die aber mit Durchkneten und Dehnungen verbunden wird.

Die wesentlichen Elemente beim Hamam sind:

  • Die Blutgefässe werden durch angenehme Wärme erweitert. Dadurch zirkuliert das Blut schneller. Alle Zellen werden besser mit Sauerstoff versorgt. Die Alterung der Haut wird verzögert.
  • Der warme Dampf öffnet die Hautporen. Das Schwitzen und die Waschungen bewirken einen verbesserten Transport von Talg, Schlacken und anderen Abfallprodukten des Stoffwechsels durch die Haut nach aussen. Die Nieren sind entlastet, der Körper wird entgiftet.
  • Es handelt sich um eine wirkliche Tiefenreinigung der Haut mit der Folge, dass die meisten Hautunreinheiten wie z. B. Pickel oder Mitesser vollständig verschwinden.

Bildquelle: Espressolia / Pixelio.de