Hungern für die Figur ist keine Lösung

am . Veröffentlicht in Körper

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Hungern fuer die Figur

Frauen geizen nicht mit Selbstkritik. Ist es nicht auch bei Ihnen so, dass Sie jedes Mal, wenn Sie sich im Spiegel betrachten an der ein oder anderen Stelle Ihres Körpers Optimierungsbedarf sehen? Fast jede Frau ist nicht zufrieden mit ihrem Aussehen und wünscht sich einen strafferen Bauch, einen flacheren Hintern oder schlankere Oberschenkel. Das trübt die Stimmung - und lässt die Umsätze der Diätindustrie steigen.

Hungern für die Schönheit?

Doch warum wollen Frauen eigentlich um jeden Preis schlank sein? Die Antwort ist ebenso einfach wie betrüblich: Frauen wollen schlank sein, weil schlanke Frauen als schön, sexy und attraktiv gelten. Es wird suggeriert, dass dünne Menschen erfolgreicher sind und eine höhere Lebensqualität haben. Da können auch Kampagnen wenig ausrichten, die Frauen ermutigen wollen zu ihren Kurven zu stehen. In jeder Zeitschrift und in zahlreichen Werbeformaten wird die einfache Formel verbreitet dünn = schön. Direkt nach dem Artikel über „pfundige Damen“ folgt in den meisten Magazinen das „Diät-Special“.

Das kann ziemlich frustrierend sein und führt dazu, dass zahlreiche Frauen zu drastischen Mitteln greifen. Sie beginnen für die Schönheit zu hungern, probieren es mit Heilfasten, Diät-Drinks oder nehmen Nahrungszusätze ein. Bei den meisten Frauen stellt sich zunächst ein Erfolg ein - und später dann der Heisshunger. Das Problem besteht darin, dass der Körper jeden Tag ausreichend ernährt werden möchte. Bei einer einseitigen Ernährung glaubt der Körper evolutionsbedingt, dass eine Hungersnot begonnen hat. Als Reaktion darauf reduziert er seine Stoffwechseltätigkeit, um an seinen Reserven festzuhalten. Das führt dazu, dass die Nahrung immer weiter reduziert werden müsste, um noch mehr abzunehmen. Am Ende essen Frauen dann nur noch einen Apfel oder ein Zwieback am Tag.

Das klingt extrem? Das ist es auch. Extrem gefährlich.

Denn eine Essstörung ist eine ernst zu nehmende Erkrankung und hat mit Gesundheit und kontrollierter, abwechslungsreicher Ernährung nichts mehr zu tun. Der Übergang zwischen gesunder Gewichtsreduktion und einer Suchterkrankung ist fliessend. Eine Mangelernährung schwächt den Körper, führt zu Haarausfall, Stimmungsschwankungen und einer angeschlagenen Gesundheit. Nicht umsonst spricht man von Magersucht und nicht nur von einer Magerkrankheit. Jede Suchterkrankung hat einen psychischen Hintergrund und kann in der Regel nur mit professioneller Hilfe therapiert werden. Wer einmal Magersüchtigen war, kann jederzeit einen Rückfall erleiden.

Wenn Sie wirklich etwas für sich tun möchten, sollten Sie auf die wirklichen Bedürfnisse Ihres Körpers hören. Seien Sie gut zu ihm, denn Sie haben nun einmal nur diesen einen. Ihr Körper wünscht sich nicht, dass Sie ihn aushungern. Er wünscht sich eine gesunde, abwechslungsreiche und ausreichende Ernährung in Kombination mit Bewegung. Ein Anhaltspunkt für ein gesundes Gewicht kann der Body-Mass-Index sein, der mithilfe von Grösse und Körpergewicht ausgerechnet wird. Dieser sollte bei Frauen zwischen 19 und 25 liegen. Bei einem Wert unter 19 sind Sie untergewichtig, ist er grösser von 25 spricht man von Übergewicht. Letztendlich handelt es sich bei diesem Wert aber nur um eine Zahl, die nichts über die eigene Lebensqualität aussagt. Sonst gäbe es keine Frau, die sich bei einem Gewicht von 50 Kilogramm bei einer Grösse von 1,70 m noch zu dick findet.

Schön oder einzigartig?

Der einzige Weg aus dieser Problematik ist ein positives Selbstbild. Schützen Sie sich vor negativen Einflüssen, die Ihnen einreden, Sie müssten hungern und Gewicht verlieren, um akzeptiert zu sein. Individualität ist sehr viel wertvoller als Konformität. Sie haben nicht nur einen Körper, sondern auch Herz und Verstand, eigene Normen und Werte und eine persönliche Lebensgeschichte. Nicht umsonst heisst es: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Betrachten Sie sich daher nicht immer nur kritisch im Spiegel, sondern zur Abwechslung mal mit Wohlwollen und Wertschätzung. 

Bildquelle: RainerSturm / pixelio.de