Topinambur

am . Veröffentlicht in Ernährung

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Die Tage werden endlich länger, und man sieht das Licht am Ende des (Winter)Tunnels. Die Glücklichen, die einen Garten haben, machen sich langsam Gedanken darüber, was in diesem Jahr wieder wachsen und gedeihen soll. Wir möchten heute eine besondere Pflanze vorstellen, die nicht nur mit ihrer prallgelben Blüte Freude schenkt, sondern zugleich eine interessante Erweiterung der Speisekarte darstellt. Diese wilde Schönheit, die aus der Ferne kommt, und dennoch schon längst bei uns heimisch geworden ist, braucht wenig Pflege und stellt keine Ansprüche. Viele werden überrascht sein, dass man sie auch essen kann.

Wie die Sonnenblume gehört die (oder der) Topinambur zur Familie der Korbblütler. Ihre Wurzelknolle ist ebenso essbar wie die Kartoffel. Der Name hat zu tun mit dem indianischen Volk der "Tupinambá", deren Verbreitungsgebiet vornehmlich in der Region von Mexiko lag. Von hier aus drang der Topinambur immer weiter nach Nordamerika vor.

Aber anders als die Kartoffel sind die Topinamburknollen winterfest, manche nennen sie daher auch die "Ewigkeitskartoffel". Ihnen entspriessen recht schöne gelbe Blüten, die imposante Höhen bis zu 3 m erreichen können. Im Winter sterben die Stängel und Blüten ab, um im nächsten Frühling wieder mit neuer Kraft auszutreiben.

 

Die günstigste Anbauzeit

Wer Topinambur neu anpflanzen möchte, sollte dazu die Zeit von Februar bis April und einen Pflanzabstand zwischen 30 und 40 cm in der Reihe wählen. Der Abstand der Reihen kann 60 bis 80 cm betragen. Die Knollen drückt man an ungefähr 10 bis 12 cm tief in die Erde ein, d. h., die Anbautechnik ähnelt schon sehr dem Setzen von Kartoffeln. Wichtig ist, dass der Boden frostfrei ist, ansonsten kann die Topinambur sogar ganzjährig angepflanzt werden.

 

Was ist bei der Standortwahl zu beachten?

Der Topinambur überstreicht gleich mehrere Klimazonen, er kann in nördlichen Regionen Tundra wachsen, und er fühlt sich auch bis in tropische Regionen wohl. Dabei wächst er bevorzugt an vollsonnigen Standorten, wobei die Pflanze auch mit nährstoffarmen Böden auskommt. Etwas sandige, aufgelockerte Erde mit pH-Werten zwischen 6,0 und 7,5 ist für die Topinambur optimal. Bei Staunässe reagiert die Pflanze schnell mit Fäulnis. Dennoch hat sie einen hohen Wasserbedarf. Nährstoffarmen Böden darf man etwas Dünger zuführen, um den Ertrag an Knollen zu verbessern.

 

Die Ausbreitung begrenzen

Es entstehen gerade im nahrhaften Boden schnell viele kleine Tochterknollen, daher sollte man an der Grundstücksgrenze über eine Wurzelsperre nachdenken, sonst ist möglicherweise Ärger mit dem Nachbarn vorprogrammiert. Der Topinambur neigt in der Tat etwas zum Wuchern und kann andere Gartenpflanzen arg belästigen und unterdrücken. Regelmässiges und kontrolliertes Ausgraben kann daher sehr hilfreich sein. Wer dafür keine Zeit oder nicht die Kraft hat, sollte die Topinambur lieber in einem Pflanzkübel wachsen lassen.

 

Ernten und lagern

Die Knollen können das ganze Jahr über geerntet werden, wobei aber die beste Erntezeit eher im Herbst ist, dann sind die Knollen gross und reif. Wenn die Böden im Sommer trockener sind, können die Knollen schon mal etwas schrumpelig in Erscheinung treten. Ihr Geschmack ähnelt leicht der Artischocke und ist zuweilen etwas süsslich. Wenn man die Blüten abschneidet, bleibt mehr Energie in den Knollen, d. h., der Ertrag wird etwas besser. Beim Ernten sollte man wenigstens zwei Knollen in der Erde belassen, sie bilden dann den Grundstock für neues Wachstum im nächsten Jahr.

Gelagert werden die Knollen ähnlich wie Kartoffeln ungewaschen im dunklen Keller trocken und kühl. Ist eine längere Lagerungszeit (bis 3 Monate) vorgesehen, hat sich trockener Feinsand, mit dem die Knollen auch einige Zentimeter überdeckt werden sollen, als sehr praktikabel herausgestellt. Bitte die langen dünnen Wurzeln dabei nicht entfernen.

 

Zubereitung

Wegen ihres Geschmacks wird die Topinambur auch gern mal als Erdartischocke bezeichnet. Sie ist wirklich vielseitig einsetzbar und kann als Hauptspeise, Suppe oder leckerer Salat zubereitet werden, d. h., wir können sie roh oder gekocht verspeisen. Wenn die Knolle aus dem eigenen Garten oder aus dem Bioanbau kommt, sollte die Topinambur nicht geschält werden, denn die wertvollen Inhaltsstoffe befinden sich direkt unter der Schale. Es reicht völlig aus, die Knolle mit einer Gemüsebürste unter Wasser zu putzen. Wir empfehlen, anfangs erst mal nur eine oder zwei Knollen pro Tag zu essen, weil ihr relativ hoher Inulingehalt zu Blähungen führen kann. Wenn der Körper sich dann an die Knolle gewöhnt hat, braucht man nicht mehr vorsichtig sein.

Bildquelle: Akuptsova / pixabay.com