Milch - Gut für Körper und Geist?

am . Veröffentlicht in Ernährung

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Milch Gesundheit

Ein Glas Milch am Tag fördert die Gesundheit und gehört zu einer ausgewogenen Ernährung, so heisst es. Seit Jahrtausenden findet sie sich auf den europäischen Speiseplänen, sei es in Form von Rohmilch, Käse oder Joghurt, zu deren Produktion Erzeugnisse von Kühen, Schafen und Ziegen genutzt werden. Kleopatra badete angeblich sogar in Milch, um ihre makellose Haut zu pflegen. Doch nicht jeder verträgt sie, und nicht jede Sorte ist gleich gut verträglich. Ist Milch also gut für Körper und Geist?

Das kann die Milch

Kuhmilch enthält viele Nährstoffe, die der Gesundheit dienen und sich in so hoher Konzentration in keinem anderen Lebensmittel finden. Der bekannteste davon ist Kalzium, das Osteoporose vorbeugt und Knochen sowie Zähne stark macht. Ernährungswissenschaftler raten zu 250 Millilitern am Tag. Diese decken bereits teilweise den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Kalziumbedarf von 1000 Milligramm ab, den Rest ergänzt man mit Joghurt und Hartkäse. Zudem enthält Kuhmilch die Vitamine A, B, D und E und ist ein zuverlässiger Eiweisslieferant.

Allerdings ist der Gesundheitsfaktor umstritten: Die Inhaltsstoffe können Allergien auslösen; 15% der Europäer vertragen keine Kuhmilch. Andere wiederum schwören auf ihren Anteil an einer gesunden Ernährung.

Unverträglichkeit und Allergien

Genetisch ist der Mensch nicht für Milchkonsum über das Säuglingsalter hinaus gemacht. Nach der Babyalter wird das Enzym zur Spaltung des Milchzuckers nicht mehr produziert, was zur Unverträglichkeit für dieses Lebensmittel führt. Obwohl sich die Gene in Europa weitgehend dem hohen Milchkonsum angepasst haben, leiden viele Menschen unter Milchunverträglichkeit und Allergien. Man beachte: Wer nur Kuhmilch nicht verträgt, könnte bei anderen Milchsorten Glück haben, wer jedoch grundsätzlich Probleme mit Laktose hat, sollte die Finger von Tiermilch lassen, denn diese enthält immer Laktose. Natürlich können Sie Milchprodukte schlichtweg von Ihrem Speiseplan streichen. Wer trotz Unverträglichkeit nicht auf Milch verzischen möchte, dem steht die Welt der Milchalternativen offen.

Unbekanntes Terrain

Ziegenmilch schmeckt süsser, aromatischer aber auch strenger als ihre Schwester aus dem Kuheuter, was daher rührt, dass sie Fremdgerüche schnell annimmt. Dennoch besticht Ziegenmilch durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen, Kalium, Kalzium, Zink, Natrium und Magnesium. Milchallergiker vertragen sie oft besser als Kuhmilch, wodurch sie der Gesundheit durchaus förderlich ist. Da sie keine Folsäure enthält, wird allerdings davon abgeraten, Säuglinge damit zu füttern. Ansonsten ist sie ein gesunder Baustein für eine gute Ernährung.

Schafmilch ist fetter als Kuhmilch, hat aber auch einen höheren Vitamingehalt. Da die inhaltliche Zusammensetzung der Kuhmilch ähnelt, werden Menschen, die Kuhmilch nicht vertragen, höchstwahrscheinlich auch mit Schafsmilch ihre Probleme haben. Für die Haut wirkt sie als Feuchtigkeitsspender jedoch wahre Wunder.

Stutenmilch bietet neben einem hohen Vitamingehalt besonders viel Kalzium, Eisen und Vitamin C. Zudem enthält sie deutlich weniger Keime als Kuhmilch. In ihrer Zusammensetzung ähnelt sie der menschlichen Muttermilch. Somit ist Stutenmilch ein wenig bekanntes und unterschätztes Lebensmittel.

Büffelmilch ist auf der Welt erstaunlich weit verbreitet. Sie ist sehr fett, stellt mit ihrem hohen Nährstoffgehalt die Kuhmilch jedoch in den Schatten. Ihr Cholesteringehalt ist deutlich niedriger, was der Gesundheit zugute kommt. Ausserdem stammt Büffelmilch nicht aus der Massentierhaltung. Ein Ranking über die gesündeste Milch würde das Büffelprodukt vermutlich anführen.

Es gibt auch pflanzliche Alternativen, wie z.B. Soja-, Hafer- oder Nussmilch. Sojamilch, bestehtend aus Soja und Wasser, wird wie Kuhmilch verwendet, enthält viel Eiweiss, ist jedoch kalorien- und fettärmer. Doch auch hier scheiden sich die Geister: Wie Kuhmilch kann Sojamilch Allergien auslösen; zudem enthält sie nicht von Natur aus Kalzium und Vitamine. Diese Stoffe werden den meisten Sojamilchsorten allerdings zugesetzt. Zudem eignet sich Sojamilch für Menschen mit einem hohen Cholesterinspiegel.

Trauen Sie sich

Welche Milch nun am Gesündesten ist, müssen Sie für sich entscheiden. Es kommt darauf an, welche Lebensmittel Sie vertragen und wie viel davon Sie zu sich nehmen. Allerdings lohnt es sich, über den Tellerrand des vertrauten Kuhmilchmeeres zu spähen und mit anderen Milchsorten und Pflanzenmilch zu experimentieren. Diese sind hierzulande weniger bekannt, warten jedoch mit überraschenden gesundheitsförderlichen Faktoren auf.

Bildquelle: artemation / pixabay.com