Kurkuma - das Gewürz des Lebens

am . Veröffentlicht in Ernährung

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

"Indischer Safran" ist in ganz Südasien schon seit vielen Jahrhunderten bekannt für seine wertvollen, entzündungshemmenden Eigenschaften. Heute ist die Erkenntnis hinzugekommen, dass Kurkuma auch ein wirksames Antioxidans ist. In der ayurvedischen Medizin wird die Gelbwurz im Sinne eines Heilmittels sogar schon seit Jahrtausenden eingesetzt. In der Schweiz ist Kurkuma aber vor allem (nur) als Gewürz bekannt.

 

Eine farbenfrohe Zauberknolle


Die südasiatische Kurkuma-Pflanze gehört zur Ingwer-Familie. Es gibt dort Regionen, wo ihre Wurzeln auch roh verzehrt oder ihre Blätter verwendet werden, aber in der Regel wird die Wurzel gekocht und anschliessend im Ofen getrocknet, um sie dann zu einem Pulver zu zermahlen. Das sich so ergebende gelbrote Pulver kann zu einer Farbe verarbeitet werden, die sich auch gut als Lebensmittelfarbstoff eignet, oder das Pulver wird direkt zum Würzen von Speisen verwendet. Curry zum Beispiel besteht zum grössten Teil aus Kurkuma. Wer sich unter dem Lebensmittelzusatz "E 100", das zur Farbintensivierung in Senf, Wurstwaren oder Margarine enthalten ist, bisher noch nichts vorstellen konnte, weiss nun, dass es sich dabei um Curcumin handelt. 

 

Über die Wirkungsweise der Kurkuma


Kurkuma veranlasst die Leber zur vermehrten Produktion von Gallensäure, die zur Aufschlüsselung und Verdauung der Nahrungsfette gebraucht wird. Im Ergebnis ist die Gelbwurz also sehr hilfreich bei Blähungen und Völlegefühl. Darüber hinaus reduziert Kurkuma die entzündlichen Prozesse auf Zellebene, die oftmals auch mit oxidativem Stress einhergehen. Beide Prozesse lösen die Entwicklung degenerativer Erkrankungen aus. Mit der Anregung der Durchblutung werden durch Kurkuma auch die Wundheilung positiv beeinflusst und die kognitiven Leistungen gestärkt. Die Fähigkeit zur Neutralisation freier Radikale macht Kurkuma zu einem Antioxidans. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gilt Kurkuma als eine den ganzen Körper bereinigende Pflanze. 

Kleiner Tipp: Zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit des schwer wasserlöslichen Curcumins darf etwas schwarzer Pfeffer beigemengt werden. 

 

Gesund durch sekundäre Pflanzenstoffe


Curcuminoide gehören zu den natürlichen Phenolen, die typische gelb-orange Farbe hat damit zu tun. Kurkuma enthält circa fünf Prozent Curcumin und ätherische Öle, die ebenfalls bis zu fünf Prozent ausmachen. Da es sich bei Curcumin um ein Polyphenol handelt, ist es zugleich auch ein pH-Indikator, das heisst, in alkalischem Milieu färbt es sich eher rot und in saurer Umgebung gelb. Dieses relativ starke Antioxidans hat eine antimutagene Wirkung. Wenn die Zellen nicht so leicht beliebig mutieren können, verringert sich die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Krebszellen. 

Die zwei anderen Curcuminoide, die in Kurkuma enthalten sind, heissen Desmethoxycurcumin und Bisdesmethoxycurcumin. Beide wirken den Ursachen von koronaren- oder chronischen- sowie Autoimmunerkrankungen entgegen, bilden damit eine Art (begrenzten) Ausgleich für schlechte Ernährung und begünstigen die Entgiftung des Körpers.

Ein anderer sekundärer Pflanzenstoff, der in Kurkuma enthalten ist, ist das 1,8-Cineol, das für seine schleimlösende und antiseptische Wirkung bekannt ist. Darüber hinaus erhöht es die Elastizität der Blutgefässe durch Absenkung des schlechten Cholesterins, verhindert also das Verkleben von Blutplättchen, das zu Thrombosen führen kann.

 

Deshalb ist Kurkuma eben mehr als nur ein Gewürz


Wir haben es hier mit einer echten Heilpflanze zu tun. Diese gelbe Wurzel nur als Gewürz und Farbstoff abzustempeln, wird der Sache nicht gerecht. Denn wer davon nur ab und zu ein paar Krümel zum Würzen verwendet, verzichtet unbewusst auf die diversen Heilwirkungen, die von Kurkuma ausgehen. In Asien waren Letztere von Anfang an von den Menschen erkannt und bewusst genutzt worden. Deshalb ist es dort auch heute noch üblich, Curcuma in recht grossen Mengen zu konsumieren. 

Damit sich Kurkuma zu Heilzwecken wirklich entfalten kann, braucht man eine tägliche Dosis von mindestens vier Gramm. Als Gewürz mag Kurkuma in ganz geringen Mengen durchaus interessant schmecken, aber ein Haufen von vier Gramm ist ziemlich bitter und weit entfernt von einem Genuss. Dieses kleine Problem lässt sich dadurch lösen, dass Kurkuma mehrmals täglich in kleinen Mengen ins Müsli, Dessert, in den (Obst)Salat usw. so integriert wird, dass es geschmacklich gerade noch nicht unangenehm auffällt. Hier darf sich jeder ganz individuell an seinen optimalen Umgang damit herantasten.

 

Bildquelle: SoFuego / pixabay.com