Gibt es artgerechte Pelze?

am . Veröffentlicht in Trends

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Artgerechte Pelze

Vor Jahren gab es einen Aufschrei in den Medien, bei Stars und Sternchen. Die Fakten, vor denen lange die Augen verschlossen wurden, sind offensichtlich geworden. Internationale Tierschutzverbände veröffentlichten Fotos von Nerzen, Füchsen und anderen Tieren, aus so genannten Pelzfarmen. Dadurch wurden die Zustände in den Farmen Publik gemacht und es kam zum Vorschein, dass Pelztiere oft unter noch schlimmeren Umständen gehalten werden, als die Tiere für unsere tägliche Nahrung. Die Tiere in den Farmen haben Krankheiten, offene, eiternde Wunden und siechen dahin, bis man ihnen das Fell über die Ohren zieht. Auch viele Deutsche Stars nahmen an Aktionen teil, die gegen das Tragen von Pelz gerichtet waren. Aktuell schickt die Fashion Industrie wieder Models mit Pelz auf die Laufstege. Ist Style und Aussehen ein Grund dafür andere Lebewesen leiden zu lassen, wenn es auch Alternativen gibt? Warum kein Imitat, das im Aussehen dem echten Pelz unverwechselbar ähnlich sieht? Gibt es den "Bio-Pelz"?

Sind doch nur Tiere!

Für viele, die kein Problem darin sehen, dass Tiere ihr ganzes Leben Schmerzen haben und Leiden, ist das Tragen von Fuchs, Waschbär und Co kein Problem. Ein Grossteil unserer Gesellschaft ist schliesslich rücksichtslos, sei es, wie wir mit der Umwelt umgehen, oder Tiere behandeln, die wir später essen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der das wovon wir Leben immer billiger wird. Manche eingeschweisste Wustpackung ist günstiger, als die Katzennahrung, im selben Supermarkt nur einige Ecken weiter. Wen die Bilder der Farmen, in denen man die Tiere in miserablen Situationen sieht, nicht komplett kalt lassen, sollte in sich gehen. Ein Umdenken ist möglich und nicht unbedingt mit höheren Kosten verbunden. Somit spart man, hat ein gutes Gewissen, aber keine Einschränkungen im Style.

Warum nicht künstliche Fashion?

Kunstfasern werden immer intelligenter. Früher war Wolle der Naturstoff, die uns angenehme Wärme schenkte, ohne, dass wir schwitzen mussten. Dafür waren die offenen Fasern verantwortlich. Durch moderne Technik, können Kunstfasern heute mindestens so viel, wie die natürlichen. Sei es, dass der Style das Aussehen optisch exakt nachempfunden werden könnennn, oder die Haptik, das Gefühl der Kleidung mit Echtpelz immer näher kommt. Das Tragen der künstlichen Replikate war früher ein NoGo, da diese als billige Kopie empfunden wurde. Doch der Trend bei moderner Fashion geht in eine Grüne Richtung. Stoffe werden immer Nachhaltiger und Umweltbewusster, auch die Giftstoffe verschwinden immer mehr aus der Kleidung. Der Pelz ist die letzte Bastion, die noch steht, aber langsam wackelt.

Grüne Alternativen?

In vielen Bereichen setzen sich die ÖKO-Label durch. In der Pelzindustrie gibt es das nicht. Wer unbedingt ein totes Tier über der Schulter hängen haben möchte, hat kaum Möglichkeiten der Kontrolle darauf, wo die Ware herkam und wo diese gefertigt wurde. Viele Anbieter werden mit einer nachhaltigen Aufzucht, doch ist dies meist nicht nachvollziehbar. Konfrontiert man die Grössen in der Mode damit, stösst man auf taube Ohren, schwammige Argumente und Ausreden.

Ein Beispiel: Das grüne Prinzip aus Berlin

In Berlin wurde ein Label gegründet, welches hoffentlich einen Mittelweg versprechen und halten kann: "Friendly Fur" bezieht Fuchsfelle aus Jagdbeständen. Füchse sind in grosser Zahl schlecht für die Wälder, daher ist die Zahl derer, die Jährlich von Förstern getötet wird, um andere Bestände zu schützen enorm. Friendly Fur kauft die Pelze der Tiere auf, die sonst nur vergraben oder im Wald verrottet wären. Eine Lücke, die niemandem wehtut, so die Firma selbst. Wer trotz der Bedenken und Angst mit an der Tierquälerei beschuldigt zu sein, nicht auf das Tier im Nacken verzichten möchte, sollte sich die Kollektion von Friendly Fur ansehen.

Bildquelle: Gaertringen / pixabay.com