Ein kleines Anti Aging Lexikon

Jede Frau möchte jung und frisch aussehen, dafür ist sie auch bereit, unbestimmte Summen in gute Pflegeprodukte zu investieren. Nun ist hierbei die Auswahl zuweilen etwas unüberschaubar. Daher möchten wir heute vornehmlich die zahlreichen Varianten der Anti Aging Cremes etwas genauer unter die Lupe nehmen, und zwar mit der Fragestellung: Was bringen sie, und wozu sind sie eigentlich gut?

Und noch eine Anmerkung zu Beginn: Die Verpackungen weisen die Inhaltsstoffe aus, zunächst die Basisstoffe für die Creme, weiter hinten folgen die zusätzlichen Wirkbestandteile. Daher finden wir oftmals gleich an erster Stelle "Aqua" oder "Wasser", denn die Mehrzahl die Cremes basieren auf einer Öl-Wasser-Emulsion. Diese Kombination bedeutet anschaulich, dass hier kleinste Öltröpfchen im Nanobereich homogen im Wasser schwimmen, und das ist zugleich auch ein Kriterium für eine gute Wirksamkeit der Creme.

Nachhaltige Befeuchtung der Haut

Es ist eine bekannte Tatsache, dass der Mangel an Feuchtigkeit auf der Gesichtsoberfläche zu Faltenbildung führt, die die Frau älter erscheinen lässt. Es geht also um einige, sehr wichtige Substanzen, die unserer Haut die notwendige Feuchtigkeit spendieren, wobei diese Liste gewiss nicht ganz vollständig ist.

• Glycerin ist ein altbekanntes Mittel, das schon seit vielen Jahrzehnten verwendet wird, um die Haut vor Austrocknung zu schützen

• Jojoba Öl müsste eigentlich Jojobawachs heissen, ist ein natürliches flüssiges Pflanzenwachs, das aus einer Pflanze namens Simmondsia chinensis gewonnen wird, und eine schützende Schicht auf unserer Haut ausbildet. Manchmal steht hier im Inhaltsverzeichnis "Oleilerucat", was bedeutet, dass dabei synthetisch hergestelltes Jojoba Öl als Ersatz verwendet wird.

• Hyaluronsäure gehört eher zu den "Neulingen", aber es ist eine wahrlich wirksame Komponente, die die Feuchtigkeit auf die Hautoberfläche sehr gut halten kann und damit die lästigen Falten glättet.

Wie funktioniert Hautglättung?

Wenn die Gesichtsoberfläche eine "Landschaft" bildet, sieht jede Frau sofort älter aus. Daher ist die Glättung der Haut eine der wichtigsten Aufgaben von Anti Aging Creme. Man kann zwischen zwei Gruppen von Inhaltstoffen unterscheiden: Die erste Gruppe sorgt für einen sofortigen, sichtbaren Effekt, und die zweite Gruppe ist eher auf einen langfristigen Effekt angelegt.

Aluminium Hydroxide, Zink Oxide, Titan Dioxide und Eisen Oxide sind die wichtigsten Repräsentanten der ersten Gruppe. Das sind mineralische Pigmente, die Licht gut reflektieren. Dabei ändern sie sogar die Richtung des Lichtstrahls, und solche "Lichtspiele" maskieren verräterische Gesichtsfalten. Diese Substanzen werden oft in Puder oder Lidschatten verwendet. Eine etwas andere Wirkungsweise haben Silikonöle, dazu gehören Dimethicone und Karbomer, die ebenfalls in der Kosmetik Branche intensiv genutzt werden. Silikon ist ein vielseitig einsetzbarer Stoff, es gibt kaum einen Bereich in unserem Leben, in dem dieser nicht verwendet wird. Gerade unser Gesicht erscheint bei dessen Anwendung jugendlich glatt, da sie wortwörtlich alle Unebenheiten auf unserer Gesichtshaut ausfüllen und sie so strahlend schön erscheinen lassen. Nach der Make-up-Entfernung geht dieser zauberhafte Effekt leider sofort verloren.

Die andere, auf einen langfristigen Effekt ausgelegte Gruppe ist in diesem Sinne interessanter für uns. AHA-Säuren (α-Hydroxycarbonsäuren) und PHA-Säuren (Polyhydroxyfettsäuren) tragen die abgestorbenen Zellen auf unserer Gesichtsoberfläche ab und stimulieren die Erneuerung der Hautschicht. AHA gehören zu den Fruchtsäuren und, wie der Name schon sagt, sind sie überwiegend in Früchten enthalten. PHA entstehen in der Natur durch Gärung von Zucker oder Fetten. Retinol, Retin-A oder Retinolsäure gehören zur Retinoidgruppe und helfen effektiv gegen tiefere Faltenbildung. Retinol (Vitamin A1) ist ein essenzielles, fettlösliches Vitamin.

Schutz gegen freie Radikale und Hautstimulation

Den Kampf gegen die schädlichen freien Radikale übernehmen die folgenden Inhaltsstoffe:

• Vitamin C (Acid, L-Ascorbit, Magnesium Askorbyl Phosphate) und Vitamin E (Alpfa-Tocopheryl Acetate)

• Alpfa-Lipon-Säure

• Coenzyme Q-10

• Fruit extract (aus Grüne Tee, Ingwer etc) Der Lauf der Zeit ist unaufhaltsam, denn die hormonellen Veränderungen treten unerbittlich ein, die Haut verliert ihre Elastizität, wirkt nicht mehr so straff. Aber es gibt zum Glück einige Substanzen, die den Alterungsprozess zumindest etwas verlangsamen können.

• Phytohormone ähneln in ihrer Struktur dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen. Diese Phytohormone werden aus Pflanzenölen wie Soja, Granatapfel oder Datteln gewonnen. • Phospholipide und Sphingolipide schützen uns vor vielen Zivilisationslastern wie Alkohol oder Stress.

• ATP (Adenosintriphosphat) ist eine Labsal für die Mitochondrien (Kraftwerke) in unseren Zellen.

Golden glow oder Goldstaub, der unserer Haut unvergleichliches Strahlen verspricht, oder Epidermal Growth Faktor, der die Hautzellen zur Erneuerung stimuliert, sind ganz aktuelle neue Substanzen, die unserer Haut vielseitig zur Verjüngung helfen sollen.

Abschliessend möchten wir noch mal daran erinnern, dass Schönheit eher von innen kommt, und die eine oder andere Falte uns ja nicht unsympathisch macht, sondern eher unsere Lebenserfahrung widerspiegelt. Am Ende wird eher der Geist eines Menschen geliebt als seine äussere Hülle.

Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de